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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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fürchten, Tirigon. Ich bin hier, um dir und den Dsön Aklän ein Angebot zu unterbreiten.« »Das vernehme ich mit Freude. Zu bedauerlich, dass meine Geschwister nicht hier sind. Sie sind in Gauragar unterwegs und jagen die Frau, die mir das«, er zeigte auf sein Gesicht, »angetan hat.«
»Du lässt dir deine Rache nehmen?«
»Ich rang mit dem Tod, Balo... Tungdil. Es war Mallenia von den Ido, die mir feigerweise einen Bolzen durch den Hals schoss, nachdem unser kleiner Zweikampf längst beendet war.«Ingrimmsch merkte sehr wohl, dass der Alb verschwiegen hatte, wer den Zweikampf gewonnen hatte. Du wohl nicht, Narbengesicht.
Tirigon gab den Albae ein Signal, und man brachte Sessel, einen Tisch mit Getränken und Essen darauf. Sie nahmen vor dem Thron Platz. »Außerdem musste einer von uns nach Dsön Bharä sehen. Wie gefällt dir die Stadt?«
»Sie sieht anders als das wahre Dsön aus.« Tungdil zog die Brauen zusammen. »Man sagte uns, dass mein Name voller Hass hier ausgesprochen wird.«
»Nur von denen, welche dich nicht von der anderen Seite kennen. Sei unbesorgt.« Tirigon winkte, und eine Menschensklavin eilte herbei, um ihnen einzuschenken. Sie begann bei dem Alb und kam schließlich auch zu Ingrimmsch.
Ingrimmsch vermutete, dass sie nach menschlichen Maßstäben makellos und bezaubernd war, er selbst bevorzugte handfestere Frauen wie seine Goda. Die hier sah mehr wie ein Alb denn wie ein Mensch aus: dünn, schlankes Gesicht und anmutige Tanzbewegungen, was immer sie auch tat.
»Da ich dich vor mir sitzen sehe, gehe ich davon aus, dass du uns weiterhin gewogen bist.« Tirigon klang neugierig. »Wir haben damals Hand in Hand gearbeitet, und das sehr erfolgreich.«
»So soll es auch bleiben.« Tungdil trank von dem Wein. »Die Zwerge haben mich zu ihrem Großkönig erwählt, und der Stamm der Dritten wird mich daher als ihren obersten Herrscher anerkennen. Es hat sich einiges gewandelt, was mein Ansehen bei den Dritten angeht, wie mir Hargorin berichtete.«
»Eine schlagkräftige, beachtliche Hausmacht.« Der Alb hatte die versteckte Botschaft verstanden. »Damit verhandeln wir mit dir, wenn wir auf die Unterstützung der Dritten bei der Überwachung der drei Königreiche zählen möchten. Das ist gut.« Tirigon prostete ihm zu. »Auf die alten Zeiten!«
»Auf die ganz alten Zeiten!« Tungdil stieß mit dem Alb an. »Ich bin selbstverständlich auf deiner Seite. Und ich hörte von den Unstimmigkeiten mit Angehörigen deines Volkes, die aus dem Süden kommen.«
Ingrimmsch hatte den Trinkspruch seines Freundes als Nachricht an ihn verstanden: die ganz alten Zeiten. Die guten Zeiten.
Tirigons gute Laune verschwand, er leerte seinen Pokal und verlangte mehr. »Es ist nicht erwiesen, dass sie mit uns verwandtsind«, sprach er barsch. »Aber es ist wahr: Wir mögen sie nicht und sie uns auch nicht.« Tungdil leckte einen Weintropfen vom Rand seines Pokals. »Aber sie sind in der Überzahl.«
Wieder eine versteckte Nachricht. »Wir nehmen deine Hilfe gern an. Meine Geschwister werden sich freuen.« Tirigon hob andeutungsweise den Pokal. »Da ich jedoch weiß, dass du nichts ohne einen Sinn oder einen Hintergedanken tust, würde ich gern erfahren, was du im Austausch dafür haben möchtest.«
»Alle Zwergenreiche«, kam es wie von der Armbrust geschossen.
Tirigon senkte den Kopf. »Tungdil, das kann ich dir gern zusichern, doch es liegt nicht in meiner Macht, sie dir zu überlassen.«
»Wenn wir mit unserem gemeinsamen Feldzug fertig sind, schon.«
Ingrimmsch sah das wachsende Erstaunen beim Alb, aber keinen Zweifel in den Augen. Er muss Tungdil einiges zutrauen. »Ich habe einen Plan ...«
Tirigon lachte auf. »Der kluge Zwergenkopf! Du hattest schon auf der anderen Seite stets einen Plan. Sie liefen alle zu gut, als dass ich dir ausgerechnet jetzt misstrauen würde.« Er lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück. »Erzähle mir davon.« Grob umriss Tungdil das Vorhaben, den Drachen gegen LotIonan auszuspielen; den Kordrion und den Stamm der Fünften wollte er in einem Aufwasch durch eine Streitmacht der Dritten vernichten. »Die Marschwege sind bereits gesichert. Du und deine Albae halten sich bereit, um gegen die Albae aus dem Süden...«
Tirigon hob die Hand. »Nein. Sie werden unter Kaiser Aiphatön, diesem Narren, gegen LotIonan kämpfen. Mit Sack und Pack stürmen sie ins Blaue Gebirge.« »Umso besser für uns!« Tungdil tat so, als wüsste er nichts von dem Angriff. »Dann kann sich der Drache auf

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