Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Albae, die hier leben, einen künstlichen Nachthimmel zum Bewundern willst du das sagen?«
»Richtig, Ingrimmsch. Das will ich sagen. Vermutlich wird Dsön an besonders hellen und heißen Tagen unter ihnen verborgen bleiben wie unter einem Schirm.«
»Ein unglaublicher Aufwand.« Balyndar hörte sich beruhigt an.
»Aber es sieht schön aus. Das muss man ihnen lassen.« Tungdil ritt voran, die Zhadär und der Rest folgten ihm.
Niemand geleitete sie, wie Ingrimmsch zufrieden bemerkte. Offenbar vertraute Tirigon seinem Zwergenfreund so sehr, dass er ihn unbewacht durch die Straßen reiten ließ. Vertrauen und Schwarzaugen, das passt doch nicht. Dieser Tirigon plant sicherlich etwas. Vor den Serpentinen glaubte er, Ütsintas und die Albae auf den Feuerstieren auszumachen. In eine Falle werde ich mich gewiss nicht locken lassen. »Das ist die Gelegenheit, die Kordrionbrut loszuwerden«, raunte er Tungdil zu. »Schon geschehen«, antwortete ein Zhadär. »Wir haben sie auf der Treppe vor dem Palast gelassen, am äußersten Rand einer Säule. Man wird den Kokon nicht finden außer man besitzt die Nase eines Kordrion.«
Ingrimmsch war beeindruckt. »Und jetzt?«
»Reiten wir auf dem schnellsten Weg zum Drachen und plündern seinen Hort«, eröffnete Tungdil. »Da vorn ist ein Bote bei Ütsintas. Sehe ich das richtig?« »Wenn du es sagst. Ich erkenne nur hagere Schwarzaugen und fette Kampfkühe.« Ingrimmsch hatte es sich bereits abgewöhnt, sich über die gute Sicht des Gelehrten zu wundern.
Tungdil hatte sich nicht geirrt.
Als sie den Alb und ihre Eskorte erreicht hatten, wartete ein kaiserlicher Bote auf sie, der ihnen eine Einladung überreichte. Nach Älandur, das nun Phöseon Dwhamant hieß. Von Kaiser Aiphatön daselbst. Ablehnen konnten sie nicht.
Und so wurde aus einer Lüge doch die Wahrheit.
Tirigon saß wieder auf seinem Thron und beobachtete die Sklavin, die den Tisch abräumte. Es waren niedere Dienste, für die ein Alb zu schade gewesen wäre. Die Menschenfrau erfüllte ihre Aufgabe gut. Sie war nicht so hässlich, dass die Augen schmerzten. Es hatte ihn viel Zeit gekostet, eine halbwegs annehmbare Sklavin für den Palast zu finden.
»Sag, warum sind die meisten von euch nur so abstoßend?«, sinnierte er und nahm einen Schluck aus dem Weinglas.
Die Sklavin sah ihn erschrocken an. Er hatte in seiner Sprache gesprochen, und nun hatte sie Angst, eine Anweisung nicht verstanden zu haben. Was das bedeutete, wusste jeder, der einem Alb diente. »Es ist nichts«, beruhigte er sie im Zungenschlag Gauragars. »Tu deine Arbeit.« Ein Robenträger kam zu ihm. »Dsön Aklän, es ist, wie Ihr vermutet habt.« Er kniete vor dem Thron nieder. »Sie hatten die Brut des Kordrion dabei.«
»Diese elenden Zhadär! Dachten sie etwa, dass ich sie unter den Rüstungen der Begehrer nicht erkenne? Niemand täuscht mich! Sie sind unsere Kreaturen und wir ihre Meister! Wir haben sie erschaffen«, tobte er und schleuderte das Weinglas durch den Raum. »Fahnenflüchtlinge wie Hargorin Todbringer. Dafür werden sie sterben!« Er atmete tief ein. »Habt ihr den Kokon?«
Der Alb nickte. »Wir mussten lange suchen, doch wir haben ihn entdeckt.« »Dann packt ihn gut ein, tarnt ihn als Proviant und sendet ihn zusammen mit dem Boten und Goldhand nach Phöseon Dwhamant. Das ist das richtige Geschenk für den Kaiser«, ordnete er an. »Ist der Kordrion nochmals gesichtet worden?« »Ja, Dsön Aklän. Keine vier Meilen von hier. Er hat die Spur seiner Brut wieder aufgenommen.«
Tirigon nickte zufrieden. »Gut. Hat Goldhand Verdacht geschöpft, oder hält er den Boten für echt?«
»Für echt. Sie machen sich auf den Weg nach Südwesten.«
»Dann sorge dafür, dass sie meinen Proviant bekommen.« Tirigon winkte die Sklavin zu sich und verlangte Wein in einem neuen Pokal. »Und gib die Anweisung an die Patrouillen aus, dass jeder Zhadär, der sich nach Dsön Bharä verirrt, sofort getötet werden soll. Falls einige von ihnen den kommenden Angriff des Kordrion überstehen.« Er setzte sich wieder. Alles verlief in geregelten Bahnen.
»Ja, Dsön Aklän.« Der Alb eilte hinaus.
Zufrieden seufzte Tirigon. Damit war er Aiphatön, einen Großteil seiner Gefolgschaft und Tungdil mitsamt den verräterischen Zhadär los. Er hatte sie auf den ersten Blick an der Haltung erkannt, Rüstungen hin oder her. Außerdem kannte er keine Begehrer, die einen Krähenschnabel als Waffe führten.
»Das Gute ist, dass alle glauben werden, es sei eine Falle von Tungdil

Weitere Kostenlose Bücher