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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und stellte sich neben Mallenia. »Ich wollte es zuerst mit Freundlichkeit versuchen. Er wirkt sehr verstört, und ich dachte, dass es keine gute Eingebung wäre, mit lauten Tönen und Ruppigkeit vorzugehen.«
Tungdil zog Blutdürster und setzte die Klingenspitze an den Hals des Mannes. »Sprich!«
»Franek«, stammelte er. »Ich bin Franek.«
Ingrimmsch grinste. Dann und wann war gegen die zwergische Weise, eine Unterredung zu führen, wahrhaftig nichts einzuwenden.
»Was hat dich an diesen Ort verschlagen? Wieso kleidest du dich wie Nudin?« Tungdil gab ihm einen Tritt, der ihn mit demRücken auf den Boden drückte. »Ich habe nicht viel Zeit. Wir suchen eine Frau ...« »Ich habe sie gesehen!«, rief Franek rasch und hob die Hände. »Bitte, nicht! Ich habe sie gesehen! Ich weiß, wohin sie gegangen ist.«
Ingrimmsch hielt seinen Krähenschnabel schlagbereit. »Er könnte von LotIonan geschickt worden sein, um uns in eine Falle zu locken.«
»Woher sollte er denn wissen, dass wir kommen?« Rodario betrachtete Franek. »Sollten wir nicht zuerst seine Geschichte hören?«
»Die Königin ist mir wichtiger«, warf Mallenia ein. »Und sie sollte uns allen wichtiger sein.« Sie sah zu dem vermeintlichen Famulus. »Rede! Wohin ist sie gelaufen?« Er hob langsam den Arm und zeigte nach Osten. »Zu den Votons. Sie wird sicherlich nicht mehr am Leben sein.«
»Die Votons sind wer?« Tungdil nahm Blutdürster nicht von der Kehle. »Scheußlichkeiten, Chimären, geboren aus den Experimenten von Vot, einem Famulus von LotIonan«, erklärte er atemlos vor Furcht. »Es waren einst Menschen, die er mit Gliedmaßen von Tieren ausstattete. Sie haben sich aus seinen Laboratorien befreit und sind hierher geflüchtet.«
Tungdil gab Barskalin Befehle in einer für sie unverständlichen Sprache, und die Zhadär eilten davon; dann sah er Rodario an. »Ihr bleibt hier und bewacht unseren neuen Freund. Er wird bei uns bleiben und einige Fragen beantworten, wenn wir mit der Königin zurückkehren.«
Ingrimmsch wackelte mit dem Kopf. »Ein Mime gegen einen Famulus?« »Wenn er derzeit Magie wirken könnte, würde er dann aussehen wie ein geprügelter Hund?« Der Einäugige deutete als weitere Erklärung für seine Gelassenheit auf seine Runen, die nicht aufgeleuchtet hatten, und wandte sich um. »Slin wird Euch Gesellschaft leisten. Der Rest kommt mit mir.« Er jagte den Unsichtbaren hinterher, und schon bald waren die drei allein auf dem Innenhof.
Slin schloss das Tor und entzündete ein Feuer. Rodario reichte Franek etwas zu trinken und suchte ein paar Balken, auf denen sie sich um die Flammen setzten. Der Vierte legte seine gespannte Armbrust über die Knie unddie Ersatzbolzen in Griffweite. Sein Blick schweifte umher, er hielt Wache. »Also, Franek. Wollt Ihr mir zum Zeitvertreib erzählen, was Euch dazu gebracht hat, Nudins Erbe fortführen zu wollen?« Rodario schnitt sich Brot und Schinken ab. Etwas reichte er Slin, den Rest gab er an den Famulus weiter. »Ihr gingt bei LotIonan in die Lehre.«
Franek betrachtete den Schauspieler. »Eine Gruppe Zwerge in schwarzen Rüstungen, ein Schauspieler und eine blonde Frau, die eine Königin suchen das erscheint mir sehr, sehr merkwürdig.«
»Versucht nicht, den Spieß umzudrehen, mein Freund. Ihr werdet zuerst berichten«, sagte Rodario. »Sonst nehme ich Euch das Essen wieder weg.«
»Ich schieße es ihm aus dem Mund!«, bot Slin an und hob die Armbrust. »Der Bissen fliegt mitsamt dem Bolzen aus dem Nacken.«
Franek reckte die Hände gegen die wärmenden Flammen. Ohne die Sonne wurde es schnell kühl, der Frühling.
    hatte die Oberhand über die Nächte noch nicht errungen. »Ich erzähle es Euch ja.« Er schöpfte Atem.
»Ich merke, wenn man mich anlügt«, warnte ihn der Vierte vorweg. »Dann zuckt mein Finger, und was mein Bolzen mit deiner Kehle macht, habe ich dir schon gesagt.« Rodario sah ihn mit zusammengekniffenen Lippen an, dann begann Franek zu erzählen.
»Undank, das habe ich von dem Magus erhalten. Eine Freundin und ich haben ihn als Statue aus dem Keller des Palastes in Porista geholt und sind vor den Gardisten geflüchtet. Aber die Statue wurde uns von anderen Famuli gestohlen. Mich hätte es beinahe das Leben gekostet. Nach meiner Genesung machte ich mich auf, in LotIonans Dienste zu treten. Ich wollte ein Magus sein, und dies war es auch, was mir meine Langlebigkeit verschaffte.« Er verlangte nach etwas Wasser und bekam es gereicht. »Immer war ich da, wenn LotIonan mich

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