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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sich zu Coira. »Sie musste gestern drei von ihnen angreifen, sonst wären sie tiefer nach Weyurn vorgedrungen. Späher vermutlich. Am Strand werdet Ihr den Kadaver des Nachtmahrs finden. Sie sind sicher noch in der Nähe. Das dürft Ihr dem Drachen auch sehr gern berichten. Es halten sich immer weniger an Abmachungen, was?!«
Man sah dem Präses an, dass er ins Grübeln geraten war, und er sandte einen der Orks an Land.
Coira musste ein Grinsen unterdrücken. Rodario hatte geschickt von sich abgelenkt. Es war klar, dass Girin es sich nicht erlauben durfte, ausgerechnet in dieser Sache eine Nachlässigkeit zu begehen.
»Aber«, sagte der Lohasbrander und schaute wieder zu Rodario, »was auch immer an dem, was Ihr über den Alb berichtet habt, wahr sein mag, es entbindet Euch nicht von der Schuld.« Er gab dem anderen Ork einen Hinweis, und die Kreatur kam auf den Schauspieler zu. »Ich werde Euch mitnehmen nach Mifurdania und Euch den Wachen gegenüberstellen, die Euren Angriff überlebten. Wenn sie der Meinung sind, dass sie Coira mit Euch in Weiberkleidung verwechselt haben, ist der Makel von der weyurnischen Herrscherfamilie entfernt, und niemand kommt zu Schaden.« Girin nickte der Königin zu. »Für Euch, Rodario Wieauchimmer, endet die Reise dort so oder so. Am Umlauf unserer Ankunft könnte der Wettbewerb zu Ende gehen. Ihr hättet das Glück, wenigstens noch den Sieger kennenzulernen, ehe der Scharfrichter Euren Kopf auf den Richtblock drückt.«
Dem bleichen Mimen wurden die Hände mit Ketten auf den Rücken gefesselt, welche der Ork von seinem Gürtel nahm. Doch er stand noch immer aufrecht und hatte das Kinn leicht erhoben.
Coira blickte erneut zu ihrer Mutter und versuchte an ihren Augen abzulesen, was die Herrscherin dachte.
»Ich sprach die Wahrheit, Präses«, sagte Rodario. »Aber wenn sich die Orks nicht einig sind? Wie sehr kann man sich auf ihren Verstand verlassen?«
»Sollte sich herausstellen, dass sie der festen Meinung sind, dass es doch Coira war, die am Überfall auf das Gefängnis beteiligt war, wird Wey die Konsequenzen tragen müssen.« Girin klang gleichgültig. »So lautete die Abmachung, die Ihr unterzeichnet habt«, sagte er zur Königin. »Der Drache hat darauf bestanden, dass sich daran gehalten wird, und möchte nicht der Einzige sein, der dies tut. Bedankt Euch bei Eurem eigenen Fleisch und Blut.«
»Das muss sie nicht. Coira hat damit nichts zu tun. Nach wie vor«, beteuerte Rodario, wurde vom Ork zur Seite gezerrt und neben den Schreibtisch gedrängt. »Mutter, was denkst du?«, fragte Coira und legte die Hände an ihren Gürtel, den sie locker auf den Hüften trug. »Die Albae würden doch auch vor einem Präses nicht haltmachen, wenn sie auf ihn träfen und er sich ihnen heldenhaft in den Weg stellen würde?«
»Kaum«, antwortete die Königin. »Und wir müssten den Drachen unverzüglich um Beistand gegen die Eindringlinge bitten, die unsere Insel bedrohen.«
»Was soll dieses Gerede?«, bellte Girin und sah zwischen Mutter und Tochter hin und her. »Hier sind keine Albae, und schon gar nicht würden sie es wagen, einen Abgesandten des mächtigen Lohasbrand anzugreifen. Sie wüssten um die Folgen.« Wey erhob sich langsam von ihrem Sessel, die Hände wie Coira vor dem Bauch zusammengefaltet. »Ich warte schon so lange auf die Gelegenheit, mich von den Fesseln zu befreien,Präses«, verkündete sie mit getragener Stimme und Stolz in den Augen. »Die Götter hatten ein Einsehen und sandten sie mir. An diesem denkwürdigen Umlauf. Dank Euch und den Albae.«
Girin ahnte, was kommen würde, und sprang von seinem Stuhl auf. »Rasch! Tötet sie beide!«
Der Ork zog sein wuchtiges Schwert und wollte sich auf Coira stürzen, und die vier Wärter der Königin zerrten an den Ketten; schleifend verengte sich der Ring. Rodario stellte dem Ork ein Bein, was nicht ausreichte, um das Scheusal zu Fall zu bringen, doch es strauchelte und verschenkte zwei Lidschläge, um sein Gleichgewicht zurückzuerlangen.
Rote Blitze trafen Gesicht und Brust, der Ork schrie seine Qualen schrill hinaus und fiel brennend auf den Marmorboden; sogar das dunkle Blut, das aus seinen Wunden lief, stand in Flammen. Rodario konnte seinen Blick nicht abwenden.
Weiße Energiebahnen legten sich um den Ring und verhinderten, dass er sich weiter zuzog, dann jagten sie die Ketten entlang in die Hände der Lohasbrander. Fauchend entzündeten sich deren Finger, als bestünden sie aus trockenem Holz. Rasend schnell tanzten

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