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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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eingeweiht wurden, gab es keinen Mangel an Freiwilligen. Einige hatten ihre Männer in früheren Schlachten gegen Beaton verloren, sodass sie darauf brannten, zu Beatons Niederlage beizutragen. Es war klar, dass ihr Plan aussichtsreich war. Balfour hoffte nur, dass der Preis, den die beteiligten Frauen für ihre Hilfe zahlen würden, nicht zu hoch ausfiele.
    »Es kann losgehen«, flüsterte James.
    »Sind alle unsere Männer versammelt?«, fragte Balfour und begann, seinen Umhang zu lösen.
    »Alle, die wir brauchen, um die Tore offen zu halten, damit der Rest hereinstürmen kann.«
    »Sollen wir die Sache ruhig angehen lassen oder mit einem Schrei?«
    »Lasst uns schreien. Ich will, dass Beaton hört, wie sich ihm der Tod nähert.«
    Grimmig grinsend warf Balfour seinen Umhang ab und zog das Schwert. Die aufmerksamen Frauen, die sich um Beatons Männer geschart hatten, eilten schon davon, als Balfour den Kriegsschrei seines Clans ausstieß. James und Douglas stimmten aus voller Brust ein, während sie damit begannen, Beatons Männer niederzustrecken. Mit dem süßen Geschmack des Sieges auf der Zunge kämpfte sich Balfour den Weg zur Burg frei. Auf dem Verteidigungsring wimmelte es von Murrays. Balfour konzentrierte sich auf die Suche nach Eric und Maldie, wohl wissend, dass jeder Sieg schal schmecken würde, wenn er die beiden nicht unversehrt nach Donncoill brachte. Er hoffte, dass sie sich fern des Schlachtengetümmels aufhielten, bis er sie in Sicherheit bringen konnte.
    Heimlich beobachtete Maldie, wie der Wächter sie beobachtete. Auf seinem pockennarbigen Gesicht lag ein dunkler, hungriger Blick, der ihr wohlvertraut war, aber seine Gier erschreckte sie nicht. Kein Mann in Dubhlinn würde Beatons Tochter belästigen, und sie war sicher, dass jeder wusste, wer sie war und was sie versucht hatte. Diese Nachricht hatte sich gewiss in Windeseile von Dubhlinn ins Dorf verbreitet. So lag seltsamerweise Beatons Schutz auf ihr, obwohl er sie am Ende des Tages aufknüpfen wollte. Maldie war sich nur nicht darüber im Klaren, ob es die Angst vor Beaton war, die die Männer nur glotzen, aber nicht grapschen ließ, oder aber die Furcht, dass auch sie die Krankheit in sich trüge, die ihren Laird so entstellte.
    Sie seufzte und dachte, dass Eleanor unterdessen sicher erfahren hatte, was ihr zugestoßen war. Maldie hoffte, dass die Frau nicht zu besorgt war und etwas Närrisches unternahm, um ihr zu helfen. Sie wünschte, sie hätte Zeit und Gelegenheit gehabt, Eleanor ein paar Dinge zu erklären und ihr die Wahrheit zu sagen. Vielleicht war es aber auch besser so, entschied sie, denn es wäre der Frau sicher unangenehm gewesen, einen Bastard Beatons zu beherbergen, noch dazu mit Mordgelüsten. Maldie hoffte nur, dass Eleanor ihr verzeihen konnte.
    Sie schaute zu Eric, der auf der schmutzigen Pritsche neben ihr döste. Bis zum Morgengrauen hatten sie geredet, bis ihnen die Stimme versagt hatte und ihre erschöpften Körper sie zur Ruhe zwangen. Eric war immer noch verzweifelt; es fiel ihm immer noch schwer, sich als Beaton und nicht als Murray zu sehen. Er fürchtete sich auch vor der Reaktion der Männer, die er zeitlebens als seine Brüder betrachtet hatte, wenn sie in ihm den Sohn ihres Todfeindes erkannten. Maldie konnte seine Ängste und Sorgen nicht lindern, aber sie wusste, dass Eric sie inzwischen als Verwandte ansah, und es verband sie mehr als nur das Blut. Falls der Junge tatsächlich verstoßen würde – auch wenn sie sich kaum vorstellen konnte, dass Balfour so grausam sein würde –, wusste er, dass er nicht alleine war. Maldie hoffte inständig, ihm als Ersatz zu genügen.
    Wie sie inzwischen herausgefunden hatte, traf alles zu, was sie an schmeichelhaften Dinge über Eric gehört hatte. Zärtlich strich sie ihm eine vorwitzige Locke aus der Stirn. Er war klug, von angenehmem Wesen und freundlich. Es erfüllte sie mit Stolz, dass sie blutsverwandt waren, sie konnte sich keinen besseren Bruder vorstellen. Hoffentlich erging es Balfour und Nigel ebenso!
    Aber diese Grübeleien mussten hintangestellt werden. Erst einmal mussten sie aus Dubhlinn raus. Maldie war von sich enttäuscht, weil ihr kein neuer Fluchtplan eingefallen war. Sie würde noch einmal den nutzen, mit dem sie aus Donncoill geflohen war. Ihr Instinkt sagte ihr, dass der finster blickende Mann, den Beaton vor ihre Zelle gesetzt hatte, genau wie Balfours Wächter durch die Rede von weiblichen Unpässlichkeiten verunsichert würde. Sie überlegte

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