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Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)

Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition)

Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green
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könnte, dass die Welt keine Wunscherfüllmaschine war, dass ich mit Krebs lebte und nicht daran starb, dass ich mich nicht von ihm umbringen lassen durfte, bevor er mich umbrachte, und dann fing ich an zu murmeln, dumm dumm dumm dumm dumm dumm , immer und immer wieder, bis sich der Klang von der Bedeutung löste. Ich murmelte immer noch vor mich hin, als er zurückrief.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Hazel Grace«, sagte er.
    »Hallo«, sagte ich wieder.
    »Weinst du, Hazel Grace?«
    »Ein bisschen?«
    »Warum?«, fragte er.
    »Nur weil – ich will nach Amsterdam, und ich will, dass er mir sagt, was nach dem Ende des Buchs passiert, und ich will einfach nicht so leben, wie ich lebe, und der Himmel ist so deprimierend, und vor mir steht die alte Schaukel, die mein Dad für mich gebaut hat, als ich ein Kind war.«
    »Die alte Schaukel der Tränen muss ich mir sofort ansehen«, sagte er. »Ich bin in zwanzig Minuten da.«
     
    Ich blieb im Garten, weil meine Mutter immer ganz besorgt und gluckenhaft wurde, wenn ich weinte, weil ich nicht oft weinte, und ich wusste, sie würde redenwollen und besprechen, ob wir meine Medikamente neu einstellen lassen sollten, und beim Gedanken an die ganze Unterhaltung wurde mir schlecht.
    Es war nicht mal so, dass ich irgendwelche unglaublich scharfen, gut ausgeleuchteten Erinnerungen an den gesunden Vater hatte, der sein gesundes Kind auf der Schaukel anschubste, während das Kind höher, höher, höher rief, oder sonst einen vielschichtigen bedeutungsschwangeren Moment. Das Schaukelgerüst stand einfach verlassen da rum, mit den zwei kleinen Schaukeln, die still und traurig von dem ergrauten Balken hingen und deren Umrisse wie die Kinderzeichnung eines Lächelns aussahen.
    Ich hörte, wie hinter mir die Glastür aufging, und drehte mich um. Es war Augustus, der Kakihosen und ein kurzärmeliges kariertes Buttondownhemd trug. Ich wischte mir mit dem Ärmel über das Gesicht und lächelte. »Hi«, sagte ich.
    Es brauchte einen Moment, bis er neben mir auf dem Boden saß, und machte eine Grimasse, als er wenig anmutig auf dem Hintern landete. »Hi«, sagte er endlich. Ich sah ihn an. Er sah an mir vorbei in den Garten. »Ich verstehe, was du meinst«, sagte er, während er den Arm um mich legte. »Das ist eine verdammt traurige Schaukel.«
    Ich legte den Kopf an seine Schulter. »Danke, dass du gekommen bist.«
    »Dir ist schon klar, dass dein Versuch, mich auf Abstand zu halten, meine Zuneigung zu dir nicht schmälern kann, oder?«, sagte er.
    »Nicht?«
    »Jeder Versuch, mich zu retten, ist zum Scheitern verurteilt«, sagte er.
    »Warum? Warum magst du mich überhaupt? Hast du nicht genug von der Krankheit?«, fragte ich und dachte an Caroline Mathers.
    Gus antwortete nicht. Er hielt mich einfach nur fest, seine Finger stark auf meinen linken Arm. »Wir müssen was machen wegen dieser blöden Schaukel«, sagte er. »Ich sage dir, das Ding ist neunzig Prozent des Problems.«
     
    Als ich mich wieder gefasst hatte, gingen wir rein und setzten uns nebeneinander auf die Couch, der Laptop halb auf seinem (künstlichen) Knie und halb auf meinem. »Heiß«, sagte ich zum Gehäuse des Laptops.
    »Jetzt schon?« Er grinste. Gus rief eine Verschenkseite mit dem Namen NICHTS FÜR UNGUT auf, und zusammen verfassten wir die Anzeige.
    »Überschrift?«, fragte er.
    »Schaukel sucht neues Heim«, sagte ich.
    »Einsame, verzweifelte Schaukel sucht liebevolles Heim«, sagte er.
    »Einsame, tendenziell pädophile Schaukel sehnt sich nach Kinderpopos«, sagte ich.
    Er lachte. »Deswegen.«
    »Was?«
    »Deswegen mag ich dich. Ist dir klar, wie selten man einem scharfen Mädchen begegnet, dass das Wort pädophil in seiner adjektivischen Bedeutung korrekt verwenden kann? Du bist so vertieft darin, du zu sein, dass du keine Ahnung hast, wie absolut nie da gewesen du bist.«
    Ich holte tief durch die Nase Luft. Es gab nie genug Luft auf der Welt für mich, aber in diesem Moment spürte ich die Knappheit besonders.
    Wir bastelten zusammen an einer Anzeige. Am Schluss kam Folgendes heraus:
     
    Vereinsamte Schaukel sucht liebevolles Zuhause
     
    Gerüst mit zwei Schaukeln, angegraut, aber mit gesunder Substanz, sucht neues Zuhause. Schaffen Sie Erinnerungen für Ihr Kind oder Ihre Kinder, damit er oder sie eines Tages in den Garten schauen und so gefühlsduselig werden kann wie ich heute Morgen. Das ganze Leben ist flüchtig und zerbrechlich, lieber Leser, doch mit dieser Schaukel wird/werden ihr/e Kind/er sanft

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