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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Kabine befand. War dieser vielleicht eine Art Vo-gelhund?
    Beim nächstenmal fügte Kiki dem Gebell ein böses Knurren hinzu. Das war zuviel. Micki ergriff ein Stück Seife, das auf dem Waschbecken lag, und schleuderte es nach dem Papagei. Er traf ihn direkt auf den Schnabel.
    Kiki verlor das Gleichgewicht und schrie erschrocken auf.
    Angespornt durch seinen Erfolg, schickte Micki erst eine Zahnbürste und dann ein Zahnputzglas hinter der Seife her. Er konnte ausgezeichnet zielen, und bald flatterte Kiki verzweifelt in der Kabine umher und versuchte, sich vor Mickis Wurfgeschossen zu retten. Haarbürsten, Kämme, eine Filmrolle, alles, was er in die Hand bekam, schleuderte der erzürnte Affe auf den Papagei.
    Endlich kam Philipp zur Tür herein und machte der Schlacht ein Ende. »Micki! Heb' die Sachen sofort wieder auf!« rief er streng. »Was hat Kiki dir denn getan? Böser Micki!«
    »Böser Micki! Unartiger Junge!« zeterte Kiki und brach in ein höhnisches Gelächter aus. Beschämt hob Micki die herumliegenden Sachen auf und setzte sich dann wie gewöhnlich auf Philipps Schulter. Sofort flog Kiki eifersüchtig auf die andere Schulter und blickte ihn herausfor-dernd an. Micki schnarrte auf ihn ein. Der Papagei schnatterte in der Affensprache zurück, Micki blickte ihn überrascht an und antwortete aufgeregt.
    Philipp hörte der Unterhaltung belustigt zu. »Ich weiß nicht, ob ihr euch wirklich versteht. Aber es hört sich fast so an. Nun paßt mal auf, ihr beiden! Ich will meine Sachen nicht dauernd auf dem Boden verstreut finden, wenn ich in die Kabine komme. Seid also Freunde und betragt euch anständig. Hört ihr?«
    »Puh!« sagte Kiki in schmeichelndem Ton und knabberte an seinem Ohr.
    »Alter Clown!« erwiderte Philipp lachend. »Laß gefälligst mein Ohr in Ruhe!«

Lucius trifft ein
    Die Kinder fühlten sich bald ganz zu Hause auf dem »Wiking«. Hier gab es ja auch alles, was sie sich nur wünschen konnten — außer Land natürlich. Nach kurzer Zeit kannten sie jede Ecke und jeden Winkel ihres schwim-menden Heims. Unter der Führung des Chefingenieurs besichtigten sie den Maschinenraum. Und sie durften sogar einen Besuch auf der Kommandobrücke machen, was als besondere Ehrung galt.
    Frau Mannering freundete sich mit einigen Passagieren an, die ihr gefielen. Außer ihrem unzertrennlichen Vierge-spann befanden sich nur noch ein paar kleinere Kinder auf dem Schiff, die aber so verwöhnt und unartig waren, daß niemand etwas mit ihnen zu tun haben wollte.
    »Ich wünschte, es wären ein paar Kinder in eurem Alter hier«, sagte Frau Mannering eines Tages. »Dann hättet ihr lustige Gesellschaft.«
    »Wir brauchen keine Gesellschaft«, erwiderte Philipp sofort. »Es ist schlimm genug, daß die kleinen verwöhnten Gören hier herumlaufen. Dauernd ziehen sie Micki am Schwanz und wollen Kiki zum Sprechen bringen.«
    »Aber Kiki läßt sich nicht mit ihnen ein«, sagte Jack lachend. »Er sieht sie nur böse an und ruft: ,Halt den Mund!', sobald er sie sieht.«
    »Das finde ich sehr ungezogen von Kiki«, schalt Frau Mannering. »Du verbietest ihm doch hoffentlich, so etwas zu den Kindern zu sagen.«
    »Eigentlich nicht«, bekannte Jack. »Kiki spricht ja nur aus, was ich denke. Ich kann die ungezogenen Bälger nicht ausstehen. Eines Tages werde ich die Göre mit den blonden Zöpfen bestimmt vor Wut ins Schwimmbassin stoßen. Den ganzen Tag verfolgt sie mich und bettelt, Kiki mal tragen zu dürfen. Was denkt sie sich denn eigentlich dabei? Kiki ist doch keine Puppe.«
    »Du darfst das Mädchen nicht ins Wasser werfen, Jack«, sagte Frau Mannering erschrocken. »Ich gebe zu, daß ihm ein paar Ohrfeigen nichts schaden könnten. Aber schließlich ist es doch noch klein.«
    »Ein Moskito auf Menschenbeinen ist es«, schimpfte Jack. »Ich wünsche mir immer eine Fliegenklatsche, wenn es nur zu nahe kommt.«
    »Reg dich nicht auf, Jack. Die Kinder gehen in Neapel vom Schiff, dann sind wir sie los.« Philipp liebkoste Micki, der wie gewöhnlich auf seiner Schulter saß. Die beiden Knaben bildeten ein sonderbares Paar, der eine mit einem Papagei auf der Schulter, der andere mit einem Affen. Überall, wo sie auftauchten, wurden sie mit freundli-chem Lächeln begrüßt.
    »Ich bin froh, daß die Bälger von Bord verschwinden«, sagte Dina, die sich nichts aus kleinen Kindern machte.
    »Aber sicher werden dafür wieder andere zusteigen.«
    Als sie am nächsten Tag in Neapel anlegten, stieg jedoch nur ein einziger Junge zu.

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