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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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dich, Kiki! So was tut man nicht!«
    »So was tut man nicht!« wiederholte Kiki krächzend und begann zu schnüffeln, wie der Bibliothekar es tat.
    Jack vertiefte sich in die Karte und hatte Kiki bald ganz vergessen. Lange Zeit suchte er vergeblich nach der Insel Thamis. Aber dann entdeckte er sie plötzlich. Sie war nicht besonders groß. An der Küste schien eine Stadt zu liegen. Zwei kleinere Punkte bezeichneten wohl Dörfer.
    Jack verschlang die Insel fast mit den Augen. Dort war also vor undenklichen Zeiten die Flotte mit dem Schatz hingesegelt. In pechschwarzer Nacht waren die Schiffe in den Hafen der Stadt eingelaufen. Wie mochten die Seeleute den Schatz wohl abgeladen haben? Hatten sie Einwohner der Insel in das Geheimnis eingeweiht? Wo hatten sie den Schatz verborgen? Das Versteck mußte fast unauffindbar sein, wenn es in den vielen Jahren, die darüber hingegangen waren, nicht entdeckt worden war.
    Lange Zeit brütete Jack so über der Karte. Bilder über Bilder zogen an seinem inneren Auge vorüber, bis er vor Erregung glühte. Schließlich stieß er einen tiefen Seufzer aus, der sofort von Kiki nachgemacht wurde. Wenn er doch nach Thamis fahren könnte! Wenn er doch wenigstens einmal einen Blick auf die Stadt an der Küste werfen könnte!
    Aber dazu würde es wohl niemals kommen. Nicht er, sondern Herr Eppy würde auf Thamis landen, Herr Eppy, der die Inseln wie seine Tasche kannte und sich Motorboote mieten konnte, um von einer zur anderen zu fahren und sie zu untersuchen. Mutlos faltete Jack die Karte zusammen. Es half nichts, sie mußten es aufgeben, nach dem Schatz zu fahnden. Nur Erwachsene konnten so etwas unternehmen. Jack sagte sich, daß die Pläne, die sie so eifrig geschmiedet hatten, nur Träume gewesen waren — schöne Träume, aber völlig undurchführbar.
    Er verließ die Bibliothek und ging wieder an Deck. Der »Wiking« näherte sich gerade einer Insel. Er sollte jedoch nicht dort anlegen, sondern dicht an der romantischen Küste entlangfahren. Wenigstens glaubte Jack, den zweiten Offizier so verstanden zu haben. Aber er hatte sich anscheinend geirrt. Plötzlich stoppten die Schiffsmaschinen, und ein Motorboot kam von der Insel her auf sie zu. Jack beugte sich neugierig über die Reling. Das Boot kam rasch näher und legte neben dem Schiff an. Nun wurde eine Strickleiter hinuntergelassen. Ein Mann kletterte hinab. Er winkte zum Schiff zurück und rief etwas in einer fremden Sprache.
    Plötzlich zuckte Jack zusammen. Das war ja Herr Ep-py, der seiner Frau und seinem Neffen zuwinkte. Jetzt sprang er gewandt in das Motorboot. Sein Koffer wurde an einem Tau hinuntergelassen und landete neben ihm.
    Noch einmal blickte er zum »Wiking« zurück und winkte.
    Seine dunkle Sonnenbrille hob sich deutlich von dem hellen Gesicht ab. Jack runzelte die Stirn. Er konnte sich wohl denken, warum Herr Eppy das Schiff verließ. Er hatte genug erfahren, um die Jagd nach dem Andraschatz einleiten zu können. Er würde den Schatz finden, den die Kinder mit Hilfe der Karte entdeckt hatten. Er würde ihn heben und besitzen.
    Und die Kinder würden nichts von dem weiteren Schicksal des Schatzes erfahren. Niemals würden sie hören, ob er gefunden wurde, und woraus er eigentlich bestand. Es war, als würde ihnen ein spannendes Buch aus der Hand genommen, das sie erst zur Hälfte durchgele-sen hatten. Niemand würde ihnen verraten, wie die Geschichte schließlich ausging.
    Das Motorboot entfernte sich knatternd, und Jack verlor Herrn Eppy mit seiner Sonnenbrille aus den Augen. Er drehte sich um und machte sich auf die Suche nach den anderen Kindern. Ob sie Herrn Eppys Abreise ebenfalls beobachtet hatten?
    Er fand die anderen in seiner Kabine. Micki hatte etwas gefressen, was ihm nicht bekommen war, und mußte sich übergeben. Philipp und die beiden Mädchen waren ängstlich um ihn bemüht. Sie hatten daher gar nicht bemerkt, daß die Schiffsmaschinen gestoppt hatten und nun wieder in Gang kamen.
    »Ist dir nun wieder besser, Micki?« fragte Dina das Äffchen, als Jack die Kabine betrat. »Du mußt nicht immer so gierig sein, dann wird dir so etwas nicht passieren.«
    Jack sah so niedergeschlagen aus, daß die anderen erschraken. »Was ist los?« fragte Philipp besorgt.
    »Alles ist aus.« Jack ließ sich aufs Bett fallen. »Wißt ihr, wer das Schiff soeben verlassen hat?«
    »Wer denn?«
    »Herr Eppy. Er bestieg mit seinem Koffer ein Motorboot und dampfte ab, natürlich auf schnellstem Wege zu unserem Schatz.

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