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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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herumflatterte. Die beiden hatten sich daher in eine geschützte Ecke zurückgezogen und teilten nun die Pampelmuse, die Kirschen und die Bananen miteinander. Micki pellte eine Banane für Kiki ab und reichte sie ihm höflich.
    »Micki macht es genau so wie wir«, sagte Lucy bewundernd. »Wie klug er ist!«
    »Klug«, wiederholte Andros und zeigte auf Micki. »Artig und klug.«
    Aber sofort mußte Micki den guten Eindruck wieder verderben, den er auf Andros gemacht hatte. Er warf die Bananenschale mit einem lässigen Schwung durch die Luft, so daß sie auf dem Kopf des Griechen landete und über sein rechtes Auge hinüberhing. Kiki kicherte begeistert und wollte seine Bananenschale ebenfalls folgen lassen. Doch rasch nahm Jack sie ihm fort.
    »Mistersir, Mistersir, Pollysir«, kreischte Kiki und versuchte, die Bananenschale wieder zu erhäschen.
    Das Motorboot fuhr an einigen kleinen Inseln vorbei.
    Endlich hob Andros den Arm und zeigte nach Osten.
    »Thamis«, sagte er. »Thamis, Mister Sir.«
    Alle blickten neugierig in die angegebene Richtung. Mit einiger Mühe entdeckten sie einen nebelhaften Land-streifen, der sich immer höher aus dem Wasser zu heben schien, je näher sie kamen. Thamis! War das nun wirklich die Insel, die auf der alten Karte gezeichnet war?
    Gespannt starrten die Kinder der Insel entgegen. Lucys Phantasie begann zu spielen. Vor langer, langer Zeit hatte sich die Flotte mit dem Schatz hierher gestohlen.
    Vielleicht trug eines der Schiffe den Namen Andra wie das kleine geschnitzte Schiff der Kinder. Vielleicht landete es damals an derselben Stelle, an der sie jetzt landen würden. Sie kamen immer näher. Gleich würden sie die Stadt erkennen können — die Stadt, in der der Schatz verborgen war.
    »Hat die Insel einen guten Hafen?« fragte Bill den Griechen.
    Andros blickte ihn verwundert an. »O nein, Mister Sir, kein Hafen. Es gibt nur zwei Landungsplätze. Ich kenne beide und werde Sie zur alten Stadt bringen.«
    Jack nickte zufrieden. Nun würden sie bald in der Stadt sein. Hoffentlich war sie nicht so modern wie die Städte, die er auf anderen Inseln gesehen hatte.
    Immer näher kamen sie an die Insel heran. Sie erblickten ein felsiges Ufer, gegen das die See brandete.
    Dann tauchten Gebäude auf, die einen steilen Hang be-deckten und sich bis zum Wasser hinunterzogen. Es erschien ihnen seltsam, daß hier kein Hafen sein sollte.
    Städte an der Küste hatten doch sonst immer einen Hafen.
    Das Boot verlangsamte seine Fahrt. Andros steuerte vorsichtig zwischen den zerklüfteten Felsen hindurch. Er schien das Fahrwasser genau zu kennen und lenkte das Boot sicher in einen stillen engen Kanal.
    Die Kinder wurden immer schweigsamer. Die Stadt machte einen sonderbar unwirklichen Eindruck. Woran mochte das nur liegen? Sie sah so — so tot aus, fanden sie.
    Jack hatte in der Aufregung gar nicht an sein Fernglas gedacht. Nun nahm er es vor die Augen. Kaum hatte er einen Blick auf die Stadt geworfen, als er erstaunt ausrief:
    »Das ist ja kaum zu glauben!«
    »Was ist denn los?« fragten die anderen.
    »Die Stadt besteht aus lauter Ruinen.« Jack ließ das Fernglas sinken und blickte Bill an. »Eine Ruinenstadt!
    Das hatte ich nicht erwartet.«
    »Ich habe doch gesagt, daß Thamis arm und tot ist«, mischte sich Andros ein. »Ein paar Bauernhäuser, das ist alles. Die Stadt ist verlassen. Hier wohnt niemand. Alle sind auf andere Inseln gegangen.«
    Er legte an einem Felsvorsprung an und stellte den Motor ab. »Steigen Sie aus? Soll ich warten? Es ist nicht viel zu sehen. Die Insel ist arm und tot, Mister Sir. Ich kann Sie auf bessere Insel bringen.«
    »Lassen Sie gut sein, Andros«, sagte Bill. »Wir wollen aussteigen und uns die Ruinen ansehen. Nimm das restliche Essen mit, Jack. Vielleicht bekommen wir unterwegs wieder Hunger.«
    Wie vor den Kopf geschlagen kletterten die Kinder aus dem Boot und stiegen ein paar verfallene Stufen empor, die in die frühere Hauptstraße der verlassenen Stadt führten. Sie war holperig und mit Gras überwachsen. Auf beiden Seiten standen Ruinen. Bill blieb ein paarmal stehen und betrachtete sie neugierig.
    »Diese Gebäude müssen uralt sein. Warum mögen ihre früheren Besitzer sie wohl verlassen haben? Wahrscheinlich konnte die Insel sie nicht ernähren.«
    »Was für ein schauriger Anblick!« sagte Lucy. »Mir ist, als lebte ich vor vielen hundert Jahren. Ich wünschte, die Stadt würde aufwachen und sich mit den Menschen früherer Zeiten beleben. Sie müßten

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