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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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durch die Straßen wandern, aus den Fenstern gucken und zum Hafen hinuntergehen, um die ankommenden Schiffe zu begrüßen.«
    »Das wäre ja entsetzlich!« rief Dina schaudernd. »Ich würde mich zu Tode ängstigen, wenn die Stadt plötzlich lebendig würde. So tot gefällt sie mir allerdings auch nicht.«
    Die Stadt war auf dem Hang eines steilen Berges erbaut, und die Häuser türmten sich übereinander. Von manchen waren nur noch ein paar Mauern stehengeblie-ben, bei anderen fehlte das Dach. Wieder andere sahen auf den ersten Blick bewohnbar aus. Aber wenn die Kinder hineinblickten, entdeckten sie Löcher im Dach und in den Wänden.
    Fast auf der Spitze des Berges standen ein paar an-mutig geschwungene Steinbögen und eine Reihe massi-ver Säulen, offenbar Reste eines antiken Tempels. Zwischen den Zacken einer geborstenen Säule hatten sich Möwen ein Nest gebaut. Bill kratzte an einer Stelle das Gras ab, das den Boden bedeckte. Darunter kam ein schönes Mosaikmuster zum Vorschein.
    »Bill, ist dies denn überhaupt die Stadt auf unserer Karte?« fragte Jack enttäuscht. Hier sah alles so ganz anders aus, als er es sich vorgestellt hatte. Der Gedanke, daß in dieser Stadt ein Schatz verborgen sein sollte, erschien ihm plötzlich lächerlich. Bill zog die von dem Griechen nachgezeichnete Karte aus der Tasche und breitete sie aus.
    »Hier, wo das Wort 'Bucht' steht, landeten wir mit dem Motorboot«, zeigte Philipp. »Man könnte den kleinen Kanal ja auch als Bucht bezeichnen, nicht wahr? Der Weg zum Schatz beginnt übrigens ganz in der Nähe der Bucht.«
    »Wir wollen zurückgehen und ihn suchen«, sagte Dina sofort.
    Bill lachte. »Der Schatz läßt euch wohl keine Ruhe, was? Nun gut, gehen wir also zurück.«
    »Wollen wir nicht zuerst noch auf die Spitze des Berges steigen?« schlug Jack vor. »Von dort können wir sicher die ganze Insel übersehen. Sie scheint nicht groß zu sein.«
    Die anderen waren mit dem Vorschlag einverstanden, und so kletterten sie weiter hinauf. Vom Gipfel konnten sie bis zu dem dunkelblauen Meer mit seinen weißen Schaumkämmen auf der anderen Seite der Insel sehen.
    Die Insel selber war kahl und felsig und nur an einigen Stellen von grünen Flecken unterbrochen, neben denen ein paar Häuser standen.
    »Das sind wahrscheinlich die Ansiedlungen, von denen Andros sprach«, meinte Bill. »Er hatte wirklich recht damit, die Insel arm und tot zu nennen. Ich hatte mir unsere Schatzinsel eigentlich ein wenig anders vorgestellt.«
    Nach einer Weile gingen sie den Berg wieder hinunter.
    Auf halber Höhe blieb Lucy plötzlich stehen und lauschte.
    »Ich höre etwas.«
    »Ich höre es auch«, sagte Dina. »Eine Glocke läutet.
    Wie sonderbar!«

Einige Überraschungen
    Eine Glocke in dieser verlassenen Stadt? Das war wirklich recht sonderbar. Ein wenig beklommen horchte die kleine Gesellschaft auf das Läuten, das sich rasch näherte. Kiki schmiegte sich ängstlich an Jacks Hals.
    Micki schnatterte leise vor sich hin. Immer näher kam das Läuten.
    »Gleich wird jemand um die Ecke dort biegen!« rief Jack aufgeregt. Und wirklich, im nächsten Augenblick kam ein kleiner grauer Esel hinter der Straßenecke zum Vorschein, der eine Glocke um den Hals trug. Auf seinem Rücken hockte ein barfüßiger Knirps, und an den Seiten hingen zwei große Packkörbe, die mit weißen Tüchern zugedeckt waren.
    »Eine Eselsglocke!« Dina ließ sich erleichtert auf einen Stein sinken. »Wer hätte das gedacht!«
    »Der Junge kommt wahrscheinlich von einer der Siedlungen«, sagte Bill. »Aber was sucht er hier? Die Stadt ist doch vollkommen verlassen.«
    Sie soüten jedoch gleich noch eine größere Überraschung erleben. Als der Knirps Bill und die Kinder erblickte, die ihn verwundert anstarrten, begrüßte er sie mit einem Lächeln. Er sprang von dem Esel, zeigte auf die Körbe und schrie etwas, das sie nicht verstanden. Dann führte er den Esel dicht an sie heran und schlug die Tücher zurück, womit die Körbe zugedeckt waren.
    »Brot — Butter — Fleisch!« rief Bill erstaunt. »Nanu, will er das etwa hierlassen?«
    Tatsächlich, der Knabe fing an, die Körbe mit flinken Händen auszupacken. Dabei plapperte er in einem fort.
    Offenbar war er ärgerlich, daß niemand ihm half, denn er bedachte Jack und Philipp mit ein paar scharfen Bemerkungen. Die beiden Jungens blickten ihn jedoch nur ganz erstaunt an, verstanden sie doch kein Wort von seinem Kauderwelsch.
    »Was soll das bedeuten, mein Junge?« fragte Bill

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