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Das Schiff der Abenteur

Das Schiff der Abenteur

Titel: Das Schiff der Abenteur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Jacke herausgekrochen und drehte sein Köpfchen erregt hin und her. Bill lauschte mit angehaltenem Atem. Hatte er sich das Geräusch vielleicht nur ein-gebildet?
    Da hörte er ganz deutlich jemand sprechen. Eine zweite, tiefere Stimme antwortete in klagendem Ton. Wo mochten die Stimmen herkommen? Leise richtete er sich auf und horchte angestrengt. Wieder sprach jemand. Und dann hörte Bill Schritte auf der Straße. Das gefiel ihm gar nicht. Wer mochte mitten in der Nacht durch die tote Stadt spazieren?
    Kiki hatte die Stimmen ebenfalls gehört. Er flog ins Freie und hockte sich draußen auf einen Torbogen. Die Schritte kamen immer näher, die Stimmen wurden lauter.
    Bill erhob sich geräuschlos, schlich zu einer Fensteröffnung und spähte vorsichtig hinaus. Der Mond schien zwar nicht, aber vielleicht konnte er auch bei dem schwachen Licht der Sterne etwas erkennen.
    Er sah zwei Gestalten die Straße hinaufkommen. Hin und wieder blieben sie stehen und warfen einen Blick in die verfallenen Häuser. Sie schienen etwas zu suchen.
    Bill überlegte. Würden sie womöglich auch in ihr
    .Schlafzimmer' gucken und ihn und die Kinder entdek-ken? Sollte er hinausgehen und sie ansprechen? Wer mochten sie sein? Er beschloß, lieber in seinem Versteck zu bleiben. Fremde Leute, die bei dunkler Nacht durch die Straßen einer verlassenen Stadt gingen, sollte man nicht um Hilfe bitten.
    Die beiden Gestalten waren jetzt ganz in seiner Nähe.
    Er hörte sie deutlich sprechen. Leider redeten sie in einer fremden Sprache, so daß er sie nicht verstehen konnte.
    Aber es hörte sich so an, als suchten sie etwas und könnten es nicht finden. Da kam Bill plötzlich eine Er-leuchtung. Die beiden suchten natürlich nach dem Proviant. Die Lebensmittel, die der Knirps auf seinem Esel gebracht hatte, waren für die Männer bestimmt gewesen.
    Sie dachten wohl, der Junge hätte sie irgendwo hingelegt, und suchten nun verzweifelt danach.
    Gleich werden sie zu uns hineingucken, dachte Bill besorgt. Aber das taten die Männer nicht, denn als sie sich dem Torbogen näherten, auf dem Kiki hockte, ertönte plötzlich ein Pistolenschuß.
    Päng! Die Kinder wachten sofort auf und fuhren in die Höhe. Der Schreck verschlug ihnen im ersten Augenblick die Sprache. Als sie Bill leise leise!« machen hörten, blieben sie wie versteinert sitzen und horchten.
    Die beiden Männer waren entsetzt zurückgefahren und wechselten leise und schnell ein paar Worte. Kiki betrachtete sie von oben mit einem Auge. Sie gefielen ihm gar nicht. Er begann, höhnisch zu lachen, und verwirrte sie dadurch fast noch mehr als durch den Schuß. Das Gelächter des Papageis hörte sich aber auch so unheimlich in der stillen Nacht an, daß sich jedem Menschen, der ihn nicht kannte, die Haare sträuben mußten.
    Endlich hörte Kiki auf zu lachen. Er holte tief Luft und gab sein berühmtes Expreßzuggeschrei zum besten. Leise fing es an und wurde dann lauter und lauter, bis es oh-renbetäubend durch die stillen Straßen gellte.
    Die beiden Männer schrien auf und ergriffen entsetzt die Flucht, als würden sie von einem Gespenst verfolgt.
    Kiki schickte ihnen noch einen Pistolenschuß nach und schloß seine Vorstellung mit einem prustenden Gelächter.
    »Das hast du gut gemacht, Kiki!« sagte Bill zufrieden, als nichts mehr von den Männern zu hören war.
    »Wer war denn eigentlich draußen auf der Straße?« fragte Dina.
    »Zwei hungrige Burschen, die nach dem Proviant suchten, den der Knirps uns heute morgen gebracht hat.
    Sie sind jedoch in großer Eile wieder verschwunden.«
    »Kiki war prachtvoll, nicht wahr?« sagte Jack stolz.
    »Guter alter Kiki. Kluger Vogel!«
    Kiki antwortete mit einem lauten Schluckauf. »Verzeihung!« rief er. »Hol den Doktor! Weg ist das Wiesel!«
    »Sehr schön!« lobte ihn Jack. »Aber nun ist's genug, Ki-ki. Wer mögen die Männer nur gewesen sein, Bill?«
    »Keine Ahnung. Diese Insel scheint verhext zu sein.
    Trotzdem können wir jetzt ruhig weiterschlafen. Ich glaube kaum, daß die Burschen noch einmal zurückkehren.
    Und falls neue Besucher kommen sollten, wird Kiki schon mit ihnen fertig werden.«
    Sie machten es sich bequem, und bald waren die Kinder wieder eingeschlafen. Bill wurde noch ein Weilchen von seinen Gedanken wachgehalten. Dann schlief er auch ein und wachte am nächsten Morgen erst ziemlich spät auf.
    Die Kinder waren schon lange vor ihm wach. Jack hatte großen Durst und machte sich sogleich auf die Suche nach Wasser. Er fand auch bald

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