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Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Das Schloss am See: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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ihren Exverlobten holte Lisbet wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Hatte sie denn aus der Vergangenheit überhaupt nichts gelernt? Schon einmal war sie durch den Verrat ihrer großen Liebe in tiefe Depression gestürzt worden, von der sie sich mühsam hatte befreien müssen. Noch immer war sie kaum in der Lage, an früher zu denken, ohne dass ihr die Tränen kamen. Seit damals hatte sie keinen einzigen Song mehr zu Ende geschrieben, geschweige denn gesungen. Eine weitere Demütigung, das spürte sie deutlich, würde sie nicht überstehen.
    Hastig machte sie sich von Hannes los, stolperte ein paar Schritte zurück, bis sie gegen die Wand stieß, und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen.
    „Was bilden Sie sich ein?“, stieß sie, noch immer atemlos, hervor. „Tun Sie das nie wieder, hören Sie? Nie wieder!“
    Ihr Gefühlsausbruch ließ Hannes anscheinend vollkommen kalt – ebenso wie der Kuss, der sie selbst so aufgewühlt und verwirrt zurückgelassen hatte. „Wenn Sie unbedingt wollen, reden Sie sich nur ein, dass es Ihnen nicht gefallen hat, Lisbet.“ Er lächelte ein wenig spöttisch. „Ich weiß es besser.“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ den Stall.
    Lisbet widerstand nur mühsam dem Drang, ihm irgendetwas hinterherzuwerfen. Was für ein unglaublich arroganter und selbstherrlicher Kerl Hannes Westenberg doch war!
    Das Schlimmste war, dass er mit seinen Worten den Nagel auf den Kopf getroffen hatte …
    „Der Name des Notars lautet Petter Rönquvist.“ Hannes saß in seinem Zimmer auf Beringholm Slott, einem gemütlichen Raum mit Himmelbett, Bauernschrank und Aussicht auf den Schlosshof, und telefonierte mit einem Privatdetektiv namens Lennartsson. Die Nummer hatte er mit seinem Blackberry aus dem Internet herausgesucht. Zwei Tage lang hatte er versucht, einen Kaufinteressenten zu finden, der sich von Lisbets bislang ungeklärtem Status auf Beringholm nicht beeindrucken ließ – vergeblich. Ehe er auch nur an einen Verkauf denken konnte, musste er zunächst klare Verhältnisse schaffen.
    Und das wiederum war nur möglich, wenn er diesen verflixten Vertrag in die Hände bekam, der Lisbet die Nutzung von Beringholm Slott auf Lebenszeit zusicherte. Er musste das Dokument so schnell wie möglich von seinen Anwälten prüfen lassen.
    Deshalb der Privatdetektiv.
    Natürlich konnte Hannes nicht wissen, ob der Mann wirklich etwas von seinem Handwerk verstand, doch was blieb ihm schon für eine Wahl? Noch stümperhafter und unprofessioneller als er selbst konnte der Detektiv auch nicht an die Angelegenheit herangehen.
Nein, dazu müsste er schon Lisbet küssen …
    Wütend schob er den Gedanken an diesen unseligen Kuss beiseite. „In Rönquvists Obhut sollen sich einige Dokumente befinden, die für mich von entscheidender Bedeutung sind. Sehen Sie eine Chance, sich Einblick in diese Unterlagen zu verschaffen?“
    „Nun“, antwortete der Mann am anderen Ende der Leitung zögernd, „es gibt für alles Mittel und Wege, allerdings …“
    Hannes unterdrückte ein gereiztes Knurren. Er nannte einen, wie er fand, recht stattlichen Betrag. „Das ist der Bonus, den Sie erhalten, sollten Sie Ihren Auftrag zu meiner Zufriedenheit erfüllen. Zusätzlich zu Ihrem üblichen Honorar, versteht sich. Ich denke, das dürfte ausreichen, um Ihr Gewissen zu beruhigen.“
    Lennartsson lachte leise. „Nun gut, unter diesen Umständen … Aber eines muss ich von vorneherein klarstellen: Ich werde keinesfalls gegen Gesetze verstoßen, und ich unterstütze keine kriminellen Machenschaften.“
    „Seien Sie unbesorgt. Es handelt sich lediglich um eine schriftlich fixierte Nutzungsvereinbarung. Finden Sie heraus, ob dieser Vertrag tatsächlich existiert, und wenn ja, beschaffen Sie mir eine Kopie, die ich meinen Anwälten zur Prüfung vorlegen kann. Ich schicke Ihnen eine E-Mail mit allen Informationen, die Sie benötigen.“
    „Gut. Das ist alles?“
    „Ja … das heißt …“ Er zögerte. Sollte er das wirklich tun? Schließlich gab er sich einen Ruck. „Eine Sache gäbe es da noch. Wenn Sie gerade dabei sind, überprüfen Sie bitte eine Frau namens Lisbet Carlsson für mich. Ich will alles wissen, was sie getan hat, bevor sie vor ein paar Jahren auf Beringholm Slott untergekrochen ist. Ihren Beruf, ihre Hobbys, die finanzielle Situation – einfach alles!“
    „Ich melde mich, sobald ich etwas für Sie habe“, erwiderte Lennartsson.
    Das will ich hoffen, dachte Hannes und beendete das

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