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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sein Opfer in dieser einsamen Gegend suchten. Hältst du es für möglich, daß es zwei Einbrecher waren, die aus irgendeinem Grunde in Streit gerieten?"
    „Ich weiß es nicht, mein Kind."
    Die Gräfin überlegte erneut, welche Stellung sie beziehen sollte. Ich muß schweigen, dachte sie. Obwohl ich den Mörder des Unbekannten kenne, darf ich Berger nicht verraten. Aber . . . gibt mich das nicht in seine Hände? Er besitzt dann zwei Trümpfe gegenüber dem einen, den ich habe. Trotzdem: er wird nicht länger wagen, auf Zahlung der geforderten siebzigtausend Pfund zu bestehen. In seiner Rechnung ist zum erstenmal ein Fehlbetrag enthalten. Er ist über die Schatten seiner Vergangenheit gestolpert. Das bedeutet, daß er jeden Einfluß über mich verloren hat. Seine unheilvolle Macht ist gebrochen. Wahrscheinlich werde ich ihn nie wieder zu Gesicht bekommen . . .
    „Woran denkst du, Mama?"
    Die Gräfin zuckte zusammen und wurde einer Antwort enthoben, da es an die Tür klopfte. McCormick trat ein. Er durchquerte das Zimmer mit einer ausgestreckten Hand. „Das habe ich gefunden", sagte er. „Es lag vor der gesprengten Tür."
    Die Damen sahen, was auf seinem Handteller lag. Es war der Lederknopf eines Trechcoats.
    „Ich wette, daß der Knopf dem Täter gehört", meinte McCormick. „Es hat sicher einen Kampf gegeben, und dabei wurde der Knopf abgerissen. Oder besitzt jemand von den Damen einen Trenchcoat?"
    „Ja, ich", sagte Clarissa ruhig. „Aber der Mantel ist in London. Im übrigen benutze ich nie den Südeingang."
    „Es hängen nodi ein paar Fäden dran", stellte McCormick fest.
    „Wäre es nicht wichtig, nachzuforschen, wo heute Nacht die beiden Wagen abgestellt wurden?" fragte Clarissa. „Vielleicht finden sich in dem weichen Boden die Reifenabdrücke."
    „Ich werde nachsehen", versprach McCormick und wandte sich zum Gehen. An der Tür blieb er stehen. Er blickte wieder den Knopf an. Dann betrachtete er das Sofa.
    „Komisch", sagte er zögernd.
    „Was ist komisch, Konstabler?" fragte die Gräfin.
    Aus einem unerklärlichen Grund legte sich plötzlich ein schwerer Druck auf ihren Magen.
    „Einer der Fäden hat die gleiche Farbe wie das Sofa", sagte McCormick. „Bitte . . . überzeugen Sie sich selbst!"
     
    *
     
    „Tatsächlich!" sagte die Gräfin, als sie den Knopf in der Hand hielt. Sie legte ihn rasch auf die Tischplatte, um das Zittern ihrer Hand zu verbergen. Clarissa beugte sich interessiert nach vorn. „Ein dunkles Violett, das nicht sehr häufig vorkommen dürfte. Was schließen Sie daraus, Konstabler?"
    McCormick wurde rot und räusperte sich. „Nichts für ungut, meine Damen . . . aber ich muß annehmen, daß sich der Täter vorübergehend hier im Zimmer auf gehalten hat."
    Clarissa stieß die Luft aus. „Ist das Ihr Ernst?"
    „Allerdings", meinte McCormick und nickte. „Warum nicht? Nehmen wir an, der Besitzer des Trenchcoats drang als Dieb in das Schloß ein. Er gelangte unter anderem in dieses Zimmer und legte aus einem Grund, der uns nicht bekannt ist, den Mantel ab. Uebers Sofa. Dann, nachdem er sich im Zimmer umgesehen und nicht das gefunden hatte, was er suchte, zog er ihn wieder an. Dabei muß er mit einem der Knöpfe an einem losen Faden hängen geblieben sein. Er riß den Faden ab. Eine andere Erklärung gibt es nicht."
    „Haben Sie schon einmal von einem Einbrecher gehört, der es sich bei der Arbeit gewissermaßen gemütlich macht und den Mantel auszieht?"
    „Sie vergessen, daß es heute Nacht stark regnete. Der Mantel war vermutlich naß geworden. Es ist äußerst hinderlich, sich in einem nassen Mantel zu bewegen."
    „Wenn es wirklich ein Dieb war, wie Sie anzunehmen scheinen, müßte er etwas gestohlen haben", sagte Clarissa. „Aber wir vermissen nichts. Nicht einmal der Safe wurde berührt."
    „Tja", meinte McCormick schulterzuckend. „Ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll."
    Während er diese Worte äußerte, blickte er die Gräfin an. Lady Clarkstone spürte, wie die Zweifel und Fragen, die sich in seinem Blick ausdrückten, ihre Sicherheit jäh zerstörten. Ahnte McCormick etwas?
    War es nicht so, daß er in diesem Moment die Möglichkeit erwog, daß sie den Unbekannten empfangen hatte und nicht darüber zu sprechen wünschte? Vermutete er, daß sie einen Liebhaber hatte . . . oder was dachte er in diesem Augenblick?
    Wenn der Dorfpolizist solche Gedanken hegte .. . würde dann die Mordkommission nicht zu ganz ähnlichen Schlüssen finden? Der

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