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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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flüchtig. Fast wie ein Herr. Was will er von mir . . . und warum kommt er erst jetzt? Vermutlich hat er die Fingerabdrücke an der Kassette beseitigt . . .
    Der Fremde öffnete den Wagenschlag und setzte sich neben sie. „Stört es Sie, wenn ich rauche?“ fragte er höflich.
    Sie schüttelte den Kopf. Er zog ein goldenes Etui aus der Tasche und öffnete es, um es einladend unter ihre Nase zu halten. Obwohl Clarissa nur allzu gern geraucht hätte, lehnte sie kühl ab. Er steckte sich achselzuckend eine Zigarette in Brand und blickte versonnen den Rauchschwaden hinterher, die sich unter dem niedrigen Wagendach zusammenballten.
    „Ich möchte jetzt wissen, wer Sie sind", sagte Clarissa.
    Er lächelte. „Ihr zukünftiger Mann", erwiderte er.
    Sie wandte mit einem Ruck den Kopf und blickte ihn an. „Mir scheint, Sie haben den Verstand verloren!"
    Er lächelte noch immer. „Haben Sie nie daran gedacht, zu heiraten?" fragte er höflich.
    „Gewiß", sagte Clarissa heftig. „Aber ich verspüre nicht die geringste Lust, mich mit einem so undurchsichtigen Charakter zu verbinden, wie Sie es sind. Wie heißen Sie eigentlich? Ich kenne noch immer nicht Ihren Namen."
    „Das hat seinen guten Grund", meinte er. „Nennen Sie mich einfach Britt . . . das soll für den Anfang genügen."
    „Ich glaube noch immer, daß Sie Raynes Mörder sind, und ich überlege, ob es nicht klüger ist, Sie beim nächsten Konstabler anzuzeigen."
    „Ah . . . und was wollen Sie sagen? Daß ich Raynes erstochen habe? Ich werde es bestreiten. Sie haben keinerlei Beweise. Im Gegenzug werde ich den Polizisten auf die Dokumente aufmerksam machen, die Sie in der Bluse verborgen haben . . . und gleichzeitig werde ich Ihre Mutter beschuldigen. Sie ist die Mörderin."
    „Fangen Sie schon wieder an?"
    „Sie haben mich vorhin nicht aussprechen lassen. Ich war gerade dabei, zu erklären, daß Raynes auf dem Umweg über Ihre Mutter die Heirat mit Ihnen durchzusetzen hoffte. Ich weiß nicht genau, welche düsteren Erpressermethoden er anwandte, um dieses Ziel zu erreichen . . . aber ich weiß genau, daß er nicht den geraden Weg ging. Nur so ist erklärlich, daß Ihre Mutter in einem Anfall von Panik zum Messer griff . . .“
    „Panik? Sie kennen meine Mutter nicht. Sie ist stets kühl und beherrscht."
    „Auch der beherrschteste Mensch kann das Opfer eines jähen Haßimpulses werden. Ihre Mutter wollte Sie schützen . . . nichts weiter. Sie meinte, sich vor den einzigen Menschen stellen zu müssen, den sie liebte, und der ihrem Leben einen Inhalt gab."
    „Das rechtfertigt doch keinen Mord!" „Nichts rechtfertigt einen Mord", erklärte der Mann gelassen, „und doch ist die Welt nicht ohne abscheuliche Gewalttaten. Raynes versuchte Ihre Mutter also zu erpressen... er besaß Material, das ihn in die Lage versetzte, seinen Forderungen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Geängstigt und völlig verwirrt von den Perspektiven, die der Erpresser ihr eröffnete, nahm sie ein Messer und tötete ihn. Als sie am Morgen nach der Tat aus einem totenähnlichen Schlaf erwachte, war es zu spät, das Schreckliche wiedergutzumachen oder auch nur zu vertuschen."
    „Wie kommen Sie dazu, so etwas zu behaupten? Entweder Sie kennen den Tatvorgang genau . . . und dann waren Sie heute Nacht selbst im Schloß und in irgendeiner Form an Raynes Erpressung beteiligt . . . oder Sie vermuten das Ganze nur und versuchen, mit dieser Vermutung im Trüben zu fischen!"
    „Greifen wir Ihre Annahme auf, ich sei mit Raynes dort gewesen", sagte er. „Setzen wir voraus, ich begleitete ihn . . . aus Gründen, die nicht näher zu interessieren brauchen..."
    „Sie geben also zu, daß Sie seine kriminellen Absichten unterstützten?"
    „Ich gebe nur zu, daß ich mich in seiner Nähe befand . . . und somit Zeuge des Mordes werden konnte!"
    „Wissen Sie, daß ich Ihnen kein Wort glaube?"
    „Sie werden nicht bestreiten können, daß Raynes getötet wurde."
    „Ja . . . und zwar von Ihnen!"
    Er lächelte überlegen. „Nun, liebes gnädiges Fräulein . . ."
    „Ich bin nicht Ihr gnädiges Fräulein!" fauchte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. „Wie Sie wünschen. Bleiben wir sachlich. Ist Ihnen nicht aufgefallen, daß Ihre Frau Mutter heute morgen äußerst verwirrt war . . . daß sie offensichtlich etwas zu verbergen suchte?"
    Clarissa preßte die Hände zusammen. Sie wußte, daß der Mann neben ihr recht hatte. Mama verbarg etwas . . .
    „Ja, das ist richtig", gab sie leise und

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