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Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kopf. »Ich eigne mich nicht zur Lehrerin. Ich würde nach kurzer Zeit ebenso die Schule schwänzen wie meine Schüler. Sie verdienen ein besseres Vorbild.« Wieder strich sie nachdenklich über die Tischplatte. Dann ging sie langsam durchs Zimmer. »An diesem Raum möchte ich nichts ändern. Nur den Türrahmen etwas erweitern.«
    Gegen seinen Willen erwachte in Victor plötzlich Interesse an dem Projekt. Der Umbau dieses Hauses bedeutete eine Herausforderung für ihn, eine Herausforderung ganz anderer Art als die Aufgabe, die er sich mit seinem eigenen Haus vorgenommen hatte, um seine Fähigkeiten zu testen.
    Sharon spürte seine veränderte Haltung. Mit sicherem Instinkt nutzte sie die Gunst der Stunde. Sie nahm seinen Arm und zog ihn mit sich fort. »Neben dem Wohnzimmer liegt ein kleiner Sommerraum. Er soll der Eingang zum Geschäft werden. Das Esszimmer wird Ausstellungsraum.«
    Der Sommerraum maß kaum mehr als zehn Quadratmeter. Die Tapete war verblichen und die Holzdielen zerkratzt. Doch Victor entdeckte auch hier ein paar wertvolle Möbelstücke. Auf dem kurzen Rundgang hatte er kein Möbel gesehen, das weniger als hundert Jahre alt gewesen wäre. Die Möbel sind ein kleines Vermögen wert, aber die Tür fällt aus den Angeln, dachte er.
    »Dieser Raum hat dringend eine Renovierung nötig«, erklärte Sharon, während sie ein Fenster öffnete, um den etwas modrigen Geruch hinauszulassen. »Die Jahre haben ihn arg mitgenommen. Ich nehme an, Sie wissen eher als ich, wie man ihn wieder auf Hochglanz bringen kann.«
    Skeptisch betrachtete Victor die abgesplitterten Holzdielen und die unzähligen Sprünge in den Tapetenleisten. Sharon bemerkte, dass ihm nichts entging, und sie hatte außerdem den Eindruck, dass er über den beklagenswerten Zustand des Hauses nicht erfreut war. Und dabei hatte er nicht einmal das Obergeschoss gesehen.
    »Das obere Stockwerk sollte ich Ihnen lieber noch nicht zeigen«, bemerkte sie.
    »Und warum nicht?«
    »Weil es im Obergeschoss doppelt so viel zu tun gibt wie hier unten. Mir liegt sehr viel daran, dass Sie den Job übernehmen, und ich möchte Sie nicht von vornherein entmutigen.«
    »Sie brauchen wirklich dringend jemanden, der Ihnen bei der Renovierung hilft«, bemerkte er. Er wusste, dass er mit seinem eigenen Haus mehr als genug zu tun hatte. Der Wiederaufbau würde schwere körperliche Arbeit und viel Zeit erfordern. Sharons Haus hingegen konnte nur von einem Fachmann renoviert werden, der die vorhandene Bausubstanz behutsam zu erhalten suchte. Die Aufgabe reizte ihn.
    »Victor …« Sharon zögerte einen Moment und beschloss dann, das Risiko einzugehen. »Ich könnte Ihnen sechs Dollar die Stunde zahlen, plus Mittagessen und so viel Kaffee, wie Sie trinken können. Meine Kunden werden die Qualität Ihrer Arbeit sehen, und das könnte Ihnen zu größeren Aufträgen verhelfen.«
    Zu ihrer Überraschung lächelte er amüsiert. Plötzlich bekam sie erwartungsvolles Herzklopfen. Sein jungenhaftes Lächeln machte ihn viel liebenswerter als sein stürmischer Kuss.
    »Na gut, Sharon«, stimmte Victor impulsiv zu, »ich nehme den Auftrag an.«

3. K APITEL
    Sehr zufrieden mit sich selbst und höchst erfreut über das umgängliche Verhalten, das Victor auf einmal an den Tag legte, beschloss Sharon, ihm doch noch das Obergeschoss zu zeigen. Obwohl sie sich sein belustigtes Lächeln nicht erklären konnte, hielt sie es für angebracht, seine gute Stimmung auszunutzen. Spontan fasste sie ihn bei der Hand, um ihn die steile Treppe hinaufzuführen.
    »Hier oben befinden sich drei Schlafzimmer«, erklärte Sharon, als sie auf dem obersten Treppenabsatz angekommen waren. »Meines will ich lassen, wie es ist, aus dem Schlafzimmer meiner Großmutter ein Wohnzimmer machen, und das dritte soll meine Küche werden. Wenn die Hauptarbeit getan ist, kann ich das Streichen und Tapezieren selbst übernehmen.«
    Sie blieb stehen und wandte sich zu ihm um.
    Victor schaute sie an. Dann hob er spontan die Hand und strich mit der Fingerspitze über ihre Nase. Ihre Blicke trafen sich. »Ihr Gesicht ist ganz staubig«, sagte er leise.
    »Oh.« Lachend wischte sich Sharon übers Gesicht.
    »Hier.« Mit seinem rauen Daumen strich er über ihre Wange. Ihre Haut fühlte sich genauso an, wie sie aussah, weich und samtig. Wahrscheinlich schmeckt sie auch so, dachte er, während er ihr Kinn berührte. Als er ihre Lippen ansah, merkte er, wie ein Zittern durch ihren schlanken Körper lief. Mit großen Augen sah sie

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