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Das schoenste Geschenk

Das schoenste Geschenk

Titel: Das schoenste Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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den Augen.
    »Es liegt gleich hinter dieser Biegung.« Sie deutete in die Richtung, wo sich die Hauptstraße befand. »Es ist wie ein kleiner See. Fischen kann man dort auch.«
    Fröstelnd rieb sie sich den Schlamm von der Bluse. »Wie gut, dass es geregnet hat. So führt der Bach wenigstens genug Wasser. Sonst könnten wir uns jetzt nicht waschen.«
    »Wenn es nicht geregnet hätte, wäre Ihr Wagen auch nicht im Matsch stecken geblieben.«
    Sharon lächelte ihn verschmitzt an. »Darum geht es ja im Moment nicht.« Sie beobachtete, wie er ins Wasser watete. »Kalt, nicht wahr?«, erkundigte sie sich arglos, als er unwillkürlich zusammenzuckte.
    »Ich hätte Ihrem Gesicht vielleicht doch eine Schlammpackung verpassen sollen«, bemerkte er. Er zog sich das Hemd aus und warf es ans Ufer. Dann wusch er sich Arme und Hände.
    »Dann hätten Sie jetzt ein schlechtes Gewissen«, erwiderte Sharon, während sie sich energisch das Gesicht abrieb.
    »Nein, das hätte ich nicht.«
    Sharon blickte auf und lachte ihn fröhlich an. »Ich mag Sie, Victor. Meine Großmutter hätte Sie einen Lumpen genannt.«
    Er hob die Brauen. »Ist das ein Kompliment?«
    »Ihr höchstes.« Mit wahrer Hingabe versuchte sie, ihre Jeans zu reinigen. Sie klebte ihr an den Beinen, während unter der nassen Bluse nichts von ihren kleinen Brüsten verborgen blieb. Über ihrem fröhlichen Geplauder fiel ihr gar nicht auf, dass sie ebenso gut nackt hätte dastehen können. »Sie mochte Lumpen«, fuhr sie fort. »Deshalb hat sie wohl auch nie die Geduld mit mir verloren. Ich habe ununterbrochen Streiche ausgeheckt.«
    »Was für welche?« Victor hatte sich längst abgewaschen. Trotzdem blieb er im kalten Wasser stehen, um sie anzuschauen. Ihre Figur war bezaubernd. Er konnte nicht verstehen, wieso ihm das bisher entgangen war. Sie besaß kleine runde Brüste, eine Wespentaille, schmale Hüften und schlanke Oberschenkel.
    »Ich möchte ja nicht angeben. Aber ich kann Ihnen noch immer zeigen, wo man die besten Äpfel klauen kann.« Heftig rieb sie sich den Schlamm vom Blusenärmel. »Und am liebsten bin ich auf Mr. Poffenburgers Milchkühen geritten.« Sie watete zu ihm hinüber. »Ihr Gesicht ist ja noch gar nicht richtig sauber.«
    Sharon schöpfte mit der Hand etwas Wasser und fing an, sein Gesicht zu säubern. »Ich habe mir an jedem Zaun im Umkreis von drei Meilen die Hosen aufgerissen«, fuhr sie fort. »Großmutter hat sie immer wieder zusammengeflickt und sich dabei bitter darüber beschwert, dass ich so ein Rowdy sei.«
    Mit der einen Hand wischte sie sorgfältig die letzten Schlammspuren aus Victors Gesicht, während sie sich mit der anderen an seiner nackten Brust abstützte. Victor stand ganz still da und beobachtete sie.
    »›Die kleine Abbott‹, pflegten die Leute immer zu sagen. Jetzt muss ich sie davon überzeugen, dass ich ein ehrenwertes Mitglied ihrer Dorfgemeinschaft geworden bin, damit sie vergessen, dass ich ihre Äpfel geklaut habe, und nun meine Antiquitäten kaufen. So, jetzt sehen Sie wieder ordentlich aus.« Befriedigt ließ sie ihre Hand sinken. Doch im nächsten Moment hatte Victor sie in seine Arme genommen. Sie wandte den Blick nicht von seinem Gesicht. Plötzlich wurde Sharon sehr still.
    Ohne etwas zu sagen, wusch Victor ihr die Schlammspritzer aus dem Gesicht. Mit den Fingern beschrieb er langsame kreisende Bewegungen. Dabei schaute er ihr unverwandt in die Augen. Obwohl sich seine Handfläche rau anfühlte, war seine Berührung zart. Sharon hatte die Lippen ein wenig geöffnet. Sie zitterten. Victor empfand so etwas wie Neugier, als er mit dem nassen Finger ihre weichen Umrisse nachfuhr.
    Er spürte das Zittern, das Sharon durchlief. Immer noch langsam, immer noch forschend strich er mit der Fingerspitze über die Innenseite ihrer Unterlippe. Die Sonne kam für kurze Zeit hinter den Wolken hervor. Victor beobachtete das Spiel von Licht und Schatten auf Sharons Gesicht. Dann wurde es wieder trübe.
    »Diesmal wirst du mir nicht davonrennen, Sharon«, flüsterte er.
    Die vertrauliche Anrede überraschte sie. Doch sie sagte nichts. Sie wagte nicht zu sprechen. Nachdem er die weiche Haut ihres Mundes erforscht hatte, strich er mit der Fingerspitze zart über ihr Kinn, um schließlich den Finger auf die heftig pochende Stelle an ihrem Hals zu legen. Dort verweilte er einen Moment, als wolle er ihre Reaktion auf ihn abschätzen. Schließlich wanderte er mit der Hand noch tiefer, um ihre Brust zu umfassen, die sich unter der

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