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Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Titel: Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.E. Higgins
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immer die gleiche. »Ich habe nur die Wahrheit ausgesprochen.«
    »Ihr müsst wissen, er hat schon wieder eine Familie auf die Straße gesetzt«, fuhr der Betreffende fort, ohne sich von Joes scheinbarer Gleichgültigkeit abschrecken zu lassen. »Er hat ja seine Schläger, die das für ihn erledigen. Sie tragen Masken über den Gesichtern, deshalb wissen wir nicht, wer sie sind. Und alles wegen ein paar Pennys Miete, Mr Zabbidou. Es ist nicht recht.«
    Wenn sie erwarteten, Joe würde etwas dagegen unternehmen, wurden sie enttäuscht. Er schüttelte nur traurig den Kopf.
    »Eine schlimme Sache«, sagte er. »Wirklich eine schlimme Sache.«

Kapitel 16

    Fragment aus den
    Erinnerungen des Ludlow Fitch
    D ie Stadt war grau von Schmutz und Krankheit; auch Pagus Parvus lag immer in grauem Licht, aber das kam von den offenbar nie abziehenden Wolken. Ich machte bald die Erfahrung, dass in dieser Gegend selten anderes Wetter herrschte als in jener Nacht, in der ich gekommen war. Da der Ort an der ungeschützten Seite eines Berges lag, acht von zwölf Monaten mit Schnee bedeckt war und während der restlichen vier dem Regen ausgesetzt, war Pagus Parvus bei Fremden nicht beliebt, und die Menschen, die hier lebten, verließen es kaum je. Zwar waren Gerüchte von einem Fahrzeug, das sich von selbst bewegte, zu ihnen durchgedrungen, aber noch nie hatten sie eines dieser großen eisernen Ungeheuer gesehen – die zwei Schienen, auf denen es rollte, führten nicht nach Pagus Parvus. Wer die Wahl hatte, reiste am liebsten mit Pferd und Wagen, was allerdings ein Privileg einiger weniger war. Man war also hauptsächlich zu Fuß unterwegs.
    Wäre Joe nicht gewesen, hätte mich kaum etwas hier gehalten, trotzdem fühlte ich mich in Pagus Parvus langsamzu Hause. Meine Zeit als Taschendieb war lange vorbei, und ich war froh, nicht mehr stehlen zu müssen. Aber Ratchets Handschuhe und seinen Schal trug ich weiterhin. Es war einfach zu schön, wie er mich deshalb bei jeder Begegnung anglotzte.
    Immer abends nach dem Essen saß ich mit Joe am Feuer und wir unterhielten uns. Wir sprachen über vieles, kamen aber so gut wie nie zu einem Schluss. Joe war ein Mann, in dessen Gesicht sich wenig spiegelte; selten verriet sein Ausdruck, was in ihm vorging, und nur wenn wir von Saluki sprachen, wurde er ziemlich lebhaft. Dieser Frosch wurde wie eine Königin behandelt. Joe fütterte Saluki mit den fettesten Insekten, Schnecken und Würmern, und die Jungen aus der Bäckerei machten jeden Tag ein großes Getue um sie.
    Wir sprachen auch über Jeremiah Ratchet. Ich hatte mir angewöhnt, wenn die Ladenglocke bimmelte, zu raten, ob jemand mit einem Pfandgegenstand käme oder mit einer Klage über Ratchet. Der aufgeplusterte Kerl hatte sich praktisch das ganze Dorf verpflichtet gemacht. Er schien seine Tage damit zu verbringen, dass er seinen Pächtern entweder drohte, sie aus ihren Häusern zu werfen, oder dass er seine maskierten Männer schickte, um diese Drohung wahr zu machen. Jedes Mal, wenn ich seinen Namen hörte, wuchs meine Enttäuschung darüber, dass niemand im Dorf willens oder in der Lage schien, es mit ihm aufzunehmen.
    »Warum, meint Ihr, erzählen Euch die Leute so viel von Jeremiah Ratchet?«
    »Weil sie ungeduldig sind.«
    Eine typisch knappe Antwort. Manchmal waren die Unterhaltungen mit Joe wie Rätselraten.
    »Für einen kleinen Ort wie diesen«, fuhr er fort, »ist Jeremiah eine schwere Bürde.«
    »Warum tun sie dann nichts gegen ihn? Sie sind doch genug.«
    Joe schüttelte den Kopf. »Jeremiah ist ein raffinierter Bursche. Hier ist jeder in seiner eigenen Notlage gefangen, und keiner sieht, dass wahre Macht nur in der Menge liegt. Um Jeremiah zu Fall zu bringen, müssten sie zusammenstehen, aber er hat sie entzweit und zieht Nutzen aus ihrer Angst. Sie glauben, er hat seine Informanten im Dorf.«
    »Die Dorfleute würden sich ja wohl nicht gegenseitig verraten?«
    »Zweifellos werden sie dazu gezwungen«, sagte Joe. »Und weil sie einander nicht trauen können, sind sie nicht bereit, sich gegen Jeremiah zu verschwören. Er könnte ja dahinterkommen. Mir erzählen sie von ihren Nöten, weil ich ein Fremder bin und Jeremiah mich nicht in der Hand hat. In ihrer Verzweiflung denken sie, ich würde sie vor dem Gauner schützen.«
    »Und werdet Ihr das tun?«, fragte ich. Im Stillen wünschte ich, Joe würde es mit ihm aufnehmen.
    »Wie übel die Situation auch sein mag, den Lauf der Dinge kann ich nicht ändern«, erwiderte er. Mehr

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