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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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habe.«
    »Erzähl mir wenigstens ein bisschen davon, ja? Bist du darauf zugegangen oder davor weggelaufen?«

    »Diese Frage lässt sich nicht beantworten.«
    »Das wird sich zeigen. Ist das Essen nicht bald fertig? Ich verhungere, ich verhungere buchstäblich. Du kochst zu langsam. Ich wäre schon vor zehn Minuten fertig gewesen.«
    »Nicht nervös werden«, sagt Jack. »Gleich wird serviert. Das Problem ist diese verrückte Küche, die du hast.«
    »Die vernünftigste Küche Amerikas. Vielleicht der ganzen Welt.«
    Nachdem Jack die Polizeistation rasch genug verlassen hatte, um eine unnütze Diskussion mit Dale zu vermeiden, hatte er einem Impuls nachgegeben, Henry angerufen und ihm angeboten, heute Abend für sie beide zu kochen. Zwei ordentliche Steaks, eine gute Flasche Wein, gegrillte Champignons, eine gro ße Schüssel Salat. Das alles könne er aus French Landing mitbringen. Jack hatte schon drei-, viermal für Henry gekocht, und Henry hatte einmal im Gegenzug ein ungewöhnlich bizarres Dinner für Jack zubereitet. (Seine Zugehfrau hatte sämtliche Kräuter und Gewürze aus dem Regal genommen, um es feucht abzuwischen, und dann wild durcheinander wieder eingeordnet.) Was habe er in French Landing zu schaffen? Das werde er ihm später erklären. Um halb neun war er vor dem geräumigen weißen Farmhaus vorgefahren, hatte Henry begrüßt und seine Einkäufe und sein Exemplar von Bleak House in die Küche getragen. Er hatte das Buch aufs andere Ende des Küchentischs geworfen, die Weinflasche aufgemacht, seinem Gastgeber und sich selbst ein Glas Wein eingeschenkt und zu kochen begonnen. Auch diesmal hatte er wieder mehrere Minuten gebraucht, um sich mit den Exzentrizitäten von Henrys Küche vertraut zu machen, in der Gegenstände nicht nach Arten – Pfannen bei Pfannen, Messer bei Messern, Töpfe bei Töpfen -, sondern so angeordnet waren, wie es das jeweilige Gericht verlangte. Wollte Henry rasch eine Forelle nach Müllerinart mit neuen Kartoffeln zubereiten, brauchte er nur den richtigen Schrank zu öffnen, um alle notwendigen Utensilien vorzufinden. Sie waren in vier Grundkategorien geordnet (Fleisch, Fisch, Geflügel und Gemüse), in denen es viele Untergruppen und Unteruntergruppen gab. Dieses Ordnungssystem verwirrte Jack, der oft in mehreren weit voneinander entfernten Bereichen suchen musste,
bis er die richtige Pfanne oder einen Wender fand. Während Jack am Schneidbrett stand, Schranktüren öffnete und kochte, deckte Henry den Küchentisch mit Tellern und Silberbesteck und setzte sich dann an den Tisch, um seinen sorgenvollen Freund ins Kreuzverhör zu nehmen.
    Jetzt kommen die Steaks, nur kurz angebraten, auf die Teller, die Champignons werden um sie herum drapiert, und die riesige Salatschüssel wird in die Tischmitte gestellt. Henry erklärt das Mahl für köstlich, nimmt einen kleinen Schluck Wein und sagt: »Wenn du weiterhin nicht über dein Problem, was immer es ist, reden willst, solltest du mir wenigstens erzählen, was sich auf dem Revier ereignet hat. Ich vermute, dass annähernd außer Zweifel steht, dass ein weiteres Kind entführt worden ist.«
    »Praktisch außer Zweifel, muss ich leider sagen. Ein Junge namens Tyler Marshall. Sein Vater ist Fred Marshall, der, der draußen bei Goltz’s arbeitet. Kennst du ihn zufällig?«
    »Lange her, dass ich einen Mähdrescher gekauft habe«, sagt Henry.
    »Als Erstes ist mir aufgefallen, dass Fred Marshall ein sehr netter Kerl ist«, sagt Jack und schildert dann ausführlich und in allen Einzelheiten die Ereignisse und Erkenntnisse dieses Abends, wobei er nur seinen dritten, seinen unausgesprochenen Gedanken auslässt.
    »Du hast tatsächlich gefragt, ob du Mrs. Marshall besuchen darfst? In der Psychiatrie im French County Lutheran Hospital?«
    »Ja, das habe ich«, sagt Jack. »Ich fahre gleich morgen Früh hin.«
    »Das verstehe ich nicht.« Henry isst, indem er das Steak mit dem Messer ertastet, es mit der Gabel aufspießt und dann einen schmalen Streifen Fleisch abschneidet. »Wozu willst du mit der Mutter sprechen?«
    »Weil ich glaube, dass sie irgendwas mit dem Fall zu tun hat«, sagt Jack.
    »Oh, mach halblang! Die eigene Mutter des Jungen?«
    »Ich behaupte nicht, dass sie der Fisherman ist, das ist sie natürlich nicht. Aber nach Aussage ihres Ehemanns hat Judy Marshall bereits angefangen, sich seltsam zu benehmen, bevor
Amy St. Pierre verschwunden ist. Als die Morde weitergingen, hat ihr Zustand sich stetig verschlechtert, und als

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