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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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hageren Kerl Handschellen anzulegen, aber Dale und Hollywood ergeht es nicht viel besser als ihm. Teddy Runkleman und Freddy Saknessum narren ihre Verfolger durch rasches Hakenschlagen, wobei sie wie Idioten meckernd lachen und ihre dämlichen Sprüche skandieren. Warum sind solche minderwertigen Subjekte immer so agil? Dit vermutet, dass Ratten wie Runkleman und Saknessum einfach mehr Übung darin haben, sich leichtfüßig zu bewegen, als normale Leute.
    Er stürzt sich auf Doodles, die ihm aber wieder entwischt und eine kleine Tanzpantomime aufführt, bei der sie glucksend
die Knie hochreißt. Über ihre Schulter hinweg sieht Dit, wie Hollywood endlich Saknessum austrickst, ihm einen Arm um die Hüfte schlingt und ihn zu Boden wirft.
    »Sie hätten mich nicht so rabiat auf den Arsch schmeißen müssen«, sagt Saknessum. Seine Blickrichtung ändert sich, und er nickt knapp. »He, Runks.«
    Teddy Runkleman sieht zu ihm hinüber, dann blickt auch er zur Seite und bleibt plötzlich stehen.
    »Was ist los, ist Ihnen der Sprit ausgegangen?«, sagt der Chief.
    »Die Party ist aus«, sagt Runkleman. »He, wir haben bloß Spaß gemacht, versteh’n Sie?«
    »Ach, Runksie, ich will aber noch ein bisschen spielen«, sagt Doodles und streut ein paar Hüftwackler in ihr Herumgehopse ein. Beezer St. Pierre schiebt seinen massigen Körper blitzschnell zwischen Dit und sie. Er bewegt sich auf sie zu und rumpelt dabei wie ein Sattelschlepper, der eine Steilstrecke bewältigen muss. Doodles versucht tänzelnd zurückzuweichen, aber Beezer bekommt sie zu fassen und schleppt sie dann zu Dale hinüber.
    »Beezie, liebst du mich denn nicht mehr?«, fragt Doodles.
    Beezer grunzt angewidert und setzt sie vor dem Chief ab. Die beiden von der State Police, Perry Brown und Jeff Black, halten sich im Hintergrund und sehen noch angewiderter aus als der Biker. Würde man Dits Gedankengänge aus ihrer Kurzschrift in die Normalsprache übersetzen, käme Folgendes heraus: Er muss was auf dem Kasten haben, wenn er das Kingsland Ale braut, weil das nämlich ein verdammt gutes Bier ist. Und seht euch bloß den Chief an! Der ist so fuchsteufelswild, dass er nicht mal merkt, dass wir dabei sind, diesen Fall zu verlieren.
    »Ihr habt bloß Spaß gemacht?«, brüllt der Chief. »Was ist mit euch Idioten bloß los? Habt ihr überhaupt keinen Respekt vor dem armen Mädchen dort drinnen?«
    Als die Staties vortreten, um die Sache in die Hand zu nehmen, sieht Dit, wie Beezer einen Augenblick vor Schreck erstarrt und sich dann so unauffällig wie möglich von der Gruppe entfernt. Außer Dit Jesperson achtet niemand auf ihn – der riesige Biker hat seinen Teil getan, und nun ist sein Part
beendet. Arnold Hrabowski, der bisher mehr oder weniger hinter Brown und Black versteckt war, schiebt die Hände in die Hosentaschen, zieht die Schultern hoch und wirft Dit einen betretenen Blick zu, als wollte er sich für irgendetwas entschuldigen. Das versteht Dit nicht: Was für einen Grund hat der Verrückte Ungar, sich so schuldbewusst zu benehmen? Teufel, er ist doch eben erst hier angekommen. Dit sieht erneut zu Beezer hinüber, der schwerfällig auf die Längsseite des Gebäudes zutappt, wo – sieh mal einer an! – jedermanns bester Freund und Lieblingsreporter, Mr. Wendell Green, aufgetaucht ist, der jetzt leicht besorgt wirkt. Hier ist mehr als nur eine Art Abschaum hochgekommen, sagt Dit sich.
     
    Beezer mag Frauen, die clever und vernünftig sind wie Bear Girl; hirnlose Stinktiere wie Doodles treiben ihn zum Wahnsinn. Er packt zu, bekommt zwei Hände voll teigiges, mit Viskose bedecktes Fleisch zu fassen und klemmt sich die strampelnde Dolly unter den Arm.
    »Beezie, liebst du mich denn nicht mehr?«, sagt Doodles.
    Er setzt die blöde Kuh vor Dale Gilbertson ab. Während Dale endlich diese vier erwachsenen »jugendlichen Straftäter« zusammenstaucht, erinnert Beezer sich an das Zeichen, das Freddy Runksie gegeben hat, und er blickt über die Schulter des Chiefs zur Vorderfront des Ed’s Eats hinüber. Links neben dem halb verfallenen grauen Eingang richtet Wendell Green seine Kamera auf die Gruppe vor ihm, knipst ganz ungeniert, bückt und verrenkt sich und wechselt einige Male den Standort, während er seine Fotos macht. Als er durchs Objektiv sieht, dass Beezer ihn anstarrt, richtet Wendell sich auf und setzt die Kamera ab. Auf seinem Gesicht steht ein unbehagliches kleines Lächeln.
    Green muss sich von der Rückseite an den Tatort herangepirscht haben,

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