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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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blutbespritzten
Sweatshirt letztlich zu feige war, um für ihr eigenes Kind einzutreten, wird Wendell es für sie tun! Wendell Green, ein leuchtendes Beispiel für Bürgersinn! Wendell Green, Führer des Volkes!
    Er fängt an, seine Kamera mit rhythmischen Bewegungen in die Luft zu stoßen. Wie erregend! Als wäre er wieder auf dem College! In einem Skymyrd-Konzert! Bekifft! Als wäre er wieder …
    Wendell Green sieht einen riesigen Lichtblitz vor sich. Dann gehen die Lichter aus. Alle.
     
    »Arnie hat ihm seine Stablampe auf den Schädel geknallt!«, kreischt Bobby Dulac.
    Er packt Dales blinden Onkel an der Schulter und wirbelt ihn begeistert im Kreis herum. Ein betäubender Schwall Rasierwasser hüllt Henry ein. Schon eine Sekunde bevor er’s tut, weiß Henry, dass Bobby ihn auf französische Art auf beide Wangen küssen wird. Und als Bobby mit seiner Berichterstattung fortfährt, klingt er so entzückt wie George Rathbun bei den seltenen Gelegenheiten, wenn die eigentlich chancenlose Heimmannschaft über sich hinauswächst und sich das Gold holt.
    »Ist denn das die Möglichkeit, der Verrückte Ungar zieht ihm seine treue Stablampe über den Schädel und … Green geht zu Boden! Der gottverdammte Ungar hat jedermanns liebstes Reporter-Arschloch auf die Matte geschickt! Klasse gemacht, Hrabowski!«
    Überall um sie herum jubeln Cops aus voller Kehle. Debbi Anderson stimmt »We Are the Champions« an, und andere Stimmen fallen rasch ein.
    Welch seltsame Tage in French Landing, denkt Henry. Er steht mit den Händen in den Hosentaschen da, lächelt und hört sich das Durcheinander an. Sein Lächeln ist echt; er ist glücklich. Aber in seinem Innersten ist er auch unruhig. Er hat Angst um Jack.
    Eigentlich Angst um sie alle.
     
    »Gut gemacht, Mann«, sagt Beezer zu Jack. »Also, das war echt mutig.«
    Jack nickt. »Danke.«

    »Ich will Sie nicht noch mal fragen, ob das der Kerl war. Wenn Sie sagen, dass er’s nicht ist, dann ist er’s nicht. Aber wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, den Richtigen zu finden, brauchen Sie uns bloß zu rufen.«
    Die anderen Mitglieder der Thunder Five knurren Zustimmung. Kaiser Bill versetzt Jack einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, von dem vermutlich ein blauer Fleck zurückbleiben wird.
    »Danke«, sagt Jack noch einmal.
    Bevor er an die Tür klopfen kann, wird sie aufgerissen. Dale greift ihn sich und umarmt ihn, als wollte er ihn zerdrücken. Als ihre Oberkörper sich berühren, kann Jack spüren, wie Dales Herz hämmert.
    »Du hast mich gerettet«, sagt Dale ihm ins Ohr. »Wenn ich irgendwas für dich tun kann …«
    »Das kannst du allerdings«, sagt Jack und zieht ihn mit sich hinein. »Hinter den Ü-Wagen habe ich einen Streifenwagen gesehen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, er war blau.«
    »O-oh«, sagt Dale.
    »O-oh ist richtig. Ich brauche mindestens zwanzig Minuten, um mit Potter zu reden. Vielleicht kommt dabei nichts raus, andererseits könnte es uns aber auch um einiges weiterbringen. Kannst du mir Brown und Black also zwanzig Minuten lang vom Hals halten?«
    Dale bedenkt seinen Freund mit einem grimmigen kleinen Lächeln. »Ich sorge dafür, dass du eine halbe Stunde hast. Mindestens.«
    »Wunderbar. Und das Tonband mit dem Anruf des Fishermans, hast du das noch?«
    »Wir haben es mit dem übrigen Beweismaterial abgegeben, nachdem Brown und Black den Fall übernommen haben. Ein State Trooper hat es heute Nachmittag abgeholt.«
    »Dale, nein! «
    »Nur keine Panik. Ich habe natürlich eine Kopie. Die Kassette liegt in meinem Schreibtisch.«
    Jack greift sich ans Herz. »Mach mir nie wieder mit so etwas Angst.«

    »Sorry«, sagt Dale und denkt dabei: Dort draußen hast du nicht den Eindruck gemacht, als könnte dir irgendwas Angst einjagen.
    Auf halber Treppe fällt Jack ein, dass Speedy gesagt hat, er könne das für ihn auf der Toilette Zurückgelassene zweimal verwenden … aber er hat die Maiglöckchen Tansy Freneau gegeben. Scheiße. Dann hält er seine Hände vor die Nase, atmet tief ein und lächelt.
    Vielleicht hat er sie doch noch.

17
    George Potter sitzt auf der Koje in der dritten Arrestzelle am Ende des kurzen Flurs, auf dem es nach Pisse und Desinfektionsmittel riecht. Er blickt durch das vergitterte Fenster auf den Parkplatz hinaus, auf dem sich vor kurzem aufregende Szenen abgespielt haben und auf dem noch immer ziemliches Gedränge herrscht. Er sieht sich nicht um, als Jacks Schritte näher kommen.
    Auf dem Flur

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