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Das Schwebebahn-Komplott

Das Schwebebahn-Komplott

Titel: Das Schwebebahn-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Wupperwelle.« Heike reichte ihm die Hand, doch der
Feuerwehrmann übersah die Geste
großzügig.
    Er nickte verstehend.
»Ah, Presse.«
    Heike schüttelte
den blonden Bubikopf. »Radio«, verbesserte sie
energisch. »Was ist genau geschehen?«
    Er zuckte mit den
Schultern. »Wenn ich das wüsste, wüsste ich mehr,
gute Frau. Laut Augenzeugenberichten brannte die Station schon
lichterloh, als Fahrgäste den Bahnsteig betreten
wollten.«
    »Befand sich zum
Zeitpunkt des Brandausbruchs wirklich niemand im Bahnhof?«
Das klang unwahrscheinlich.
    »Nein«,
bestätigte der Feuerwehrmann. »Die Bahn war soeben
abgefahren. Die hatten freie Bahn, wenn Sie verstehen. Keine
Zeugen, nichts.« Er kicherte und zwinkerte Heike
zu.
    »Ehrlich gesagt,
verstehe ich nichts ...«
    »Ist doch
klar«, half der Brandmeister ihr auf die Sprünge.
»Die Züge waren abgefahren, und zwar fast zeitgleich in
beide Richtungen. Wenn ich da oben«, er deutete zur Station
hinauf, »ein Feuer machen will, dann warte ich, bis die Luft
rein ist. Und das ist sie, wenn die Bahn gerade abgefahren
ist.«
    »Das
heißt, es handelt sich um Brandstiftung?«
    Er zuckte mit den
Schultern. »Wahrscheinlich. Wie es aussieht, ist das Feuer in
einem der Papierkörbe auf dem Bahnsteig ausgebrochen, um sich
dann an einer Reklametafel und den Verkleidungen weiter zu
nähren. Kann natürlich auch sein, dass ein Irrer eine
brennende Kippe in den Papierkorb geschmissen hat. Was weiß
ich? Den Rest sehen Sie ja.« Schulze deutete wieder hoch zur
Haltestelle, aus der noch immer dichter Rauch quoll. Heike erkannte
im gespenstischen Licht der leistungsstarken Scheinwerfer
Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten, die sich dem Brandherd
näherten. Die Rufe der Männer drangen bis zur
Straße herab.
    »Aber die
Überwachungskameras«, warf die Reporterin ein.
»Die Bahnhöfe werden doch im Leitstand per Monitor
überwacht, oder nicht?«
    »Was weiß
ich, wie die das handhaben«, erwiderte Schulze. »Aber
wenn Sie mich fragen, dann haben die Männer im Leitstand
Döppersberg andere Dinge zu tun, als sich vor sämtliche
Fernseher zu setzen, um auf böse Jungs zu
warten.«
    »Böse
Jungs? Also doch Brandstiftung«, resümierte
Heike.
    Schulze legte den Kopf
schräg: »Weiß der Geier.«
    »Hmm.«
Heike nickte. »Wie ist es, wenn ...« Das Handy in ihrer
Tasche schlug an. Sie murmelte eine Entschuldigung und angelte nach
dem Telefon.
    »Wo steckst du
denn, verdammt noch mal?« Jordan klang sauer. Er wartete noch
auf ihren Beitrag. Jetzt hatte Heike etwas Besseres auf Lager. In
fünf Minuten liefen die Lokalnachrichten. Es wurde
höchste Zeit. »Okay, wir machen einen Mitschnitt live
vom Ort des Geschehens«, freute sich Manfred Jordan.
»Aktueller geht es nicht.«
    Heike legte sich in
Gedanken einen Text zurecht und kritzelte einige Worte auf ein
Blatt Papier. In wenigen Minuten schon würde sie auf Sendung
sein. Ihr Herz schlug einige Takte schneller.

7.
Kapitel
    Dreihundertzehn.
    Mit
ölverschmierten Händen hockte Stefan vornüber
gebeugt hinter dem Lenkrad des Käfers und philosophierte
über den Sinn des Lebens. Immer wieder blickte er auf die
Armbanduhr. Dreihundertelf.
    Die Zeit schien nicht
zu vergehen. Stefan überlegte, ob er die Strecke zum Loh nicht
besser zu Fuß zurücklegen sollte, entschied sich aber
dagegen. Heike war sicherlich längst dort und fragte den
Leuten Löcher in den Bauch. Das konnte sie gut, und immerhin
war das ihr Job. Wenn er jetzt aufkreuzte, würde sie denken,
er wolle ihr die Butter vom Brot stehlen.
    Inzwischen glaubte der
Reporter, einen feinen Brandruch in der Nase zu spüren, den
der Wind herüberfegte. Wieder ein Blick auf die Armbanduhr.
Der Mann vom ADAC ließ sich verdammt viel Zeit.
    Mit einem Stöhnen
auf den Lippen schaltete er das Autoradio ein. Wenigstens das
funktionierte noch. Es war halb: Zeit für die
Lokalnachrichten.
    »... dass der
Schwebebahnverkehr ruht«, klang Jordans sachliche Stimme aus
den Lautsprechern. »Vor Ort befindet sich meine Kollegin
Heike Göbel. Heike, wie ist die derzeitige
Lage?«
    »Hier am Loh
bietet sich den Passanten ein chaotisches Bild«, hörte
Stefan ihre durch das Telefon verzerrte Stimme. »Die
Straße ist wegen der Löschfahrzeuge gesperrt, doch die
Feuerwehrleute haben den Brand bereits unter Kontrolle. Es gab nach
Auskunft des Einsatzleiters, Brandmeister Hartmut Schulze, zwei
leicht Verletzte, die mit Rauchvergiftungen ins Klinikum Barmen
gebracht werden mussten. Die Station Loh wird

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