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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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doch, Mr. Wyman, daß Sie zur Benutzung der Krankenhausgarage berechtigt sind.«
    »Ja, danke«, sagte Dr. Lecter. Er hatte Wymans Wagen bereits in der Garage geparkt, mit Wyman im Kofferraum.
    Der Hotelpage, der Wymans Gepäck in die kleine Suite trug, bekam eine von Wymans Fünf-Dollar-Noten als Entgelt.
    Dr. Lecter bestellte einen Drink und ein Sandwich und entspannte sich bei einer langen Dusche.
    Die Suite kam Dr. Lecter nach seiner langen Haft ungeheuer rie -
    sig vor. Er genoß es, in seiner Suite hin- und herzugehen und in ihr auf und ab zu schreiten.
    Von seinen Fenstern aus konnte er auf der anderen Seite der Straße den Myron and Sadie Fleischer Pavillon des St. Louis City Hospital sehen, der eines der führenden Zentren für Schädelge-sichtschirurgie beherbergt.
    Dr. Lecters Gesicht war zu bekannt, als daß er die Dienste der Fachärzte für plastische Chirurgie an diesem Zentrum hätte in Anspruch nehmen können, doch es war ein Ort in der Welt, wo er mit einem Verband im Gesicht herumlaufen konnte, ohne Inter- esse zu erregen.
    Er hatte schon früher einmal hier gewohnt, vor Jahren, als er in der hervorragenden Robert J. Brockman Memorial Library For-schungen auf dem Gebiet der Psychiatrie betrieb.
    Berauschend, ein Fenster, mehrere Fenster zu haben. Er stand im Dunkeln an seinen Fenstern und sah zu, wie die Autolichter sich über die MacArthur-Brücke bewegten, und kostete seinen Drink aus. Er war von der fünfstündigen Fahrt von Memphis angenehm erschöpft.
    Die einzige echte Hetze des Abends hatte es in der Tiefgarage des Memphis International Airport gegeben. Sich mit Baumwoll-pads und Alkohol und destilliertem Wasser hinten im Krankenwagen zu säubern, war alles andere als bequem gewesen. Sobald er in der weißen Sanitäteruniform steckte, ging es nur noch darum, einen einzelnen Reisenden in einem verlassenen Gang des Langzeitparkplatzes in der großen Garage zu finden. Entge-genkommend beugte der Mann sich in den Kofferraum seines Wagens, um seinen Musterkoffer zu holen, und sah nicht, wie Dr.
    Lecter hinter ihm auftauchte.
    Dr. Lecter fragte sich, ob die Polizei glaubte, daß er dumm genug sei, vom Flughafen aus abzufliegen.
    Das einzige Problem auf der Fahrt nach St. Louis war, in dem fremden Wagen die Lichter, das Abblendlicht und die Scheibenwischer zu finden, da Dr. Lecter mit den automatischen Kontroll-vorrichtungen neben dem Lenkrad nicht vertraut war.
    Morgen würde er die Sachen einkaufen, die er benötigte, Haar-bleichmittel, Rasierzeug, eine künstliche Höhensonne, und da gab es andere rezeptpflichtige Dinge, die er sich beschaffen würde, um einige unmittelbare Veränderungen seiner äußeren Erscheinung vorzunehmen. Wenn der Zeitpunkt günstig war, würde er weiterziehen.
    Es gab keinen Grund zur Eile.

44. Kapitel

    Aidelia Mapp war in ihrer gewöhnlichen Stellung, im Bett mit einem Buch aufgestützt. Sie hörte den örtlichen Nachrichtensender im Radio. Sie stellte es ab, als Clarice Starling mühsam hereinge-stapft kam. Als sie in Starlings angespanntes Gesicht blickte, fragte sie glücklicherweise nichts außer: »Magst du etwas Tee?«
    Wenn Mapp in ihre Bücher vertieft war, trank sie ein Gebräu, das sie aus gemischten losen Teeblättern zubereitete, die ihre Großmutter ihr schickte, und das sie ›Kluger Leute Tee‹ nannte.
    Von den beiden klügsten Personen, die Starling kannte, war eine gleichzeitig die beständigste, die sie kannte, und die andere war die, die am meisten Furcht einflößte. Starling hoffte, daß ihr das ein gewisses Gleichgewicht in ihrem Bekanntenkreis verlieh.
    »Du hast Glück gehabt, den heutigen Tag zu verpassen«, sagte Mapp. »Dieser verdammte Kim Won hat uns geradewegs in den Boden gerammt. Ich lüge nicht. In Korea müssen sie wohl etwas mehr Schwerkraft haben als wir. Dann kommen sie hierher und werden leicht, verstehst du, kriegen Turnlehrer-Jobs, weil es für sie keine Arbeit ist... John Brigham ist vorbeigekommen.«
    »Wann?«
    »Heute abend, noch gar nicht lang her. Wollte wissen, ob du schon zurück bist. Er hatte das Haar angeklatscht. Ist wie ein Student aus dem ersten Semester in der Halle herumgerutscht. Wir hatten eine kleine Unterhaltung. Er sagte, wenn du hintendran seist und wir pauken müßten, statt in den nächsten paar Tagen während der üblichen Stunden auf dem Schießstand aufzukreu-zen, würde er die Anlage dieses Wochenende öffnen und uns erlauben, aufzuholen. Ich sagte, ich würde ihm Bescheid geben. Er ist ein netter

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