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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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erstemal nach oben fuhr, pfiff er ein dramatisches Arrangement von ›Begin the Beguine‹. Im Zimmer neckte sie ihn, daß er die vollgestopften Taschen eines Jungen hatte.)
    Crawford versuchte ins Nebenzimmer zu gehen - er konnte sich noch umdrehen, wenn er wollte, und sie durch die offene Tür sehen, ruhig im warmen Licht der Nachttischlampe. Er wartete darauf, daß ihr Körper ein Zeremonienobjekt wurde, gesondert von ihm, getrennt von der Person, die er auf dem Bett gehalten hatte, und getrennt von der Lebensgefährtin, die er nun in Gedanken bewahrte. Damit er sie anrufen konnte, daß sie sie abholen kamen.
    Seine leeren Hände hingen mit den Handflächen nach vorn an beiden Seiten seines Körpers herab, als er am Fenster stand und in den leeren Osten schaute. Er schaute nicht nach der Morgendämmerung; es war nur so, daß das Fenster nach Osten ging.

46. Kapitel

    »Fertig, Precious?«
    Jame Gumb saß gegen das Kopfbrett seines Betts gelehnt und sehr bequem, den kleinen Hund warm auf seinem Bauch zusammengerollt.
    Mr. Gumb hatte sich gerade das Haar gewaschen, und er hatte ein Handtuch um den Kopf geschlungen. Er wühlte in den Laken, fand die Fernbedienung für seinen Videorecorder und drückte auf den Abspielknopf. Er hatte sein Programm aus zwei auf eine Kassette kopierten Stücken Videoband zusammengestellt. Er sah es sich jeden Tag an, wenn er entscheidende Vorbereitungen traf, und er sah es sich immer an, kurz bevor er eine Haut einheimste.
    Das erste Band war von einem verkratzten Film der Movietone News, einer schwarzweißen Wochenschau aus dem Jahre 1948. Es war das Viertelfinale des Miß -Sacramento-Wettbewerbs, einem Vorereignis auf dem langen Weg zur pompösen Wahl der Miß America in Atlantic City.
    Dies war der Badeanzugwettbewerb, und alle Mädchen trugen Blumen als sie in einer Reihe zur Treppe kamen und auf die Bühne hinaufstiegen.
    Mr. Gumbs Pudel hatte dies viele Male erlebt, und er kniff die Augen zu, als er die Musik hörte. Er wußte, daß er gedrückt werden würde.
    Die Teilnehmerinnen am Schönheitswettbewerb sahen sehr nach 2. Weltkrieg aus. Sie trugen Rose-Marie -Reid-Badeanzüge, und einige der Gesichter waren reizend. Ihre Beine waren ebenfalls gut geformt, einige zumindest, doch es fehlte ihnen an Mus-keltonus, und sie schienen am Knie ein bißchen überzustehen.
    Gumb drückte den Pudel.
    »Precious, hier kommt sie, hierkommtsie hierkommtsie!«
    Und hier kam sie, näherte sich der Treppe in ihrem weißen Badeanzug, mit einem strahlenden Lächeln für den jungen Mann, der an der Treppe assistierte, dann rasch auf ihren Stöckeln weg, die Kamera der Rückansicht ihrer Oberschenkel folgend. Mom.
    Da war Mom.
    Mr. Gumb mußte nicht seine Fernbedienung berühren, er hatte alles getan, als er diese Kopie mit Toneffekten untermalte. In umgekehrter Reihenfolge, hier kam sie rückwärts, rückwärts die Treppe hinunter, nahm ihr Lächeln von dem jungen Mann zu-rück, ging den Gang zurück, nun wieder vorwärts und zurück und vor, vor und zurück.
    Als sie den jungen Mann anlächelte, lächelte auch Gumb.
    Es gab noch eine weitere Aufnahme von ihr in einer Gruppe, doch sie wurde im Standbild immer undeutlich. Besser, sie einfach bei Geschwindigkeit ablaufen zu lassen und den flüchtigen Blick zu erhaschen. Mom war mit den anderen Mädchen zusam- men und gratulierte den Siegerinnen.
    Das nächste hatte er in einem Motel in Chicago vom Kabelfern-sehen aufgenommen - er hatte nach draußen eilen und einen Videorecorder kaufen und eine Extranacht bleiben müssen, um die Aufnahme zu bekommen. Dies war der Schleifenfilm, den sie auf miesen Kabelkanälen spätabends als Hintergrund für die Sexwer-bespots laufen lassen, die gedruckt auf dem Bildschirm erscheinen. Die Schleifen bestehen aus Filmen minderer Qualität, ziemlich langweiligen unanständigen Filmen aus den 4oer und 5oer Jahren, und da gab es FKK-Kolonie-Volleyball und die weniger deutlichen Teile von Sexfilmen aus den 3oer Jahren, wo die männlichen Akteure falsche Nasen trugen und ihre Socken anbehielten.
    Der Sound war x-beliebige Musik. Gerade eben war es ›The Look of Love‹, ganz und gar nicht im Einklang mit der lebhaften Handlung.
    Mr. Gumb konnte nichts gegen die auf dem Bildschirm auftau-chenden Anzeigen tun. Er mußte sich einfach mit ihnen abfinden.
    Hier ist es, ein Swimming-pool im Freien - dem Laubwerk nach zu urteilen in Kalifornien. Gute Pool-Möbel, alles sehr 50er Jahre.
    Nacktbaden, einige anmutige Mädchen. Ein

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