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Das Schweigen der Laemmer

Das Schweigen der Laemmer

Titel: Das Schweigen der Laemmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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sicher, daß es Löschsäure ist. LSD. Mit LSD getränktes Löschpapier. Vielleicht aus der Mitte der 6er Jahre oder früher. Jetzt ist es eine Rarität. Es lohnt sich, herauszufinden, woher sie es hat. Wir sollten es testen, um sicher zu sein.«
    »Sie können es nach Washington mitnehmen und es ins Labor geben. Sie werden in wenigen Minuten fahren.«
    »Wenn Sie nicht warten wollen, können wir es jetzt mit einer Feldausrüstung machen. Wenn die Polizei eine Standardausrü-
    stung zur Identifizierung von Narkotika hat, ist es Test J, dauert zwei Sekunden, wir können -«
    »Zurück nach Washington, zurück zur Schule«, sagte er und machte die Tür auf.
    »Mr. Crawford hat mich angewiesen -«
    »Ihre Anweisungen sind das, was ich Ihnen sage. Sie sind jetzt nicht unter Jack Crawfords Regie. Sie stehen ab sofort wieder unter der gleichen Aufsicht wie jeder andere Auszubildende, und Ihre Aufgaben sind in Quantico, verstehen Sie mich? Um vierzehn Uhr zehn geht eine Maschine. Da sitzen Sie drin.«
    »Mr. Krendler, Dr. Lecter hat sich mit mir unterhalten, nachdem er sich geweigert hat, mit der Polizei von Baltimore zu reden.
    Unter Umständen macht er es wieder. Mr. Crawford hat gedacht -«
    Krendler machte die Tür wieder zu, härter, als es unbedingt nö-
    tig war. »Officer Starling, ich muß mich Ihnen gegenüber nicht rechtfertigen, aber hören Sie mir zu. Die Arbeit der Abteilung für Verhaltensforschung ist beratender Natur, ist es immer gewesen.
    Sie geht wieder dazu über. Jack Crawford sollte sowieso auf Urlaub aus dringenden familiären Gründen sein. Ich bin überrascht, daß er in der Lage gewesen ist, derart gute Leistungen zu erbringen. Er ist ein dummes Risiko damit eingegangen, es vor Senatorin Martin geheimzuhalten, und ihm ist der Arsch abgesägt worden. Bei seinem Leumund, so kurz vor der Pensionierung, kann sogar sie ihm nicht viel anhaben. Ich würde mir an Ihrer Stelle daher keine Sorgen um seine Pension machen.«
    Starling verlor ein wenig den Faden. »Haben Sie jemand anderen, der drei Serienmörder dingfest genommen hat? Kennen Sie sonst jemanden, der einen festgenommen hat? Sie sollten ihr nicht die Kontrolle über dies überlassen, Mr. Krendler.«
    »Sie müssen ein kluges Kind sein, sonst würde Crawford sich nicht mit Ihnen abgeben, daher sage ich Ihnen das nur einmal: Tun Sie was gegen dieses Mundwerk, oder es verhilft Ihnen ins Schreibbüro. Begreifen Sie denn nicht - der einzige Grund, warum Sie überhaupt je zu Lecter geschickt wurden, war der, einige Neuigkeiten zu erhalten, die Ihr Chef für Capitol Hill verwenden konnte. Harmloses Zeug über Schwerverbrechen, die
    ›Insiderinformationen‹ über Dr. Lecter, dieses Zeug teilt er wie Süßigkeiten aus, während er versucht, das Budget durchzukrie -
    gen. Kongreßleute verschlingen das, sie gehen damit hausieren.
    Sie tanzen aus der Reihe, Officer Starling, und Sie sind von diesem Fall entbunden. Ich weiß, Sie haben einen zusätzlichen Ausweis.
    Den hätte ich dann gern.«
    »Ich brauche diesen Ausweis, um mit der Pistole zu fliegen. Die Pistole gehört Quantico.«
    »Pistole. Geben Sie den Ausweis ab, sobald Sie zurück sind.«
    Senatorin Martin, Gossage, ein Techniker und mehrere Polizisten waren um einen mit einem Modem an das Telefon ange-schlossenen Videosichtbildterminal versammelt. Der Telefondienst des National Crime Information Center erstattete fortlau-fend Bericht über die Fortschritte, während Dr. Lecters Informationen in Washington verarbeitet wurden. Hier waren Neuigkeiten von den Nationalen Zentren zur Krankheitskontrolle in Atlanta: Elefantenelfenbeinanthrakose zieht man sich durch das Einatmen von Staub beim Zermahlen von afrikanischem Elfenbein, gewöhnlich für dekorative Griffe, zu. In den Vereinigten Staaten leiden Messerhersteller an dieser Krankheit.
    Bei dem Wort ›Messerhersteller‹ schloß Senatorin Martin die Augen. Sie waren heiß und trocken. Sie drückte das Reinigungs-ruch in der Hand.
    Der junge Polizist, der Starling in das Apartment gelassen hatte, brachte der Senatorin einen Becher Kaffee. Er hatte immer noch seinen Hut auf.
    Starling fiel es nicht im Traum ein, sich fortzustehlen. Sie blieb vor der Frau stehen und sagte: »Viel Glück, Senatorin. Ich hoffe, Catherine ist in Ordnung.«
    Senatorin Martin nickte, ohne sie anzusehen. Krendler drängte Starling hinaus.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß sie nicht hier drin sein sollte«, sagte der junge Polizist, als sie den Raum verließ.
    Krendler trat

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