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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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hinab.
    Der Jeep!
    Sie trat ebenfalls vor die Tür und blieb abwartend stehen.
    Sam schlitterte gefährlich nah an die Räder des Jeeps heran, als dieser in den Hof geschossen kam.
    Sie lächelte, als sie hörte, wie Tanek fluchend auf die Bremse trat.
    »Sie kommen spät.« Sie ging die Treppe hinab. »Das Abendessen ist fast fertig. Michaela hätte sich sicher furchtbar aufgeregt, wenn Sie...« Überrascht brach sie ab, als sie Jamie Reardon aus dem Jeep klettern sah. »Hallo.«
    Tanek kniete neben dem Hund und strich ihm beruhigend über den Kopf. »Ich musste erst noch Jamie vom Flughafen abholen.
    Er kam erst vor einer Stunde an.«
    Jamie lächelte. »Nick rief mich heute morgen in Minneapolis an und sagte, ich könnte Ihnen behilflich sein. Obwohl mir der Gedanke, eine reizende junge Dame mit einer tödlichen Waffe zu sehen, zuwider ist, habe ich mich natürlich sofort auf den Weg gemacht.« Er blickte in Richtung der Berge und tat, als erschaudere er. »Sie können sich gar nicht vorstellen, was für ein Opfer das für mich ist.«
    Waffen. Ihr wurde klar, dass er über Waffen sprach. Erst gestern abend hatte sie Tanek gegenüber ihren Wunsch, Schießen zu lernen, zur Sprache gebracht, doch seine barsche Reaktion hätte sie nicht auf die Idee gebracht, dass er bereit sein würde, diesbezüglich etwas für sie zu tun. »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte sie an Jamie gewandt.
    Tanek stand auf und trat an die Treppe heran. »Komm, und sieh dir das Haus an, Jamie. Es ist keine solche Bruchbude, wie du wahrscheinlich denkst.«
    »Unsere Nell hat all die Wochen überlebt«, sagte Jamie. »Das ist ein hervorragendes Zeichen dafür, dass ich es vielleicht  ebenfalls ertragen kann.«
    Nell folgte den beiden ins Haus, und Jamie drehte sich lächelnd zu ihr um. »Ich wollte mich nicht aufdrängen. Soll ich vielleicht lieber wieder gehen? «
    »Nein, natürlich nicht. Ich bin nur überrascht«, sagte sie schnell.
    »Ich hätte nicht erwartet, Sie hier zu sehen.«
    »Ich auch nicht.« Er verzog das Gesicht. »Aber Nick kann sehr überzeugend sein. Ich verspreche Ihnen, dass ich Sie nicht stören werde. Ich kann sehr zurückhaltend sein.«
    Aber egal wie zurückhaltend er sich gäbe, wäre doch alles anders als zuvor. Seine Anwesenheit gab ihrem Zusammensein eine neue Note, sie zerstörte die zwischen Nicholas und ihr entstandene Intimität.
    Was offenbar Nicholas' Ziel gewesen war, sonst hätte er Jamie nicht herbestellt. Er fing an, sich zu langweilen allein mit ihr.
    Dieser Gedanke versetzte ihr einen Stich, doch dann sagte sie sich, also gut, akzeptier die Veränderung und nutze sie für dich.
    Sie würde die Zeit nutzen, indem sie ne ue Dinge lernte, Dinge, die Jamie ihr beizubringen in der Lage war. »Sie stören nicht.
    Ich bin froh, dass Sie gekommen sind.«
    Zu seinem Bedauern erkannte Maritz, dass er seine Zeit vergeudete. Die Calder käme nicht. Bald würde es Zeit, dass er die Jagd beendete. Schade. Er fühlte sich Tania Viados sehr nahe.
    Er empfand fast so etwas wie Zuneigung zu ihr.
    Er hatte sie beobachtet, hatte ihre Furcht kennen gelernt, hatte sie geradezu geschmeckt. Sie hatte ihren Verfolger gespürt, aber nach den ersten Tagen hatte sie sich geweigert zu zeigen, dass sie wusste, dass er in der Nähe war. Sie tat so, als wäre alles ganz normal, und er hatte festgestellt, dass er ihre Zähigkeit bewunderte. Durch ihren Widerstand wurde sein Vergnügen an
    der Jagd hundertfach verstärkt.
    Normalerweise hatte er kein sexuelles Interesse an seinen Opfern, aber in ihrem Fall hatte er mit dem Gedanken an eine Vereinigung vor dem Ende gespielt. Er betrachtete es als eine Art Kompliment, durch das er sie von den anderen Opfern unterschied. Aber diese Auszeichnung würde es erforderlich machen, dass er es während des Nachmittags tat, wenn Lieber außer Haus war. Tagsüber war nur das Mädchen für alles da, und das setzte er schon draußen im Garten außer Gefecht. Jeder unnötige Kampf könnte zu Fehlern führen, und Maritz brauchte Informationen, ehe er sich seines Opfers entledigte. Am liebsten bekäme er sie von Tania, falls sie wusste, was für ihn von Interesse war.
    Vielleicht würde es eine Weile dauern, bis Tania Viados ihm die gewünschten Informationen gab, dachte er voller Stolz. Sie hatte sich seiner Verfolgung mit erstaunlichem Mut widersetzt.
    Ja, sie hatte es verdient, dass er sie anders als die anderen behandelte.

12. Kapitel
    Jamie beobachtete, wie Nell den Fitnessraum verließ. »Sie

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