Das Schweigen der Schwaene
kenne viele Cafes, in denen...«
Nicholas wies mit der Spitze des Schwerts auf den Jungen. »Auf Wiedersehen.«
Tomas blinzelte und schob sich rückwärts in Richtung der Tür.
Was Nell ihm nicht verübelte. Diesen Nicholas hatte sie erst einmal gesehen. In dem Camp in Florida, als Sergeant Wilkins von ihm niedergeschlagen worden war.
Tomas sah ihn ängstlich an. »Es war nur ein Scherz, Señor Tanek.«
»Das dachte ich mir.« Nicholas lächelte sanft. »Sag deinem Vater, dass ich mit dem Schwert sehr zufrieden bin. Und jetzt musst du sicher nach Paris zurück, nicht wahr? «
»Ja, ja. Sofort.« Er stürzte aus dem Haus.
»Du hättest ihm keine Angst einjagen müssen«, hielt Nell Nicholas vor. »Ich hätte nur nein sagen müssen.«
»Er war, anmaßend.« Wieder blickte er auf den Griff des Schwerts. »Und er hat mich geärgert.«
Ohne noch etwas zu dem Thema zu sagen, blickte sie ebenfalls auf das Schwert. Das echte Schwert hatte sie nur ein einziges Mal gesehen, aber sie hatte den Eindruck, dass diese Fälschung dem Original erstaunlich ähnlich sah. »Ist es gut genug? «
Er nickte. »Ein wahres Kunstwerk.«
»Du willst es immer noch benutzen? «
»Nun, da Sandequez nicht mehr lebt, ist es im wahrsten Sinne des Wortes die einzige Waffe, die mir noch bleibt.«
»Du begibst dich geradewegs in die Höhle des Löwen.« Sie zögerte. »Wenn ich unentdeckt nach Bellevigne komme, warum bleibst du dann nicht einfach hier und überlässt die Sache mir? «
Er sah sie abwartend an, und sie fuhr eilig fort. »Das wäre nur vernünftig. Vergiss das Schwert. Du würdest sofort erkannt und kämst nie mehr lebend dort heraus.«
»Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du versuchst, mich auszuschließen? « fragte er ruhig. »Dass du mich beraubst? «
Es waren dieselben Worte, mit denen sie ihm gegenübergetreten war. »Das ist etwas anderes.«
»Es ist immer etwas anderes, wenn man eine Sache auf sich selbst bezieht.« Er lächelte. »Ich verstehe dich sehr gut. Aber hast du dir auch schon überlegt, warum ich so entschlossen war, dich auf der Ranch zu behalten, wo dir nichts passieren kann? «
»Du bist eben ein arroganter Kerl und denkst, dass du der einzige bist, der...«
»Ich denke, du weißt, dass das niemals der Grund gewesen ist.«
Er sah sie an. »Aber vielleicht steckst du den Kopf lieber noch ein Weilchen in den Sand.«
Sie ballte die Fäuste. »Es gefällt mir einfach nicht.«
»Ich weiß. Aber du wirst dich daran gewöhnen müssen. Das musste ich auch.« Er konzentrierte sich wieder auf das Schwert.
»Und außerdem habe ich immer noch ein paar Trümpfe im Ärmel, damit die Situation nicht außer Kontrolle gerät.«
»Schadensbegrenzung? «
»Genau.« Er nahm einen Stapel Photos aus einer Schublade, verglich diese mit dem Schwert und murmelte: »Eine erstaunliche Arbeit.«
Offensichtlich sah er ihr Gespräch als beendet an, so dass sie sich zum Gehen wand.
»Maritz wird nicht auf Bellevigne sein.«
Sie fuhr zu ihm herum. »Weißt du das genau? «
Er nickte. »Gardeaux hat ihn aus seinen Diensten entlassen, so dass uns nichts anderes übrig bleibt, als diese Sache einzeln anzugehen. Zuerst einmal konzentrieren wir uns auf Gardeaux, und dann überlegen wir, was mit Maritz passieren soll.«
Enttäuschung mischte sich in ihre Furcht und ihre Frustration.
»Aber finden wir ihn auch? «
»Wir werden ihn finden.« Er hielt eine Photographie des Griffs neben den tatsächlichen Griff. »Wenn du erst mal in Paris bist, bleibst du bitte dort, bis wir startklar sind.«
»Warum? «
»Hierher zu kommen wäre zu gefährlich. Wenn du Eve Billings sein willst, sei Eve Billings. Freunde dich mit den anderen Models an. Kein geheimnisvolles Verschwinden an den Wochenenden. Verbring deine freie Zeit in Paris.«
»Ich verstehe.« Sie verspürte ein eigenartiges Verlustgefühl, aber natürlich hatte er recht. Sie hatte sich dafür entschieden, nach Paris zu gehen, und nun gab es kein Zurück. »Aber wir müssen noch Pläne machen.«
»Nicht, ehe ich nicht mit Gardeaux gesprochen und
herausgefunden habe, wie die Dinge stehen. Ich werde dich an dem Abend, bevor du nach Bellevigne fährst, in deinem
Appartement aufsuchen. Bis dahin kein Kontakt, es sei denn, dass es irgendeinen Notfall gibt.«
»Klingt vernünftig.« Sie setzte ein zaghaftes Lächeln auf.
»Morgen fährst du mit Jamie nach Nizza, damit sein Bekannter die Photos macht. Und dann geht es direkt weiter nach Paris.
Jamie hat bereits
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