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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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wäre eine hervorragende Kopie.
    Niemand wird auf den Gedanken kommen, dass es echt ist.
    Schließlich haben Sie einen tadellosen Ruf.«
    »Und wie wollen Sie mich daran hindern, es Ihnen einfach abzunehmen? «
    »Falls Sie es versuchen, bringe ich Sie vor dem Premierminister und all den anderen Leuten, die Sie mit Ihrer angeblichen Ehrenhaftigkeit zu beeindrucken versuchen, in Verlegenheit, indem ich offen sage, was für ein Schweinehund Sie sind.«
    Schweigen. »Wissen Sie, Tanek, ich glaube nicht, dass Ihnen das gelingen wird. Sie überschätzen sich, und so etwas gehört bestraft. Ich habe beschlossen, dass Ihnen das gleiche Ende zusteht wie Ihrem Freund O'Malley. Erinnern Sie sich noch daran, wie er gelitten hat? «
    Das vergäße er nie. »Wir sehen uns dann in ein paar Tagen. Um  elf.«
    Er legte den Hörer auf und drehte sich zu Jamie um. »Es ist abgemacht.«
    »Ich hoffe nur, du weißt, was du tust.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Gardeaux saß da und starrte auf das Telefon. Er sollte sich keine Gedanken machen, denn schließlich hatte er alle Trümpfe in der Hand.
    Aber Tanek war besessen, und wenn es ihm nicht gelänge, Gardeaux vollständig zu zerstören, würde er zumindest soviel Schaden anrichten, wie ihm möglich war. Seine Drohung, ihn vor seinen versammelten Gästen in Verlegenheit zu bringen, hatte gewirkt. Gardeaux hatte sich hier auf Bellevigne als mächtiger Ehrenmann etabliert. Wenn Tanek beschloss, ihn zu demaskieren, fügte er ihm dadurch vielleicht nicht wiedergutzumachenden Schaden zu.
    Unsinn. Wenn sein Plan aufging, hätte er Tanek beiseite geschafft, ehe diesem auch nur ein einziger Ton über die Lippen kam. Wenn nicht, könnte er immer noch lachen und behaupten, Tanek hätte sich diese Anschuldigungen nur ausgedacht. Könnte sagen, Tanek wäre betrunken oder verrückt.
    Aber Tanek war ein sehr glaubwürdiger Mann, und selbst der geringste Hinweis auf seine Tätigkeit wäre den paranoiden Bastarden in Medellin wahrscheinlich bereits zuviel. Sie würden sagen, er hätte auf ihre Kosten seinen Leidenschaften gefrönt.
    Als Aushängeschild des Unternehmens konnte er es sich nicht leisten, dass seine blütenweiße Weste auch nur den kleinsten Fleck bekam.
    Er müsste sich schützen. Er müsste dafür sorgen, dass sein Ruf durch Taneks möglichen Auftritt keinen Schaden nahm.
    Er nahm den Telefonhörer in die Hand und drückte eilig auf den  Nummerntasten herum.
    28. Dezember
    »Schau mal, Joel. Ist das nicht ein wunderbares Tuch? « fragte Tania ihren Mann. Das Seidentuch mit den ägyptischen Druckmotiven hing im Schaufenster einer kleinen Boutique.
    »Ich mag ägyptische Dinge. Sie sind von einer dauerhaften Eleganz.«
    »Wenn wir nicht in fünf Minuten im Restaurant sind, verfällt unsere Tischreservierung.« Joel lächelte. »Du hast vor jedem Geschäft in dieser Straße Halt gemacht und mir nicht erlaubt, dir auch nur ein einziges Teil zu kaufen.«
    »Ich brauche die Dinge nicht zu besitzen. Sie mir anzusehen ist bereits ein großer Spaß.« Sie hakte sich bei ihm ein. »Ich glaube, im alten Ägypten wärst du sehr gut zurechtgekommen.
    Sie wussten eine Menge über Chirurgie.«
    »Ich ziehe moderne Instrumente und Medikamente vor.«
    »Zugegeben, eine Hirnoperation ohne eine vernünftige Narkose stelle ich mir nicht gerade angenehm vor, aber...«
    Als sie sich unterbrach, sah Joel sie fragend an. »Aber was? «
    Sie lächelte. »Ich denke, das Tuch hätte ich wirklich gern.
    Würdest du es mir kaufen? Ich möchte mir noch die Taschen im Schaufenster nebenan ansehen.«
    Joel schüttelte resigniert den Kopf. »Wir kommen niemals rechtzeitig in das Restaurant.«
    »O doch. Bis wir dort sind, schaue ich mir kein einziges Schaufenster mehr an, das verspreche ich.«
    »Nichts als leere Versprechungen.« Trotzdem betrat er die Boutique.
    Tanias Lächeln schwand.
    Er war hier, und er beobachtete sie.
    Kein Zweifel. All ihre Instinkte waren hellwach, und sie beginge gewiss nicht den Fehler, noch einmal zu bezweifeln, dass das, was sie empfand, richtig war.
    Sie warf einen Blick über die Schulter, obwohl sie nicht damit rechnete, ihn zu sehen. In diesen Dingen war Maritz ein Genie.
    Aber es gefiel ihm, zu wissen, dass sie seine Nähe empfand. Er mochte es, wenn ihr der Schweiß ausbrach, wenn sie sich fürchtete.
    Sie vollführte einen schwierigen Balanceakt. Sie musste dafür sorgen, dass Maritz sein Vergnügen bekam, ohne dass Joel merkte, dass er auf der Bildfläche erschienen war.
    Also trat

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