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Das Schweigen der Toten

Das Schweigen der Toten

Titel: Das Schweigen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Ritter
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Ausguss im Boden.»
    «Was kommt da raus?»
    «Blut.»
    «Wohin fließt es ab?»
    «In die Kanalisation.»
    Bob verzichtete auf weitere Erklärungen, wofür Kat ihm dankbar war. Sie schwor sich, niemals in die Abwasserkanäle von Perry Hollow hinabzusteigen, als Bob die Pumpe einschaltete. Rumpelnd und überraschend laut setzte sie sich in Bewegung. Bob regelte anhand der Knöpfe die Geschwindigkeit, mit der die Flüssigkeit aus dem Behälter durch den Schlauch in den Körper strömte. Ab und an öffnete er das Ventil am Jugularkatheter, worauf Blut aus dem Schlauchende über dem Abguss spritzte.
    «Könnte man das alles so auf die Schnelle und mit provisorischen Mitteln ausführen?», fragte Nick mit lauter Stimme, um das Brummen der Maschine zu übertönen, unter das sich nun auch gurgelnde Geräusche mischten, die wie eine verstopfte Kaffeemaschine klangen.
    «Das Ergebnis wäre nicht gut», antwortete Bob. «Man könnte es mit Trichtern und dergleichen versuchen.»
    «Das wäre aber eine ziemlich blutige Angelegenheit, oder?»
    «Allerdings. Und man sollte viel Platz oder einen Raum mit guter Belüftung haben, sonst würde man am Formaldehyd ersticken.»
    «Also käme irgendein Kellerraum nicht in Betracht?»
    «Kommt darauf an, wie groß er ist. Jedenfalls hatte Georges Mörder jede Menge Platz.»
    Als er zum wiederholten Mal das Ventil am Jugularkatheter öffnete, spritzte statt Blut nur noch die klare Flüssigkeit aus dem Pumpenbehälter in den Ausguss.
    «Wir haben’s geschafft», sagte Bob und schaltete die Pumpe aus.
    «War’s das jetzt?», fragte Kat hoffnungsvoll.
    «Fürs Erste.»
    Er entfernte die Katheter, nähte beide Blutgefäße zu und schob sie wieder in den Hals. Anschließend vernähte er auch den Einschnitt am Hals.
    «Jetzt kommen wir zum zweiten Akt», verkündete er. «Zur Behandlung der Körperöffnungen.»
    Er nahm eine Art Metallstift mit kurzer spitzer Klinge vom Rollwagen. Auf Kat wirkte das Instrument wie ein Folterwerkzeug.
    «Das ist ein Trokar», sagte er. «Wollt ihr wissen, wozu das Ding gut ist?»
    Kat wollte nicht. Es drängte sie nach draußen. Sie hatte genug gesehen und fürchtete, von diesen Bildern noch wochenlang im Traum verfolgt zu werden.
    Sie bedankte sich bei Robert McNeil für seine Expertise, packte Nick beim Kittel und führte ihn zur Tür hinaus. Sie waren in der Umkleide unter der Treppe, als Bob sie zurückrief.
    «Hey, Kat», sagte er und steckte den Kopf zur Tür heraus. «Nach dem, was du gesagt hast, scheint Georges Mörder eine Menge von unserem Handwerk zu verstehen.»
    «Ja», entgegnete Kat. «Zu viel für meinen Geschmack.»
    «Der springende Punkt ist aber, dass er nicht genug davon versteht. An deiner Stelle würde ich nach jemandem suchen, der theoretisch weiß, wie’s geht, aber nicht, wie man es ordentlich durchführt.»
    «Und wo soll ich so jemanden suchen?»
    «Ganz einfach», antwortete Bob. «In Berufsschulen für Thanatopraktiker.»

Elf
    Nick Donnelly saß auf den Eingangsstufen des Bestattungsinstituts und steckte sein BlackBerry tief in die Manteltasche. Er hatte Rudy angerufen, um sich über den Fortgang der Spurensuche in Winnicks Scheune zu erkundigen, und dann mit Cassie gesprochen, von der er verlangt hatte, bis morgen Vormittag ein Profil ausgearbeitet zu haben. Und er hatte Tony beauftragt, sich von allen einschlägigen Berufsschulen Anmeldeunterlagen zuschicken zu lassen. Jetzt wollte er für eine Weile Ruhe haben.
    An Chief Campbell gewandt, fragte er: «Wo kann man denn hier einen guten Kaffee bekommen?»
    «Das kann ich Ihnen zeigen», antwortete Kat. «Haben Sie Lust auf einen Spaziergang?»
    Nick raffte sich auf und folgte ihr. Die Nacht war sternenklar und frostig. Die Atemluft kondensierte und sah aus wie Zigarrenqualm.
    «Zu
Big Joe’s
geht’s da lang.» Kat zeigte auf eine Seitenstraße, die vom Parkplatz hinter dem Bestattungsinstitut abging. Sie marschierte so schnell drauflos, dass Nick Mühe hatte, Schritt zu halten. Unter einem Spaziergang stellte er sich was anderes vor.
    «Haben die Kollegen in der Scheune irgendwas entdeckt, das uns weiterhelfen könnte?», fragte sie.
    «Nur diese Katze. Es muss jetzt untersucht werden, wann und wie sie gestorben ist. Eine Katzenautopsie. Unglaublich.»
    «Was ist mit der gefaxten Todesanzeige?»
    «Wir versuchen, der Nummer des Absenders nachzugehen. Rudy hat einen Blick auf das Fax geworfen und festgestellt, dass die Schrifttype Times New Roman verwendet wurde.»
    «Die zu

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