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Das Schweigen der Toten

Das Schweigen der Toten

Titel: Das Schweigen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Ritter
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entfernt. Alle vier waren so freundlich, mir eine Liste ihrer Schüler der letzten zwanzig Jahre zuzufaxen.»
    Dafür waren mindestens zwei Packen Papier draufgegangen. Kat blätterte durch den Stapel und sah Unmengen von Namen, Adressen und Telefonnummern.
    «Könnte uns weiterhelfen», sagte sie. «Aber nur, wenn wir einen Namen hätten oder irgendeinen Hinweis darauf, dass der Mörder tatsächlich in einer dieser Schulen war.»
    «Wir haben einen Namen», entgegnete Tony. «Wir konnten nämlich die Faxnummer zurückverfolgen.»
    «Großartig. Das ist ja Grund zur Freude.»
    «Sehe ich so aus?»
    Tonys heruntergezogene Mundwinkel waren eindeutig.
    «Was stimmt denn nicht mit dem Namen?», fragte Nick.
    «Er ist falsch. So scheint es zumindest.»
    Tony berichtete, dass die Faxnummer zwei Tage vor George Winnicks Tod registriert worden war, und zwar auf den Namen Ester Domit. Laut Auskunft der Telefongesellschaft war der Anschluss nur einmal benutzt worden – um ein Fax an Henry Goll von der
Perry Hollow Gazette
zu schicken.
    «Sackgasse Nummer eins», kommentierte Tony.
    Für den Anschluss war per Geldanweisung bezahlt worden, ebenfalls in Miss Domits Namen, und zwar von einem mexikanischen Mini-Markt in einem heruntergekommenen Viertel von Philadelphia aus. Dessen Besitzer hatte offenbar Ärger mit der Steuerbehörde befürchtet und der Polizei gegenüber ausgesagt, dass er sich nicht an diese Anweisung erinnern könne.
    «Sackgasse
numero dos

    Die Quittung war an ein Postfach in demselben Stadtteil Philadelphias geschickt worden, eingetragen wiederum auf den Namen Ester Domit. Eine Suche nach Personen dieses Namens ergab zwei Treffer in Pennsylvania. Eine Ester Domit war achtzehn Jahre jung und wohnte in Erie, die andere eine angehende Kindergärtnerin aus Wilkes-Barre.
    «Und das wäre unsere dritte Sackgasse», sagte Tony. «Wahrhaftig kein Grund zur Freude.»
    «Trotzdem, wir müssen diese Ester Domit ausfindig machen, wer immer sie ist», sagte Nick. «Wir wissen jetzt, dass der Mörder Hilfe hatte, ob die freiwillig gewährt wurde oder nicht. Bringt uns das Formalin weiter?»
    «Auf Robert McNeils Anregung hin habe ich einen Rundruf gestartet und in sämtlichen Dienststellen des Staates nachgefragt, ob in letzter Zeit in Bestattungsunternehmen eingebrochen wurde.»
    «Und?»
    «Es gab einen Einbruch. In einer Stadt namens Shamokin.»
    «Ich schätze, Formalin wurde nicht entwendet.»
    «Bingo», bestätigte Tony. «Nur Bargeld.»
    Kat dachte an den gestrigen Besuch bei McNeil und an Bobs Worte, dass auf dem Schwarzmarkt fast alles zu haben sei. Er hatte vorgeschlagen, im Internet zu recherchieren.
    «Es könnte aber auch sein, dass das Formalin auf normalem Weg beschafft worden ist», sagte sie.
    «Sie meinen, bei den Großhändlern, von denen Robert gesprochen hat?», fragte Nick. «Wenn ich richtig verstanden habe, liefern die nur an Bestatter mit eingetragener Firma.»
    «Ja, wenn große Mengen verlangt werden. Vielleicht ist an kleinere leichter heranzukommen.»
    «Ja, und der Mörder könnte viele kleinere Mengen gehortet haben», sagte Tony.
    Kat wandte sich ihrem Computer zu. «Fragen wir doch unseren guten alten Freund Google.»
    Nick und Tony schauten ihr über die Schulter, als Kat «Formalin Lieferanten» in die Suchmaschine eintippte. Einen Mausklick später erschienen Dutzende von Adressen auf dem Bildschirm, darunter Namen wie
Blain Chemical Co
. und
M.L. International
. Solche Unternehmen gab es buchstäblich überall. Das am nächsten liegende hatte seinen Sitz in Delaware, das am weitesten entfernte auf Island.
    Tony stieß einen Pfiff aus. «Wer hätte gedacht, dass die Welt so viel Formalin braucht. Wir haben den falschen Beruf.»
    Kat klickte auf den Link einer Firma namens
Science Lab Supplies Inc
. Die professionell gestaltete Homepage gab Aufschluss darüber, dass sich das Unternehmen auf die Lieferung von Materialien für medizinisch-technische Ausbildungslabors spezialisiert hatte. Für marktübliche Preise bot es Petrischalen, Sezierinstrumente und sogar vorpräparierte Ochsenfrösche zum Kauf an.
    Kat scrollte durch die Liste der Artikel, bis sie zu dem Posten Chloroform gelangte.
    «Sieh mal einer an», sagte sie. «Alles unter einem Dach.»
    Ein paar Zeilen weiter unten fand sie auch Formaldehyd aufgelistet, das in Mengen zwischen zehn Millilitern und einem Liter zu beziehen war.
    «Wenn man auf so einer Website ein oder zwei Mal was bestellt, hätte man einen ganz schönen

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