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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Schwert rutschte von Ardacos’ Handflächen herunter und fiel mit der Spitze voran zu Boden, um sich in das Gras zwischen den Füßen des Kriegers zu bohren. Die Erkenntnis, dass die Waffe zu schwer für ihn war, setzte Cunomars Freude über das unerwartete Geschenk einen empfindlichen Dämpfer auf, und sein Stolz verwandelte sich abrupt in Scham und Versagensangst und in das böse Omen eines zukünftigen Kriegers, der nicht in der Lage war, sein eigenes Schwert zu heben. Tränen stiegen in seinen Augen auf und quollen über, und er holte tief Luft, um seine Enttäuschung herauszuheulen.
    »Nein, nicht weinen. Schau her. Es ist ja nichts passiert. Weißt du, wir können es gemeinsam hochheben.« Die Arme seiner Mutter umschlangen ihn, um seinem Kummer Einhalt zu gebieten. »Es ist ein feindliches Schwert, und Mabs Blut klebt immer noch daran. Wir müssen es zuerst säubern und den Göttern weihen. Dann werden wir es weglegen und an einem sicheren Ort aufbewahren, bis du ein Krieger bist und es in der Schlacht schwingen kannst.«
    Das war aber nicht das, was Cunomar wollte. Cygfa hatte ihren Dolch und durfte ihn offen tragen, und er wollte mindestens das Gleiche haben oder etwas noch Besseres. Er fühlte, wie seine Unterlippe zitterte, wie sich die Tränen wieder in seinen Augen sammelten und gegen seine Lider drückten, so wie Wasser gegen einen Damm.
    Seine Mutter zerzauste ihm beschwichtigend das Haar und fuhr ruhig zu sprechen fort, als ob überhaupt nichts gewesen wäre. »Aber bevor wir es wegpacken, kannst du es schon einmal probeweise schwingen, damit du ein Gespür dafür bekommst. Hier - ich werde es festhalten, und du kannst den Hieb ausführen.«
    Mit ihrer einen Hand hob sie das Schwert hoch, so dass es ihm auf einmal so leicht wie Stroh vorkam, mit der anderen drückte sie Cunomars kleine Faust vor ihre eigene Hand auf das Heft, und plötzlich stellte er fest, dass er den tödlichen Rückhandschlag ausführen konnte, genauso, wie er es Cygfa hatte tun sehen, als ihr Vater begonnen hatte sie zu unterrichten; und dann, weil es ein römisches Schwert war, folgte er dem Schwung der mächtigen Klinge mit einem Satz vorwärts, ganz so, wie es der Feind angeblich machte, und ließ sie durch die leere Luft auf das Haupt eines imaginären Römers niedersausen.
    Seine Mutter beugte sich weit vor, um der Linie des Schwerthiebs zu folgen, und lachte atemlos. »Das hast du gut gemacht! Siehst du? Das Schwert kennt seinen rechtmäßigen Besitzer schon und...« Sie verstummte unvermittelt, und diesmal brauchte Cunomar nicht zu ihr aufzublicken, um herauszufinden, warum. Denn er hatte das Ding schon vor ihr gesehen, und es war sein eigenes leises, erschrockenes Aufkeuchen, das sie veranlasste, gemeinsam mit ihm zum Horizont hinüberzustarren, wo ein Signalfeuer wie eine zweite Sonne aufleuchtete, und tief in seinem Herzen wusste Cunomar, dass dieses Feuer den Beginn des Krieges signalisierte, der allen Kriegen ein Ende machen sollte, und dass er noch nicht alt genug sein würde, um sein neues Schwert zu schwingen, bevor die Gefechte endeten.
    Die Welt um ihn herum, eben noch so ruhig und friedlich, veränderte sich Schwindel erregend rasch. Abrupt richtete Breaca sich auf, um das Römerschwert außer Reichweite zu legen, doch über die Lippen ihres Sohnes kam kein Wort des Protests. Er hörte seine Mutter einen Namen rufen, und gleich darauf stieg um ihn herum ein Schrei auf, der schrille, klagende Schrei des grauen Falken, der das Zeichen der Silurer war, in deren Land sie lebten und kämpften, und das Gwyddhiens, die den rechten Flügel der Ehrengarde anführte. Der gellende Klang vervielfältigte sich, als Breacas Krieger in den Schlachtruf einstimmten, und der Berg hallte förmlich davon wider, so als ob sich eine riesige Schar von Raubvögeln versammelt hätte, bereit, herabzustoßen, um ihre Beute zu schlagen. Dann verdunkelte sich die Welt des Jungen ganz plötzlich, als Männer und Frauen in einer schier unübersehbar großen Anzahl sich auf ihre Pferde schwangen, ihre Schilde hoben und so das Licht der Sonne verdeckten.
    Cunomar drehte sich um, auf der Suche nach seiner Mutter, und entdeckte, dass sie wieder neben ihm kauerte. Sie schnippte mit den Fingern und pfiff in die langen Schatten unter den Weißdornbüschen, wo die Kampfhunde lagen und auf den Beginn der Schlacht warteten.
    Drei Hunde krochen auf Breacas Kommando unter den Büschen hervor. Als Erste kam die Hündin, die Cygfa geheißen hatte, bis

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