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Das Schwert der Keltin

Das Schwert der Keltin

Titel: Das Schwert der Keltin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manda Scott
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Offiziers plötzlich so trivial erscheinen, dass sie völlig bedeutungslos sind.
    Valerius suchte Halt und lehnte sich an. Mit großer Vorsicht erwiderte er: »Der Statthalter ist noch ganz neu in der Provinz - er ist noch nicht einmal einen vollen Tag hier. Er erscheint zu einer Zeit großer Unruhen, und man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Silurer und ihre Verbündeten ihren Aufstand ganz bewusst so gelegt hatten, dass er zeitlich mit der Abreise seines Vorgängers zusammenfiel, so dass...«
    »Das wissen wir. Der Feldherr Caradoc plant seine Strategien so meisterhaft, als ob Caesar persönlich sein Berater wäre. Was wir jedoch nicht wissen, ist, wie die östlichen Stämme reagieren, wenn wir ihre Waffen konfiszieren. Ich habe gehört, dass Ihr einige Erfahrung mit dem Leben bei den Stämmen hier habt und daher in der einzigartigen Lage sein dürftet, uns diese Frage zu beantworten.«
    Erinnerungen an Verrat der unterschiedlichsten Art stürmten auf Valerius ein und erdrückten seinen Verstand geradezu. Diesmal konnte er einfach nicht anders, als sein Gegenüber mit offenem Mund anzustarren, stumm und entgeistert.
    Von der anderen Seite des Raums sagte Corvus: »Tribun, das ist unfair. Valerius ist ein Duplikarius, und das auch erst seit kurzem. Auch als ein vollberechtigter Dekurio würde er sich nicht in der Lage fühlen, offen zu antworten, nachdem Ihr ihm gerade eben enthüllt habt, was Euer Vater plant. Selbst ich würde dies nur unter vier Augen sagen, aber Ihr müsst mir glauben, dass die Stämme ebenso erbittert um ihre Waffen kämpfen werden, wie es jeder Römer tun würde, womöglich sogar noch erbitterter. Valerius würde Euch das Gleiche sagen, wenn er die Erlaubnis dazu hätte.«
    »Dann erteile ich ihm die Erlaubnis. Duplikarius, ich weise Euch hiermit ausdrücklich darauf hin, dass die Besprechung, die gerade in diesem Raum stattfindet, vertraulich ist, und ich warne Euch davor, irgendetwas von dem hier Gesagten außerhalb dieser vier Wände oder in Gesellschaft anderer zu wiederholen. Schwört Ihr mir, dass Ihr Euch daran halten werdet?«
    Valerius nickte. »Ich schwöre es.« Was hätte er auch anderes sagen sollen? Der Mann setzte ihm ja förmlich das Messer auf die Brust.
    »Gut, dann bin ich ebenso zur Geheimhaltung verpflichtet. Ich kann meinem Vater einen Rat geben, basierend auf Euren Informationen und denjenigen des Präfekten, aber ich werde meine Quellen nicht preisgeben. Ihr könnt also ganz freimütig aussprechen, was Ihr denkt. Tatsächlich befehle ich Euch sogar, Eure Überzeugung offen zum Ausdruck zu bringen. Also, was werden die Stämme tun, wenn wir von ihnen verlangen, dass sie ihre Waffen abgeben?«
    An einer Sache wie dieser kann unter Umständen die Karriere eines Mannes scheitern. Und wenn seine Karriere das Einzige ist, was ihm noch geblieben ist, dann muss er in einem Fall wie diesem ganz besonders vorsichtig sein. Valerius holte tief Luft, und während er sie langsam ausstieß, sagte er: »Wenn Ihr sie entwaffnet, werden sie ganz zweifellos rebellieren.«
    »Warum?«
    Eine Reihe von Bildern drängte sich in Valerius’ Bewusstsein und kämpfte in dem Chaos seiner sich überschlagenden Gedanken um Vormacht; keines davon römisch, keines davon besonders für sein Gegenüber geeignet. Valerius wählte die wenigen aus, die er seiner Einschätzung nach bedenkenlos präsentieren konnte, ohne römisches Zartgefühl zu verletzen, und sagte: »Aus der Sicht der Stämme ist das Schwert eines Kriegers ein Lebewesen, ebenso kostbar wie ein Jagdhund oder ein gut abgerichtetes Schlachtross, und das nicht nur wegen seines Wertes als Waffe, sondern auch deshalb, weil es den Traum desjenigen in sich trägt, der es schwingt, den Kern des wahren Selbst, den nur die Götter kennen. Dem Schwert wohnt der Geist des Kriegers inne, es vereint seine speziellen Eigenschaften auf sich, als da sind Mut, Ehre, Stolz, Menschlichkeit, Großzügigkeit - oder auch der Mangel daran. Wenn es eine Klinge ist, die noch von den Ahnen stammt, von Generation zu Generation vom Vater an die Tochter weitergegeben und von der Mutter an den Sohn, dann trägt sie auch den Traum der Ahnen...«
    »Moment mal. Wie war das? ›Vom Vater an die Tochter, von der Mutter an den Sohn?‹«
    Dies waren keine sanften Rehaugen. Der Mann war ein erbarmungsloser schwarzäugiger Falke, und sein starrer, durchbohrender Blick versprach allen, die sich ihm durch einen plötzlichen Rückzieher zu entwinden versuchten, den

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