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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Priesters tödlich sein würden.
    Der Todeszoll von Havricks Streitmacht war ebenfalls hoch, vor allem in der Festung, wo kaum fünfzig Fußsoldaten das Gemetzel überlebt hatten. Noch mehr waren verletzt, und ohne Behandlung starben Dutzende während der Nacht. Merren sorgte dafür, dass sie Wasser hatten und ihre Kameraden ihnen ihre Wunden verbinden konnten. Aber für die Schwerverletzten unter ihnen konnte sie nichts tun. Alle Heiler und Priester waren mit den Verwundeten der Stadt beschäftigt, und Havricks Stabsärzte trafen erst ein, als es für viele Soldaten schon zu spät war.
    Merren hatte geglaubt, der Sieg würde in einem Fest enden und das Ende ihrer Sorgen bedeuten, aber sie stellte bald fest, dass er nur weitere Probleme mit sich brachte, die es zu lösen galt. Zugegebenermaßen war die Alternative – tot zu sein oder Havricks Gefangene – erheblich schlimmer, aber das war ein schwacher Trost für die Familien der Männer, die getötet worden waren. Sendric war immer noch schwach und momentan außerstande zu helfen, und nur einer der Stadträte hatte den verzweifelten Kampf in der Burg überlebt; doch auch er hatte eine Hand eingebüßt. Die anderen waren standhaft geblieben und gefallen. Wime übernahm es, die Toten aufzusammeln und die verbrannten Wagen wegschaffen zu lassen, damit sie alle Verletzten finden konnten. Rocus versuchte derweil, die überlebenden Kämpfer zusammenzurufen und Waffen und Rüstungen sicherzustellen. Tarik und seine Männer bewachten die vielen Gefangenen, die sie gemacht hatten.
    Martil saß unterdessen wie festgewachsen an Karias Bett und ließ sich von niemandem bewege, diesen Platz zu verlassen.
    Ein Priester war gefunden worden und hatte verkündet, dass sie erschöpft sei, aber mit ein wenig Bettruhe, gutem Essen und Wasser genesen würde. Martil saß einfach neben ihr. Blut sickerte ihm aus einem Dutzend grob bandagierter Wunden. Keine war tief, dank Barretts schützender Magie – mindestens zwei hätten ihn ansonsten getötet. Er ignorierte sie, es sei denn, um die Bandagen an denjenigen zurechtzurücken, aus denen das Blut auf Karia zu tropfen drohte. Davon abgesehen saß er lediglich da und beobachtete sie.
    Die Nacht ging in den nächsten Tag über, und Martil bemerkte es kaum, als Merren eintrat.
    »Hauptmann, sie ruht sich aus. Aber es gibt viele andere Menschen, die Euch brauchen«, sagte Merren leise. »Ich brauche Eure Hilfe. Es gibt viel zu tun.«
    Martil drehte sich um, und sie konnte sofort sehen, wie angespannt er war. Schmerz, Müdigkeit und Sorge hatten tiefe Linien in sein Gesicht gefressen, während Blut, Rauch und Schweiß sich vermischt hatten – eine schmutzige und wilde Erscheinung.
    »Sie hat sich für mich geopfert. Dieser Offizier war dabei, mich zu töten. Und sie hat mich gerettet«, antwortete er mit belegter Stimme.
    »Und Ihr habt mich gerettet – Ihr habt uns alle gerettet: Die Familien dort draußen können über nichts anderes reden als darüber, wie Ihr allein fünfzig Männer aufgehalten habt. Es wird nur wenig gefeiert – zu viele sind tot oder verwundet –, aber Ihr habt uns den Sieg geschenkt.«
    Martil schauderte, als er noch einmal an diese verzweifelten Augenblicke dachte, als nur die Furcht davor, was das Drachenschwert anrichten konnte, die Männer von ihm ferngehalten hatte. Er erbebte auch bei dem Gedanken an einige der Männer, die er im Zorn getötet hatte. Havrick hatte versucht, sich zu ergeben, genau wie der andere Offizier. Havrick mochte es verdient haben zu sterben, aber der letzte Mann …
    »Diese Kämpfe bringen eine Seite in mir zum Vorschein, die ich nicht mehr zu sehen wünsche. Ich wollte töten. Als Sirron starb, habe ich mich darauf gefreut, meinen Zorn an diesen Männern auszulassen. Und der letzte Mann – er war unbewaffnet. Und ich habe ihn in zwei Teile gehauen«, sagte er zittrig.
    »Es ist in der Hitze der Schlacht passiert. Ihr wärt fast gestorben, und Ihr hattet gesehen, wie die Männer um Euch herum niedergemetzelt worden waren. Karia war ohnmächtig, und der Mann drohte, sie und mich zu töten«, bemerkte Merren.
    »Ausreden. Ich kann keine Ausreden für mich selbst vorbringen. Das Drachenschwert macht es leicht zu töten, und ich beginne zu genießen, welche Wirkung es hat, sowohl auf mich als auch auf die Männer, die sich mir entgegenstellen.« Er stöhnte. »Das war der Grund, warum ich nie wieder kämpfen wollte.«
    Merren beschloss aufzuhören, Verständnis zu zeigen, und

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