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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Treppenstufen, statt sich ihm zu stellen. Aber die Soldaten an der Spitze töteten weiter Jungen und alte Männer oder stießen sie aus dem Weg.
    Martil schrie, als der letzte verbliebene Verteidiger der Königin, Graf Sendric, einen schweren Schwerthieb auf die Schulter einstecken musste, der ihn flach auf den Rücken warf. Ohne weiteres Hindernis auf dem Weg zur Königin rannte der Soldat, der Sendric niedergeschlagen hatte, los. Martil schleuderte das Drachenschwert hinter ihm her, das den Mann sauber aufspießte – nur sein Griff verhinderte, dass es ganz durch den Leib des Soldaten glitt. Martil genügten sein gewöhnliches Schwert, sein Zorn und seine Angst, um einen weiteren Soldaten niederzumachen und zwei weitere von der Treppe zu werfen.
    Jetzt war nur noch der Offizier übrig, der zu dem aufgespießten Soldaten eilte und nach dem Drachenschwert griff.
    »Bleibt stehen, sonst töte ich das Mädchen und die Königin!«, rief er.
    Martil rannte weiter, setzte über den schreienden Verwundeten hinweg und ignorierte die Worte des Offiziers.
    »Dann werde ich Euch mit dem Schwert töten!« Jennar hatte nicht die Absicht, die Königin oder dem Mädchen etwas anzutun, aber sie waren sein Pfand für den Sieg. Mit dem Drachenschwert an ihrer Kehle würden ihre Männer sich unterwerfen. Und er konnte sowohl das Schwert als auch die Königin im Triumph zu Gello bringen. Er hatte gesehen, wie das Drachenschwert einen Mann unbesiegbar machte, und ergriff das Schwert, ein Lächeln auf den Lippen, während er sich seines Sieges sicher wähnte – dann schrie er vor Schmerz und Entsetzen auf, als der Drache auf dem Griff zum Leben erwachte und goldene Reißzähne in seine Hand senkte.
    Jennar prallte zurück und hielt sich seine blutende Hand. Ihm war nicht bewusst, dass er sich auf die Königin zubewegte. Als er aufschaute, sah er den blutverschmierten Krieger mit vor Mordlust verzerrtem Gesicht auf sich zukommen. Zum ersten Mal an diesem Tag verspürte Jennar Angst.
    »Genug! Es ist vorüber! Ich gebe auf!«, rief er.
    Martil hörte ihn etwas sagen, aber er machte sich nicht die Mühe hinzuhören. Er griff in vollem Lauf nach unten, zog das Drachenschwert aus dem Körper des Soldaten, holte aus und ließ es in einem mächtigen Schlag, in den er all seinen Zorn und seine Angst legte, herabsausen. Jennar, der die Arme noch zur Kapitulation erhoben hatte, wurde komplett gespalten, und beide Hälften stürzten von der Mauer in den Burghof. Martil machte sich nicht einmal die Mühe hinzuschauen. Stattdessen ließ er das Schwert los und fiel neben Merren auf die Knie.
    »Wie geht es ihr?«, krächzte er.
    Merren schaute hoch, in ein Gesicht aus einem Albtraum. Martils Haut hatte immer noch eine seltsame Farbe, und sie war außerdem mit Blut befleckt und mit Schlimmerem von den Kämpfen. Doch die wahre Qual stand in seinen Augen.
    »Ich weiß es nicht«, gestand sie.
    Ein Geräusch hinter ihm ließ sie aufblicken. Rocus und zwei seiner Männer kamen die Treppe heraufgestampft, Schwerter in der Hand.
    »Es ist vorbei! Sie haben aufgegeben!«, verkündete der Leutnant von Sendrics Leibgarde.
    Martil nahm Karia aus Merrens Armen und eilte die Treppe hinunter, ohne auf die stöhnenden, blutenden Verwundeten zu achten, auf die er trat.
    »Ich brauche einen Heiler! Sofort!«, brüllte er.

11
    Die Heiler und Priester hatten in dieser Nacht wahrhaftig viel zu tun – und bis hinein in den nächsten Morgen. Wie die Dinge lagen und aufgrund Merrens ausdrücklichen Befehls konzentrierten sie sich zuerst auf die Städter und auf Martils Männer. Es waren viele Tote zu beklagen; am meisten Opfer hatten die Kämpfe in der Burg gefordert. Nur ein Dutzend der Männer, die mit Martil in dem Tor gekämpft hatten, lebte noch, und sie alle waren verwundet, Conal eingeschlossen. Sendric war schon wieder auf den Beinen und trug einen Verband um die Schulter. Drei der Jungen, die mit ihm gekämpft hatten, waren tot, alle anderen verwundet. Aber auch in der Schlacht auf der Hauptstraße hatte es aufseiten der Rebellen nicht wenige Tote gegeben. Rocus hatte drei weitere Gardisten verloren, Wime zwei Milizionäre, Sirron war tot, ebenso zwei weitere Bauernjungen, und außerdem hatten etwa dreißig Städter die Verteidigung ihrer Stadt mit dem Leben bezahlt. Mindestens weitere hundert hatten Wunden davongetragen, angefangen von simplen Schnittverletzungen über verlorene Gliedmaßen bis hin zu Verletzungen von Brust und Bauch, die ohne Hilfe eines

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