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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Tordurchlass waren, konnten sie Martil nicht rechtzeitig erreichen.
    Neben ihr hatte Karia aufgeschrien, als Conal gefallen war, und jetzt sah sie, dass Martil allein war und nur seine Schnelligkeit, seine Schwerter und Barretts Magie ihn vor dem Tod bewahrten.
    »Schau nicht hin«, sagte Merren mit belegter Stimme; sie wollte nicht, dass sie Martil sterben sah. Aber Karia entriss sich Merrens Griff.
    »Nein!«, kreischte sie und stieß die Hand nach vorn, in Martils Richtung.
    Martil war sich der Männer ringsum bewusst, war sich der Schwerter bewusst, die sich nach ihm ausstreckten, aber er konnte nicht innehalten oder den Ablauf seiner Bewegungen ändern, denn sobald dieser Tanz begonnen hatte, gab es kein Zurück mehr. Aus dem Augenwinkel sah er den Offizier herantreten und ausholen – und wusste, dass die Klinge ihn treffen würde. Er wappnete sich gegen den Aufprall, aber im gleichen Augenblick brach rings um ihn herum Feuer aus. Dann kam er taumelnd zum Stehen und stürzte beinahe, während er voller Schreck auf eine Wand aus Feuer starrte, die ihn komplett umgab, nicht mehr als eine Armeslänge von seinem Körper entfernt. Er schaute zur Mauer hinauf und sah Karia, die auf ihn deutete, und er verstand, was geschah. Verstand auch, dass das, was sie tat, sie eine enorme Anstrengung kosten musste.
    »Karia! Lass das!«, schrie er mit heiserer Stimme. Sein Mund und seine Zähne waren trocken, und sein Atem ging keuchend aufgrund der gewaltigen Anstrengung, die er hinter sich hatte. Aber er wusste, dass sie ihn nicht hören konnte.
    Jennar war schockiert über die Wand aus Feuer, die vor ihm ausbrach und seinen tödlichen Hieb blockierte, aber zumindest bewirkte die Barriere, was er nicht fertiggebracht hatte – seine Männer dazu zu bewegen, sich von Martil ab- und der Treppe zuzuwenden und zu begreifen, dass es um die Königin oben auf der Mauer ging.
    »Lasst ihn! Kommt mit!« Jennar führte den Rest seiner Männer in einem Ansturm in Richtung Treppe, nur um zu sehen, wie die ersten berittenen Rebellen aus dem engen Durchlass brachen und sofort zum Angriff übergingen.
    »Haltet sie auf! Holt euch die Königin, und die Sache ist entschieden!«, rief er, stieß seine Männer zu einem provisorischen Schildwall zusammen und rannte selbst zur Treppe.
    Merren beobachtete erstaunt, wie Karia eine Wand aus Feuer heraufbeschwor, um Martil zu schützen, erstaunt, dass ein so kleines Geschöpf zu so etwas in der Lage war. Ihr war vage bewusst, dass die Kämpfe immer näher rückten. Das Einzige, was die Soldaten noch von der Treppe zurückhielt, waren die Spieße der Jungen und die Schilde der alten Männer. Sie konnte auch sehen, dass die ersten von Rocus’ Männern durch das Tor brachen. Sie erkannte Rocus, dessen Rüstung voller Blut war. Er trieb sein Pferd in die Soldaten, und das Streitross setzte Hufe und Zähne ein, wie es seiner Ausbildung entsprach, während Rocus mit dem Schwert auf ihre Feinde einhieb.
    Dann brach Karia zusammen, sie fiel einfach zur Seite, und Merren musste einen Satz tun, um sie aufzufangen. Sie sah, wie bleich das kleine Mädchen war. Ihr Atem ging stoßweise, und kalter Schweiß bedeckte ihre Haut. Merren betete, dass Karia sich nicht durch Überanstrengung umgebracht hatte.
    Martil sah Karia fallen, und in diesem Moment erstarben die Flammen, die ihn geschützt hatten. Er sah, wie Merren das kleine Mädchen in den Armen wiegte, sah die Furcht auf Merrens Gesicht und hatte nur einen Gedanken: Er musste zu ihnen.
    Rocus’ Männer fluteten jetzt durch das Tor, griffen die Soldaten im Burghof an und gewannen dank ihrer Pferde bald die Oberhand. Aber ein Trupp Soldaten versuchte immer noch, die Treppe heraufzukommen, um die Königin zu ergreifen – die Karia in den Armen hielt. Martil rannte über den Burghof, ohne den Schmerz in seiner Lunge, die Taubheit in seinen Armen und das Brennen der vielen Wunden zu bemerken.
    Die verbliebenen Soldaten im Burghof hatten genug und kapitulierten; nur eine Handvoll Männer auf den Stufen hielt noch Schwerter in Händen. Martil fiel über sie her wie ein Tier. Jeder, der ihm in den Weg kam, wurde ohne Bedenken niedergemacht, ob er kämpfte oder nicht. Er katapultierte sich die Treppe hinauf, und das Drachenschwert bahnte ihm einen blutigen Weg. Die ersten Männer mähte er von hinten nieder. Die nächsten versuchten, sich zu wehren, aber das Drachenschwert machte jede Verteidigung sinnlos. Andere Männer sprangen oder warfen sich von den

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