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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Im Vorbeiritt riss Martil das Drachenschwert hoch; dem knienden Soldaten wurde der Kopf gespalten, während der Mann hinter ihm mit aufgeschnittener Kehle niederstürzte. Die Soldaten neben ihnen kriegten das aus den Wunden spritzende Blut ab, während ihr Wachtmeister versuchte, seine Männer dazu zu bringen, sich umzudrehen und sich wieder zu formieren. Aber Martil war schneller und ritt bereits am anderen Ende der Reihe vorbei, bevor die hinteren Männer sich hingekniet hatten. Diesmal hielt er das Drachenschwert lediglich auf Kopfhöhe, und beide Männer an diesem Ende der Reihe verloren ihre Köpfe, als er vorbeijagte. Die beiden Köpfe landeten mit einem dumpfen Laut auf den Pflastersteinen.
    Der Rest der schockierten Truppe erstarrte eine Sekunde lang, durchweicht vom Blut ihrer toten Gefährten, bevor die Formation sich auflöste, als Martil sich ihr ein weiteres Mal zuwandte. Es waren gut ausgebildete Männer, aber die Art, wie er fast die Hälfte von ihnen abgeschlachtet hatte, war beunruhigend.
    Es war das Schlechteste, was ihnen hätte einfallen können.
    Mit dem Drachenschwert hieb er sie einfach von oben nieder, oder er hielt es tief und durchbohrte ihnen den Rücken. Drei weitere Männer waren gefallen, und der vierte, der Wachtmeister, drehte sich zu ihm um. Der Mann war sichtlich verängstigt, und als Martil näher heranritt, warf er sein Schwert nieder und hob die Hände. Aber Martil hatte bereits zu seinem Hieb ausgeholt, der den Wachtmeister nicht nur den Kopf kostete, sondern auch die Arme. Martil ignorierte die verstümmelte Leiche, die hinter ihm zusammenbrach; er betrachtete die beiden letzten Männer. Sie rannten, als wären Dämonen hinter ihnen her, aber er war zu Pferd, und er würde sie binnen Augenblicken eingeholt haben. Dann schoss eine Taube auf seinen Kopf herab, und er duckte sich und sah, dass ihr andere folgten. Und nicht nur Tauben. Stare und Spatzen kreisten um seinen Kopf. Instinktiv wendete er Tomon, und sie flogen davon.
    »Martil, der Weg ist frei! Komm!«, brüllte Barrett, und Martil begriff, dass der Zauberer die Vögel geschickt hatte.
    Er trabte zurück, vorbei an den niedergemetzelten Soldaten, dorthin, wo Merren Karias Gesicht von dem schauerlichen Anblick abschirmte. Wie immer nach einem Kampf hatte sein Zorn sich aufgelöst, und an seine Stelle war Bedauern darüber getreten, dass er so viele getötet hatte. Bedauern, das die Königin in Schuldgefühle verwandelte.
    »Ich danke Euch für Euer promptes Handeln, aber musstet Ihr sie jagen wie Hunde?«, fragte Merren steif.
    Wenn Barrett diese Worte ausgesprochen hätte, wäre Martil bereit gewesen, auf ihn loszugehen. Aber so verspürte er den Drang, sich zu rechtfertigen.
    »Ich musste es tun. Sie hätten andere zu Hilfe gerufen, hätte ich sie laufen lassen. Wie die Dinge liegen, werden sie sich erst einmal verstecken – und bis dahin werden wir den Grafen auf unserer Seite haben«, argumentierte Martil.
    Merren wirkte skeptisch. »Sie hätten uns getötet oder unter Arrest gestellt, also kann ich mich nicht darüber beklagen, frei zu sein. Aber ich bezweifle, dass das Drachenschwert viele weitere Taten wie diese gutheißen wird.«
    Martil schaute auf das Schwert hinab. Es war makellos sauber, obwohl Martils Hände und Arme mit Blut bedeckt waren. Tomon war ebenfalls mit Blut und Schlimmerem bespritzt, und Merren trat zur Seite.
    »Ich denke, wir werden zu Fuß gehen«, erklärte sie. »Ihr solltet Euch säubern.«
    Barrett ritt hinter ihnen her und funkelte Martil wütend an, während Conal ihm wortlos ein altes Hemd reichte, das er benutzte, um den schlimmsten Dreck von seinem Gesicht und seinen Händen zu wischen.
    Als Martil und Conal Barrett, Karia und Merren eingeholt hatten, hatte der Zauberer dafür gesorgt, dass die beiden Wachen an den Burgtoren eingeschlafen waren; er ging zu Fuß, während Merren und Karia auf seinem Pferd ritten.
    »Eine viel sauberere Weise, die Dinge zu regeln«, sagte der Zauberer anzüglich.
    Martil war nicht in der Stimmung, mit ihm zu streiten. Was er Merren gesagt hatte, war wahr gewesen, in einem gewissen Maße. Aber der wahre Grund, warum er die Männer gejagt hatte, war der Jubel, mit dem es ihn erfüllte, sie zu töten. Und durch das Drachenschwert wurde es noch schlimmer. Die Macht des Schwertes machte einen unbesiegbar. Er ignorierte Barrett und hoffte, dass seine Albträume nicht zurückkehren würden.
    Sie ritten durch die offenen Tore und in einen langen Tortunnel,

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