Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
Vom Netzwerk:
versuchen«, sagte Merren mit belegter Stimme.
    Martil verneigte sich schwach, denn seine Wunden taten immer noch weh und heilten nur langsam.
    »Also töten wir sie alle?«
    Merren seufzte. »Nein, ich denke, ich habe eine bessere Lösung. Graf Sendric und der neu gebildete Stadtrat werden das Urteil sprechen, wie es in Friedenszeiten geschehen würde. Wenn die Stadt ein Urteil fällt, dann wird es Gellos Männern als Warnung dienen, dass wir keine Angriffe auf die Bevölkerung tolerieren werden. Sie werden nicht hingerichtet. Stattdessen wird jeder seine rechte Hand verlieren. Sie werden überleben, aber sie werden nie wieder gegen uns kämpfen.«
    »Und die Diebe und Brandstifter?«
    »Jetzt, da wir die Kontrolle über Sendric haben, richtet sich mein Blick natürlich auf die Minen im Norden. Abgesehen von dem Gold und dem Silber, das sie liefern, hatte ich mir ursprünglich vorgestellt, dort Rekruten für unsere Sache zu finden. Jede Mine hat eine Wachkompanie, die sie vor möglichen Angriffen der Kobolde beschützt. Aber laut ihren Berichten setzen sich diese Wachkompanien aus avishen Söldnern zusammen.« Sie lächelte grimmig. »Es scheint, dass zwar unsere Gasthäuser von Rallorern bewacht werden, unsere Minen jedoch von Avishländern. Also habe ich mithilfe von Barretts Vögeln eine Botschaft nach Norden geschickt. Aber die Avishländer wollen keinen gut bezahlten Wachdienst gegen einen weiteren Krieg eintauschen – und schon gar nicht unter einem rallorischen Heerführer dienen. Aber die Minenbesitzer wären erfreut, weitere Arbeiter zu bekommen – und sie haben bereits die Wachen, um sie im Auge zu behalten. Also werden wir die Diebe und Brandstifter in Ketten legen und nach Norden schicken, wo sie in den Minen arbeiten können. Sie werden nicht fliehen können. Und sobald wir das Land zurückerobert haben, können wir sie uns erneut anschauen.«
    »Und diejenigen, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen?«, fragte Barrett.
    »Sie werden in der Stadt Dienst tun – in Ketten, bis sie sich Vertrauen verdient haben.«
    Martil nickte. Es war ein meisterhafter Kompromiss und einer, den er guthieß. Aber er würde ihren Mangel an Männern nicht beheben.
    Die Strafe wurde eilends ausgeführt. Es gab genug Freiwillige, die bereit waren, den Verurteilten eine Hand abzuschlagen, etwas, das Merren vage beunruhigend fand. Die Wunden der Männer wurden mit heißem Pech versiegelt, dann erlaubte man ihnen, sich unter Aufsicht der Heiler drei Tage lang auszuruhen, bevor sie zu Gello zurück nach Süden geschickt wurden.
    Unterdessen eskortierte Rocus mit seinen Leibgardisten die Diebe und Brandstifter nach Norden. Die Gefangenen trugen schwere Ketten um die Beine und den Hals, sodass es ein langer Marsch zu den Minen in den Hügeln werden würde. Rocus nahm Pferde mit, damit er und seine Männer schnell zurückkehren konnten, aber sie rechneten damit, dass sie mindestens eine Woche fort sein würden, wahrscheinlich länger.
    Diejenigen, die für unschuldig erachtet wurden, hatten das »Glück«, in den Kerkern eingesperrt zu werden, die jetzt nur noch leicht überfüllt waren. Zu ihren Arbeitseinsätzen wurden sie in kleinen Gruppen auf die Felder gebracht und auf Bauernhöfe, denen es jetzt vielfach an männlichen Arbeitskräften mangelte. Andere mussten Rüstungen reinigen und reparieren. Wie Martil wusste, bedeutete das, dass von jetzt an nur noch wenige Soldaten Gellos sich würden ergeben wollen, aber vielleicht würden sie auch nicht mehr so erpicht darauf sein, ihre eigenen Landsleute zu töten und zu vergewaltigen.
    Es gab einen gewissen Zustrom an kampfwilligen Männern, aber es war kaum eine Flut. Eine Handvoll am Tag, größtenteils Bauern und Dörfler aus den nahen Distrikten, die die Vergeltung Gellos fürchteten.
    Aber sie hatten kaum genug Männer, um die Stadt zu halten – und die Nachrichten boten wenig Grund zu Optimismus. Das Problem schien unlösbar zu sein. Der Sieg in Sendric hatte ihre Position nicht wirklich verbessert.
    »Wir wissen von Barretts gefiederten Freunden, dass Gello uns abgeschnitten hat, indem er diese Pässe blockiert hat.« Martil markierte auf der Landkarte, wie der Nordosten sauber vom Rest des Landes abgeschottet worden war.
    »Nicht ganz. Es können immer noch Männer über diese Hügel gelangen. Das Problem sind die Vorräte, da Wagen die Pässe benutzen müssen«, warf Sendric ein.
    »Trotzdem, ich denke, wir können jede Hilfe aus dem Süden abschreiben.« Martil

Weitere Kostenlose Bücher