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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Seine Worte trafen ihn, denn sie entsprachen fast genau dem, was er selbst empfunden hatte. Er betrachtete die hinter Nerrin versammelten Rallorer und sah viele Gesichter, an die er sich erinnern konnte, selbst wenn ihm die Namen nicht sofort einfielen. Männer nickten oder salutierten, als sie seinen Blick auffingen.
    »Herr, wir haben seit dem Ende der Kriege nach einem Sinn gesucht. Befehligt uns, und wir werden folgen«, sagte Nerrin leise.
    Martil konnte ihm immer noch nicht in die Augen sehen. Um nicht sprechen zu müssen, drehte er sich um und winkte Merren zu. Auf das Signal hin kamen sie und die anderen ebenfalls aus der Stadt geritten, und er marschierte ihnen entgegen.
    In seinem Innern tobten die unterschiedlichsten Gefühle: Stolz darauf, dass diese Männer ein solches Opfer brachten, Furcht, dass er sie in ihren Tod führen könnte, und Hoffnung, dass sie in der Lage sein würden, Frieden zu finden – und diesen Krieg für Merren zu gewinnen.
    »Meine Königin, dies sind die prächtigsten Kämpfer im Land. Das ist die Antwort, um die Ihr gebetet habt. Mit ihnen können wir die nördlichen Städte einnehmen und diese Rebellion wahrhaft beginnen. Aber dass ich sie wieder in die Schlacht führen soll, wird schwierig werden …«
    Merren brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. »Ihr habt eine zweite Chance, für die Taten von Bellic Wiedergutmachung zu leisten. Verdienen diese Männer nicht die gleiche Chance?«
    »Das ist es, was ich meine! Jeder Einzelne von ihnen ist mit in Bellic gewesen. Das ist der Grund, warum sie hier sind – und nicht Helden, Ehemänner oder Väter daheim in Rallora. Ich sage Euch dies, weil wir Gellos Männer dafür verurteilt und bestraft haben, dass sie geplündert, gebrandschatzt, vergewaltigt und getötet haben. Diese Männer hier sind ebenfalls alle solcher Taten schuldig. Was sie von Gellos Männer unterscheidet, kann ich nicht sagen.«
    Merren lächelte grimmig. »Ich kann es sagen. Sie empfinden Bedauern und Schuld für das, was sie getan haben. Kein Mann ist nur gut oder nur böse; im Krieg gibt es eine feine Linie zwischen einem Helden, der viele tötet, um eine Schlacht zu gewinnen, und einem Mörder. Dass diese Männer hier sind, sagt mir, dass sie gute Männer sind. Ein Mann, der vergewaltigen und morden und dann nach Hause gehen, Kinder großziehen und ein normales Leben führen kann – das ist ein Mann, den ich fürchte. Ein Mann, den verfolgt, was er getan hat, und der Wiedergutmachung leisten will – das ist ein Mann, den ich willkommen heiße. Dieser Wachtmeister hat beschrieben, wie Ihr Euch gefühlt habt, nicht wahr?«
    Martil konnte nur nicken, außerstande zu sprechen.
    »Ihr habt Karia gefunden, und das hat Eurem Leben einen Sinn gegeben. Aber diese Männer werden immer noch gepeinigt. Wir werden ihnen einen Sinn geben. Sie können nicht wiedergutmachen, was sie getan haben, aber sie können versuchen, sich zu ändern. Zu viele Jahre lang hat Norstalos sich nur um Geburtsrecht und Ahnenreihen geschert. Der Wert eines Mannes wurde bestimmt vom Vermögen und der Geschichte seiner Familie. Das muss aufhören. Dies ist die Art Männer, die wir wollen. Sagt es ihnen.«
    Martil musste einen Moment warten, bis er sich sicher war, dass er die Befehle geben konnte, ohne dass seine Stimme brach. Du bist der Kriegshauptmann, du musst stark sein, sagte er sich und schaffte es, sich umzudrehen und mit leidenschaftsloser Miene zu Nerrin zurückzukehren.
    Nerrins Gesicht zeigte seine Gefühle: ein verzweifeltes Verlangen nach Akzeptanz und eine schreckliche Angst, dass er zurückgewiesen werden würde.
    »Wachtmeister, lass die Männer antreten«, befahl Martil ausdruckslos und ohne etwas zu verraten.
    Nerrin stand auf und blaffte Befehle, die sofort befolgt wurden. Die Männer sprangen von ihren Pferden, rammten Pflöcke in den Boden, um sie festzumachen, und traten dann in Reih und Glied an. Fast im Handumdrehen standen zehn Reihen Krieger vor der Stadt, jeder trug Rüstung und Helm, Schwert und Schild, und einige hatten sogar Bogen.
    »Männer, ich habe einen Eid geschworen, dass ich nie wieder Rallorer in eine Schlacht führen würde«, brüllte er. »Ich kann diesen Eid nicht brechen.«
    Er hielt für einen Herzschlag inne und sah, wie eine Welle der Kränkung und Enttäuschung durch die Reihen lief.
    »Also seid ihr von jetzt an alle Norstaliner ehrenhalber!«
    Die Männer brauchten einen Moment, um das zu verdauen, dann brüllten sie vor Lachen, jubelten,

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