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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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seufzte. »Nennenswerte Kontingente an Männern ließen sich nur noch in den Städten Berry und Gerrin finden, die beide ebenfalls nördlich der gesperrten Pässe liegen. Aber dort gibt es auch Garnisonen. Wir können nicht genug Männer mitnehmen, um diese Städte zu erobern, wenn wir Sendric nicht völlig sich selbst überlassen wollen. Aber wenn wir nichts tun, wird man uns am Ende vernichten. Gello weiß, wo wir sind. Sobald er sich sicher ist, dass wir keine riesige Armee zusammenbringen, wird er seine Regimenter nach Norden schicken, um uns zu zerquetschen.«
    Merren warf angewidert die Hände hoch. »Also, was tun wir dann? Wird es uns Zulauf bringen, wenn wir meine Flagge hissen? Oder sollten wir das verschieben?«, blaffte sie. »Ich glaube langsam, dass wir die ganze Sache völlig falsch anpacken. Warum machen wir uns solche Sorgen, was die Edelleute tun werden? Sie haben mich in der Vergangenheit nicht unterstützt. Wir müssen uns direkt an das gewöhnliche Volk wenden. Ich habe das Gefühl, dass dort der Sieg liegt. Vielleicht wenn wir die Kirche bewegen könnten zu helfen …« Ihre Stimme verlor sich, als Karia in den Audienzsaal geschlendert kam, eine große Krähe auf dem Arm.
    »Karia!«, rief Martil aus und sprang auf.
    »Ich weiß, ich sollte mich ausruhen, aber ich habe mich gelangweilt, also habe ich diesen Vogel gerufen. Und er hat mir erzählt, dass viele Männer in Rüstung auf die Stadt zureiten«, erklärte sie gelassen. »Also dachte ich, Ihr würdet es gern wissen.«
    Alle sahen Barrett an, der weiß geworden war.
    »Das kann nicht möglich sein«, keuchte er.
    »Nun, schützt keine Ausreden vor – überprüft es!«, knurrte Conal.
    Barrett funkelte ihn an, dann deutete er auf die Krähe. Sie flog auf seine Hand und stieß leise Rufe aus.
    Alle hielten den Atem an, bis Barrett sich zu ihnen umdrehte.
    »Der Vogel hat etwas gesehen. Es ist schwer, die Zahlen zu schätzen, denn die Vögel sehen weder wie wir, noch denken sie wie wir. Aber ich würde sagen, es sind mehr als tausend Männer.«
    Im Saal brach die Hölle los, und alle verlangten Antworten.
    »Ruhe!«, brüllte Merren, und es kehrte wieder Stille ein. »Wie nah sind sie?«
    Barrett schluckte. »Ich würde sagen, einen knappen halben Tagesritt von der Stadt entfernt. Ich werde versuchen, mehr herauszufinden.« Er streichelte den Kopf der Krähe, dann trug er sie zu einem nahen Fenster und ließ sie hinausfliegen.
    Merren stand auf. »Dann müssen wir uns vorbereiten. Hauptmann Martil, können wir die Mauern diesmal halten?«
    Martil dachte schnell nach. »Wir werden es müssen. Diese Streitmacht ist zu groß, um sie in die Stadt zu lassen. Und zweifellos wird man sie darüber in Kenntnis gesetzt haben, wie wir Havrick besiegt haben. Sie werden nicht zweimal auf denselben Trick hereinfallen.«
    »Dann müssen wir die Städter bewaffnen und die Mauern bemannen«, sagte sie ruhig. »Meine Herren, die Zeit ist knapp. Ruft eure Männer zusammen.«
    Martil schaute den anderen nach. Ihm war flau im Magen.
    »Vielleicht sollten wir den Geheimgang benutzen, der aus der Festung führt«, schlug er vor, sobald er mit Karia und Merren allein war.
    »Wir können die Städter nicht dem Tod überlassen. Wir müssen auf ihren Kampfesmut vertrauen.« Merren versuchte zu lächeln, aber es war ein brüchiges Lächeln.
    Martil dachte an Rocus und seine Männer, die noch immer die verurteilten Soldaten nach Norden eskortierten, und seufzte. Diese letzte Schlacht war so brutal gewesen, so hart. Und jetzt würden sie es wieder tun müssen. Wie hatte Gello es geschafft, unbemerkt ein Regiment so weit nach Norden zu bringen?
    Merren kam zu ihm herüber.
    »Können wir diese Schlacht gewinnen?«, fragte sie leise.
    Martil wollte lügen, konnte es aber nicht. »Ich bezweifle es, Merren. Mit eintausend Mann könnten sie zwei Angriffe starten, einen gegen das Tor und einen gegen die Mauer. Wir haben nur genug Männer, um einen Angriff abzuwehren. Die übrige Truppe wird in die Stadt gelangen, und dann wird es ein Gemetzel geben.«
    Sie wandte sich ab. Ohne nachzudenken, folgte er ihr und legte die Arme um sie.
    Sie drehte sich in seinen Armen, sodass sie ihm ins Gesicht sah. »Wenn sie hereinkommen, werdet Ihr … werdet Ihr …« Sie hielt inne, außerstande weiterzusprechen, und deutete auf das Drachenschwert. »Ich werde mich nicht in Ketten vor Gello schleppen lassen, um missbraucht und getötet zu werden wie meine armen Freundinnen.«
    Martils

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