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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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machte, sich unserem Kampf anzuschließen. Dank unserer Verzögerungstaktik ist das eingetreten. Aber ich werde diese Entscheidungen treffen. Ich weiß, dass Ihr König Tolbert von Rallora gedient habt, der glücklich war, Euch und andere Kriegshauptleute Bellic zerstören zu lassen, damit er vorgeben konnte, an seinen Händen klebe kein Blut. Aber ich bin nicht einer von diesen Königen. Ich bin eine Königin, die die volle Verantwortung für die Taten ihrer Gefolgsleute übernehmen wird. Enttäuscht mich nicht noch einmal.«
    Martil blickte mit neuen Augen zu ihr hoch. Er hatte sie zuerst als Frau und danach als Königin gesehen. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie wahrhaft eine Königin war. Aber er wollte jetzt nicht so viel darüber nachdenken. Er wusste, dass das ein Problem war, eine Neigung, sich zu sehr mit allem zu beschäftigen. Es war der Grund, warum er die Einfachheit der Schlacht beinahe tröstlich empfand.
    »Möge Aroaril mein Leben nehmen, bevor ich Euch noch einmal enttäusche, Majestät«, erklärte er.
    Sie lächelte.
    »Wollen wir hoffen, dass es niemals dazu kommt. Jetzt erhebt Euch und hört auf, mich ›Majestät‹ zu nennen. Es klingt eigenartig aus Eurem Mund.«
    Martil führte die Männer mit aller Umsicht zu dem Ort des Hinterhalts. Sie waren früh am nächsten Morgen aufgebrochen, verabschiedet von den Ehefrauen und Familien. Die Familien hatten durchaus glücklich gewirkt; nach so vielen erfolgreich ausgeführten Hinterhalten, ohne dass einer ihrer Männer gefallen war, sahen sie kaum mehr einen Grund zur Sorge darin. Er wollte nicht erwähnen, dass er erwartete, diesmal mit mehreren Toten zurückzukehren.
    Die Männer waren schwer beladen. Alle bis auf die Bogenschützen trugen Kettenhemd, Schild, Schwert, Helm, einen langen Speer und zwei Tagesrationen. Die Bogenschützen waren mit Lederjacken bekleidet und trugen jeder acht Köcher mit Pfeilen, zusammen hundertsechzig Pfeile pro Mann.
    Noch nie war Barrett nützlicher gewesen. Er fand nicht nur einen perfekten Ort für den Hinterhalt, sondern hielt auch ein Tor lange genug offen, dass die Männer hindurchmarschieren konnten, was es ihnen ermöglichte, ihre Reise um etliche Meilen abzukürzen. Die Straße verlief parallel zu einem Bach, der nicht besonders breit oder tief war, aber übersät von Steinen, die es Pferden unmöglich machen würden, auf die andere Seite zu gelangen, es sei denn, sie wurden vorsichtig geführt. Auf der dem Bach abgewandten Seite hatte sich die Straße im Laufe der Zeit durch steten Verkehr langsam in einen sanft ansteigenden Hang hineingefressen und war dadurch breiter geworden, aber der Hang endete nun in einem steilen Abbruch, mehr als eine Mannshöhe über der Straße. Der Abbruch war mit Steinen und Felsen befestigt worden, sodass es nun für einen Reiter auch unmöglich war, zu dieser Seite hin von der Straße abzukommen.
    Tarik und zwei weitere Männer hielten Wache. So gab es nichts weiter zu tun, als zu warten, mit Barrett über Möglichkeiten zu reden, wie man heranstürmende Panzerreiter aufhalten konnte, zu beobachten, wie der Zauberer üppige Mahlzeiten verzehrte, und sich Sorgen zu machen.
    »Hauptmann! Wagenkolonne im Anmarsch, eskortiert von einem Zug Panzerreiter!« Tarik und seine Männer kamen zwar im Laufschritt, um Bericht zu erstatten, waren aber nicht im Mindesten außer Atem.
    »Formiert euch! Auf eure Plätze! Bogenschützen auf den Hang!«, rief Martil.
    Tarik und seine Männer kletterten über die Böschungsfelsen am Straßenrand den Hang hinauf. Von dort aus konnten sie die Berittenen mit Pfeilen eindecken, ohne fürchten zu müssen, ihre eigenen Kameraden zu treffen.
    Martil ging auf seinen Platz in der Mitte der dritten Reihe, zu den Bauernjungen, wo er sehen würde, was im Kampf geschah. Sirron und die anderen sahen blass aus, und er konnte die Anspannung in den Reihen spüren, nicht nur bei den Bauern, sondern auch bei den Milizsoldaten und Leibgardisten. Ein schnelles Scharmützel im Wald gegen einen zahlenmäßig unterlegenen und verwirrten Feind war eine Sache; in einer Reihe zu stehen und den Ansturm von Berittenen zu erwarten war etwas ganz anderes.
    Jetzt hörten alle das Rumpeln der Wagen und das Hufgetrappel.
    Etliche Männer sahen sich nervös um.
    »Wartet auf mein Signal! Und keine Sorge. Sie haben mehr Angst vor euch als ihr vor ihnen!«, rief Martil.
    »Dann müssen sie eine Scheißangst haben«, sagte Sirron.
    Martil wusste nicht, warum, aber die Nähe zum

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