Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
Vom Netzwerk:
zu rammen. Das Kettenhemd des Reiters war für das Schwert kein Hindernis. Hinter und neben ihm folgten Martils Männer seinem Beispiel und gingen ebenfalls zum Angriff über.
    Sofort veränderte sich das Bild. Den Berittenen gelang es nicht mehr, ihre Vorteile im Gedränge der Leiber, der gefallenen Reiter und Pferde auszuspielen. Es blieb ihnen nur noch ihre überlegene Höhe, von der aus sie auf Martils Männer einhieben. Gleichzeitig versuchten ihre Pferde, mehr Raum für sich selbst zu schaffen, indem sie austraten. Aber die Leibgardisten und Milizionäre bedrängten die Pferde mit Speeren und Schwertern, um sie zu Fall zu bringen und anschließend die Männer abzuschlachten.
    Martil sah, dass auch zwei seiner Männer gefallen waren und weitere um Hilfe schrien. Dennoch schien sich jetzt ihr Sieg abzuzeichnen: Sobald ein Reiter entweder isoliert oder vom Pferd geholt worden war, erwies er sich als leichte Beute. Ein Mann konnte nicht drei oder vier Gegner besiegen, die zusammenarbeiteten. Havricks Soldaten würden nicht mehr lange standhalten; ihr Offizier erkannte dies ebenfalls und trieb sein Pferd vorwärts, um zwei Männer der Leibgarde niederzumachen.
    »Nieder mit ihnen!«, schrie der Offizier, dann schien er zu ersticken, als ein Pfeil sich in seinen Mund bohrte. Er kippte rückwärts vom Pferd.
    Das war genug für die verbliebenen Reiter. Sie rissen ihre Pferde herum und galoppierten davon. Drei Soldaten versuchten, ihnen zu Fuß zu folgen, wurden aber von Tariks Männern niedergestreckt.
    »Lasst den Rest ziehen«, brüllte Martil. »Leutnant Rocus, die Hälfte Eurer Männer soll den feindlichen Verwundeten helfen und die Pferde töten, der Rest geht mit Leutnant Tarik und setzt die Wagen in Brand. Leutnant Wime, helft unseren Verwundeten. Und trinkt Wasser. Das gilt für euch alle!«
    Martil schob das Drachenschwert zurück in die Scheide. Er war müde und verschwitzt. Der Boden vor der Schildmauer war von den Leichen der Männer und Pferde bedeckt; weitere Leichen säumten die Straße bis zurück zu den Wagen. Martil schätzte, dass knapp zwanzig der Berittenen – viele davon verletzt – entkommen waren.
    Zwei Leibgardisten waren gefallen und zwei der Bauernjungen verletzt worden – sie hatten versucht zu beweisen, dass sie so gut waren wie die anderen, und sich in den Kampf gestürzt. Alles in allem hatte er acht Verwundete zu beklagen, die meisten davon Leibgardisten, die dem schwersten Ansturm hatten standhalten müssen. Es waren ihre ersten Verluste, aber sie hätten um so vieles höher sein können. Das war nur ein schwacher Trost für ihre Kameraden – und die Familien, die im Lager auf sie warteten. Er ging umher und lobte seine Männer, so gut er konnte.
    Er hatte andere Pflichten, die schwieriger waren. »Vielen Dank dir, Barrett. Deine Bemühungen haben den Ausschlag gegeben«, sagte er zu dem Zauberer, der den Verwundeten half.
    »Ich bin froh, dass ich von Nutzen sein konnte.« Barrett nickte; unter seinen Augen lagen dunkle Ringe.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte Martil sich besorgt. Ein gesunder Zauberer war entscheidend für ihre Pläne.
    »Einige der Verwundeten waren in einer schlechten Verfassung. Aber jetzt wird es ihnen allen gut gehen«, keuchte Barrett, und Martil begriff, dass der Zauberer versucht hatte, sie zu heilen. Im Gegensatz zu Priestern, die durch Gebete Kräfte von Aroaril empfingen, mussten Zauberer ihre eigene Energie benutzen, um andere zu heilen. Barrett hatte sich offensichtlich erschöpft, indem er die Schwerverletzten gerettet hatte. Martil musste ihn halb zum Bach tragen, halb schleifen, damit der Zauberer sich in dem kalten Wasser ein wenig erfrischen konnte, bevor er jede Menge getrockneter Früchte hinunterzwang.
    »Ich denke nicht, dass ich heute Abend imstande sein werde zu helfen, ins Lager zurückzukehren. Wir müssen vielleicht bis morgen warten«, stöhnte er.
    »Das ist in Ordnung. Geh es einfach ruhig an«, beruhigte Martil den Zauberer. Er konnte es ihm nicht übel nehmen, dass er so große Anstrengungen darauf verwandt hatte, den Verwundeten zu helfen, auch wenn dies andere Dinge erschwerte. Da sie nicht so zurückkehren konnten, wie sie gekommen waren, mussten sie etwas anderes probieren. Martil überlegte kurz, erinnerte sich einiger Taktiken, die er in Rallora benutzt hatte, und machte sich auf die Suche nach seinen Offizieren.
    Es waren jede Menge Rüstungen und Schwerter eingesammelt worden, während die Männer sechs Pferde

Weitere Kostenlose Bücher