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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Martil am Arm, und plötzlich fühlte Martil sich am ganzen Körper warm. Als er an sich herabschaute, sah er, dass seine Haut dunkelbraun geworden war. Er kniff sich versuchsweise und entdeckte, dass seine Haut sich von innen genauso anfühlte wie immer, aber von außen hart und unnachgiebig war wie eine Lederpanzerung, nur stärker.
    Als er aufschaute, sah er, dass Barretts Haut sich genauso verändert hatte.
    »Du wirst dich bewegen können, als würdest du überhaupt keine Rüstung tragen, aber sie wird trotzdem die meisten Schwerthiebe und Pfeile abwehren, obwohl ein Axthieb einigen Schaden anrichten könnte«, erklärte der Zauberer grinsend. Seine Zurückhaltung, sich in den Kampf zu stürzen, schien zu verschwinden, als er seinen Zauberstab hochhievte, der plötzlich wieder die Größe eines kleinen Baums angenommen hatte. »Wollen wir gehen und diese Schlacht gewinnen?«
    Rocus drängte nicht länger vorwärts, sondern begnügte sich, gegen die Panzerreiter, die ihm nun gegenüberstanden, seine Stellung zu halten. Zu seiner Linken würde Sirron das Gleiche tun, aber Rocus wagte es nicht, den Blick von seinen Gegnern abzuwenden. Sein linker Arm hatte Prellungen von den vielen Schlägen, die sein Schild abgefangen hatte, und seine rechte Seite – Schulter und Arm – stand in Flammen, so sehr hatte er auf die feindlichen Soldaten eingedroschen. Die Rüstung war ihm so schwer geworden, dass ihm der Rücken davon schmerzte, während er sich verzweifelt einen Schluck Wasser wünschte und die Chance, seinen Arm auszuruhen. Aber er wagte es nicht zurückzuweichen. Er und seine Männer fügten dem Feind Verluste zu, aber wenn einer der mutigen Städter sich auf einen Kampf mit den Soldaten einließ, erging es ihm schlecht.
    Die beiden Schenkel seines Keils waren jetzt eng zusammengerückt, seine Männer standen Schild an Schild und stießen immer wieder mit ihren Schwertern vor, schlugen immer wieder zu. Die meisten Erfolge gingen jetzt auf das Konto seiner zweiten Reihe; die Männer an vorderster Front hatten kaum Platz genug, um ihre Waffen zu schwingen.
    Dann hörte er von links einen heftigen Kriegsschrei und riskierte einen Blick. Der Soldat, mit dem er kämpfte, nutzte die plötzliche Öffnung nicht aus, denn auch er riss vor Überraschung und Entsetzen die Augen auf.
    Rocus drehte sich wieder um und sah Martil und Barrett, wie sie sich den Weg an die Front der Schildmauer erkämpften. Keiner konnte ihnen standhalten. Barrett schwang seinen Stab und schlug zwei oder drei Soldaten so kraftvoll aus dem Weg, dass sie einige Meter weit flogen und einige Reihen hinter ihnen ihre Kameraden zu Fall brachten. Martil dagegen trug zwei Schwerter, benutzte jedoch nur eines. Jeder Hieb des Drachenschwertes durchschnitt Schilde, Schwerter, Rüstung und Fleisch; nie war mehr als ein einziger Hieb nötig, um jeden niederzumetzeln, der sich ihm entgegenstellte.
    In die Lücke, die sie schufen, drängten Städter und griffen zu beiden Seiten die Soldaten an.
    »Auf sie!« Rocus, dessen brennender Arm vergessen war, drängte wieder vorwärts und setzte brutale Kraft ein, um seinen Gegner zurückzustoßen, bevor er sein stumpfes Schwert schwang und es dem Mann durch die Rüstung in die Lenden rammte.
    Die Soldaten in der ersten Reihe konnten dem Zauberer und dem Krieger einfach nicht standhalten. Die Art und Weise, wie Martil kämpfte, war beängstigend. Mit der genauen Berechnung seiner Bewegungen brauchte er immer nur einen Hieb, um jemanden zu töten oder kampfunfähig zu machen. Es war etwas Unversöhnliches an der Art, wie er sich vorarbeitete, wie das Schwert Metall und Knochen ebenso leicht zerschnitt wie weiche Butter.
    Aber noch mehr Schaden richtete Barrett an. Er führte seinen Kampfstab, der viermal so groß war wie alles, was irgendein Soldat je gesehen hatte. Bei jedem Hieb flogen Männer durch die Luft und krachten in jene hinter ihnen. Schreiende Soldaten wurden hoch in die Luft katapultiert, einer flog sogar quer über die Straße und prallte gegen eine Hauswand. Ein anderer, der zu nahe kam, erhielt einen Schlag auf den Kopf, der ihm den Helm zwischen die Schultern trieb und die Beine zertrümmerte. Die Soldaten versuchten vor ihnen zurückzuweichen, während Martil und Barrett unbeirrt weitermarschierten und Raum schufen für die Menge Städter, die ihnen folgte. Die Schlacht hatte einen kritischen Punkt erreicht. Die Soldaten mussten jetzt irgendetwas Dramatisches tun, um das Blatt zu wenden. Aber die

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