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Das Schwert der Koenigin

Das Schwert der Koenigin

Titel: Das Schwert der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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Kolonne und machten sich dabei die Technik der Schildmauer zunutze, die sich als entscheidender Vorteil erwies. Ihm hinterher drängte eine gemischte Truppe, angeführt von Milizsoldaten und Männern, die früher einmal in der Armee gedient hatten; aber in der Hauptmasse bestand sie aus den Männern der Stadt, ungeachtet ihres Rangs und Ansehens.
    Diese Männer hatten mit angesehen, wie ihre Freunde und Nachbarn bestohlen, vergewaltigt und ermordet worden waren. Ihre eigenen Familien hatten jetzt Zuflucht in der Burg gefunden. Sie wussten, was es bedeuten würde zu verlieren. Ihren Hass, ihren Zorn, ihre Angst um ihre Familien, all das ließen sie jetzt an den Soldaten aus, über die sie herfielen.
    Die Soldaten dagegen waren wochenlang durch Wälder geirrt, ständig bedroht von Hinterhalten und Bogenschützen, die urplötzlich auftauchten. Sie hatten wenig Wasser getrunken und an diesem Tag nur kärglich gegessen, ihre Pferde waren müde, und sie hatten eine kurze Schlacht erwartet, gefolgt von einer Nacht trunkenen Plünderns. Aber sie waren gut ausgebildet, und nach der anfänglichen Überraschung, als eine Reihe von ihnen mühelos niedergemäht worden war, versuchten sie, ihre Stellung zu halten und zum Gegenangriff überzugehen.
    »Lasst ihnen keine Atempause!« Rocus wusste, dass die Hauptmasse seiner Streitkraft die Schlacht noch nicht erreicht hatte, dass er Raum für sie schaffen musste, damit sie an die Soldaten herankommen konnten.
    Er rammte seinen Schild in das Gesicht eines Soldaten und überließ es den Männern hinter ihm, dem sich windenden Mann den Rest zu geben. Rocus war jahrelang von Männern wie diesen beleidigt worden: Man hatte ihm gesagt, er sei nur ein Spielzeugsoldat, der in der Hitze der Schlacht zerbrechen würde, ein Diener, gerade gut genug, um Türen zu öffnen und in Habtachtstellung zu stehen. Aber im letzten Monat hatten er und seine Leute viel gelernt. Er war ausdauernder, stärker und dank Martil viel besser im Umgang mit seinen Waffen geworden. Und als Martil ihm erklärt hatte, dass er einen der Angriffe anführen würde, dass er jetzt besser sei als viele der Offiziere, die Martil in Rallora gekannt hatte, hatte er sich geschworen, seinen Hauptmann nicht zu enttäuschen. Seine Männer waren eng formiert, hatten mit ihren Schilden einen Keil gebildet, an dessen Spitze er selbst stand. Sirron führte einen anderen Keil, und zu zweit erzwangen sie sich ihren Weg in die Masse der Soldaten. Selbst das Gewicht seines Kettenhemdes schien er nicht mehr zu spüren, während die Kampfeswut ihn vorwärtstrieb. Ein Mann sprang ihn an, aber es war leicht, den Hieb mit seinem Schild abzuwehren und selbst einen Stoß mit dem Schwert zu führen, der dem Mann eine schwere Wunde an den Lenden eintrug. Er schrie furchtbar und fiel, daher stieg Rocus über ihn hinweg und vertraute darauf, dass ein Städter sich später um den Mann kümmern würde. Seine Gardisten hielten sich dicht hinter ihm und mähten feindliche Soldaten nieder, die versuchten, sie einzeln niederzuringen. Die Wochen harten Exerzierens zahlten sich aus, und die Männer arbeiteten gut zusammen.
    Die Straße war jetzt überfüllt, und die Leiber von Männern und Pferden verlangsamten ihr Vorankommen, aber sie trieben die Soldaten immer noch vor sich her und isolierten sie in kleinen Grüppchen, die umstellt und von den Städtern hinter ihnen niedergemäht wurden. Auf der anderen Straßenseite war Sirron zurückgetreten, um die Gruppe, die mit Äxten geübt hatte, den Angriff anführen zu lassen. Das war besonders effektiv. Soldaten ohne Schilde hüteten sich, den grimmigen zweischneidigen Äxten zu nahe zu kommen. Wie Martil gehofft hatte, war niemand bereit, sich in die Reichweite einer Axt zu begeben. Eine Flut von Städtern war so erpicht, sich in den Kampf zu stürzen, dass sie sich an Sirrons Zug vorbeidrängten. Ein Dutzend Soldaten, die noch im Sattel saßen, sahen ihre Chance und gaben ihren Pferden die Sporen, ritten ihre eigenen Verwundeten nieder, um zu versuchen, die Städter zurückzutreiben.
    Sie streckten einige Männer nieder, und andere sprangen auseinander. Rocus sah sofort, dass die Reiter aufgehalten werden mussten, sonst konnten sie all ihre Fortschritte in dieser Schlacht wieder zunichtemachen. Er wollte seinen Männern gerade zurufen, dass sie ihm folgen sollten, um die Reiter zu blockieren, als die letzten voreiligen Städter fielen oder flohen, sodass jetzt Sirron und seine Bauernjungen das nächste Ziel

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