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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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warf sie ihm einen Blick über ihre Schulter zu. »Eine Halskette? Was für eine Halskette hätte ich ihr schenken sollen? Und was bringt dich auf den abwegigen Gedanken, mein Bester, ich würde etwas Derartiges jemals für deine … deine Geliebte tun?«
    »Meine Frau«, verbesserte er sie. »Kahlan und Ihr wart einige Zeit zusammen – allein – und hattet eine Art Abkommen getroffen. Ihr habt Kahlan die Halskette zum Geschenk gemacht, damit sie und ich … na ja, damit wir zusammen sein konnten. Sie war mit einer Art magischer Kraft versehen, die verhinderte, dass wir Kinder bekommen konnten. Auch wenn ich angesichts des gegenwärtigen Krieges nicht mit Eurer damaligen Sicht der Zukunft übereinstimme, wir kamen damals zu dem Entschluss, Euer Geschenk und die damit verbundene Waffenruhe anzunehmen.«
    »Mir ist völlig unbegreiflich, wie du auf den irrigen Gedanken kommen kannst, ich würde auch nur eines dieser Dinge tun.« Sie sah erneut zu Cara. »Hatte er neben der Verletzung womöglich hohes Fieber?«
    Unter anderen Umständen wäre er vielleicht auf den Gedanken gekommen, dass Shota sarkastisch sein wollte, doch ihr Gesichtsausdruck sagte ihm, dass ihre Frage durchaus ernst gemeint war.
    »Ein hohes Fieber war es nicht gerade«, antwortete Cara zögernd. »Eher ein leichtes. Aber Nicci meinte, seine Schwierigkeiten gingen zum Teil darauf zurück, wie nah er dem Tod gewesen sei, mehr noch aber auf seine lange Bewusstlosigkeit.« Ihrem Tonfall nach schien Cara nur ungern mit einem Menschen darüber sprechen zu wollen, den sie als potenziell gefährlich betrachtete, doch dann schloss sie ihre Antwort mit den Worten: »Sie meinte, er leide an einer Bewusstseinsstörung.«
    Shota verschränkte die Arme, stieß einen tiefen Seufzer aus und musterte ihn dabei forschend aus ihren Mandelaugen. »Was soll ich nur mit dir machen?«, murmelte sie halb zu sich selbst.
    »Bei meinem letzten Besuch«, antwortete Richard, »habt Ihr mir erklärt, Ihr würdet mich töten, sollte ich jemals nach Agaden zurückkehren.«
    Sie ließ sich nach außen hin keinerlei Reaktion anmerken. »Ach, hab ich das? Und warum, bitte, sollte ich so etwas sagen?«
    »Vermutlich, weil Ihr ziemlich verärgert über mich wart. Weil ich mich geweigert hatte, Kahlan zu töten, und auch nicht zulassen wollte, dass Ihr es selber tut.« Er wies mit dem Kinn hinter sich, zum Bergpass hinauf. »Ich dachte schon, Ihr wolltet womöglich Wort halten und hättet deshalb Samuel geschickt, um Eure Drohung wahr zu machen.«
    Shota sah kurz zu ihrem ein wenig abseits zwischen den Bäumen lauernden Gefährten hinüber, der auf einmal einen ziemlich beunruhigten Eindruck machte.
    »Wovon redest du überhaupt?« Die Stirn gerunzelt, sah sie wieder zu Richard.
    »Wollt Ihr jetzt etwa behaupten, Ihr wusstet gar nichts davon?«
    »Wovon?«
    Einen kurzen Moment lang betrachtete Richard forschend die gelben, ihn hasserfüllt anstarrenden Augen.
    »Samuel lag oben am Pass in einem Versteck auf der Lauer und hat mich aus einem Schneegestöber heraus angefallen. Er hat mir das Schwert aus der Hand gerissen und mich den Abhang hinuntergestoßen. Ich konnte mich gerade noch mit knapper Not festhalten. Wäre Cara nicht zur Stelle gewesen, hätte Samuel mit dem Schwert dafür gesorgt, dass ich von der Klippe stürze. Er hätte mich um ein Haar umgebracht, und dass es nicht dazu gekommen ist, hatte nichts mit fehlender Absicht oder mangelnder Unentschlossenheit seinerseits zu tun.«
    Shotas wütender Blick schwenkte hinüber zu der schattenhaften, zwischen den Bäumen kauernden Gestalt. »Ist das wahr?«
    Samuel, außerstande, ihrem vorwurfsvollen Blick standzuhalten, schlug winselnd vor Selbstmitleid die Augen nieder und starrte auf den Boden. Das war Antwort genug.
    »Wir werden uns später darüber unterhalten«, beschied sie ihn mit einer leisen Stimme, die klar und deutlich durch die Bäume trug und Richard eine Gänsehaut bereitete.
    »Ich kann dir versichern, Richard, das war weder meine Absicht, noch entspricht es meinen Anordnungen. Mein Auftrag an Samuel lautete lediglich, diese kleine falsche Schlange von einer Aufpasserin zu bitten, dich hierher zu begleiten.«
    »Wisst Ihr was, Shota? Ich bin es allmählich leid, Samuels Versuche, mich umzubringen, hinnehmen und mir hinterher als Rechtfertigung anhören zu müssen, Ihr hättet ihm niemals einen solchen Befehl erteilt. Einmal mag das noch glaubwürdig klingen, aber mittlerweile ist es fast zur Gewohnheit geworden.

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