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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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gewesen sein.
    «Vardja!», verkündete Pishda. «Die Königsstadt Vardja – oder was davon noch übrig ist. Hier haben seit Generationen die Könige Shaírias gelebt.»
    «Vardja», wiederholte Miro und dachte kurz nach. «Erinnert ihr euch an das Buch über Architektur und Kunst, das wir in Kanan gefunden haben? Da war ein Bild von dieser Stadt drin und von dem sogenannten Kyros-Tempel. Der müsste eigentlich von hier oben aus zu sehen sein.»
    «Ist er auch», sagte Pishda und deutete auf einen imposanten Klippenfelsen am Ufer des Meeres. «Seht ihr die Säulen? Die gehörten einst zum Kyros-Tempel. Wir sind am Ziel, meine werten Gefangenen.»
    «Was soll das heißen?», fragte Miro.
    «Das soll heißen, dass wir Arlo hier finden werden. Vardja ist seine Stadt. Hier hat er gelebt, bevor er zusammen mit dem Volk in den Mauerring zog.»
    «Arlo ist hier?», wiederholte Aliyah. «Bist du sicher?»
    «Das Buch der Prophetie lügt nicht. Wie steht es geschrieben? Beim Eckstein werden sie ihn finden. Zwischen stummen Löwen wartet er auf sie.»
    «Und du weißt, wo das ist?», fragte Miro.
    «Jeder weiß das, der Vardja kannte, bevor es zerstört wurde», bestätigte Pishda, und seine Augen funkelten böse. «Ich kann es kaum erwarten, dem König gegenüberzutreten.»
    «Du wirst ihm nichts anhaben können, du verschrumpelter Bodenhüpfer!», knurrte Joash. «Er wird dich durchschauen, ey!»
    «Das glaube ich kaum», sagte Pishda zuversichtlich. «Die uralte Prophezeiung besagt, dass fünf Auserwählte ihren Weg zu ihm finden. Und siehe da, was für ein glücklicher Zufall: Wir sind genau fünf! Du kannst gerne nachzählen, wenn du dazu in der Lage bist.»
    Joash schnaubte gereizt, beherrschte sich aber.
    «Und bevor Arlo auch nur den geringsten Verdacht schöpfen wird … ist er tot!», sagte Pishda mit gleichmütiger Stimme und zog seine Hand waagrecht an seinem Hals vorbei, als würde er sich die Kehle durchschneiden.
    Die Jugendlichen tauschten nervöse Blicke.
    «Du wirst Arlo nicht besiegen!», sagte Aliyah. «Er ist viel mächtiger als du!»
    Pishdas Gesicht begann zu flackern. «Glaubst du das wirklich? Ihr habt gesehen, was ich tun kann. Arlo hat nicht die geringste Chance gegen mich. Niemand hat das! Und ihr wisst es auch. Ich sehe die Furcht in euren Augen. Und sie ist berechtigt. Denn wenn Arlos letzte Stunde schlägt, ist damit auch euer Schicksal besiegelt.»
    Ein hässliches Lachen stieg aus seiner Kehle. «Ihr habt keine Ahnung, wie lange ich schon auf diesen Moment gewartet habe! Jede Nacht habe ich davon geträumt. Jeden Tag habe ich die Szene immer und immer wieder vor meinem inneren Auge abgespult. Und jetzt endlich ist es so weit: Der große Arlo wird durch meine Hände fallen. Was für ein triumphales Ereignis!»
    Er atmete tief durch, als würde er seinen Sieg bereits jetzt bis ins Letzte auskosten. Dann gab er den Jugendlichen einen Wink mit dem Kopf.
    «Los, gehen wir. Das große Finale wartet auf uns.»
    Sie kletterten zwischen steilen Felsen hindurch ins Tal hinunter, folgten dann dem Strand und erreichten das große Felsenriff, auf dem früher der Kyros-Tempel gestanden hatte. In den Felsen hineingehauen war eine lange Treppe. Die breiten Stufen waren von steinernen Löwen flankiert, die noch erstaunlich intakt waren.
    «Wow», machte Sihana beeindruckt und folgte mit ihren Augen den Stufen auf den Felsen hinauf. «Was für eine gigantische Treppe.»
    «Hey, Leute! Ich glaube, da oben ist jemand!», rief Aliyah. Die Gefährten hoben ihre Augen zum Treppenende empor und sahen die Umrisse einer Gestalt auf dem obersten Absatz. Sie saß zwischen den Pranken eines steinernen Löwen und schien in einem Buch zu lesen. Die Herzen der Jugendlichen begannen augenblicklich höher zu schlagen.
    «Zwischen stummen Löwen», murmelte Miro und ließ seine Hand über den Kopf eines der Löwen gleiten. «Das muss er sein!»
    «Du glaubst, es ist Arlo?», fragte Aliyah aufgeregt.
    «Wer sonst?», überlegte Miro. «Kommt!»
    Er stieg entschlossen die Treppe hoch, und die andern folgten ihm. Je näher sie jedoch dem Unbekannten kamen, desto unwahrscheinlicher schien es ihnen, dass es sich bei dem Fremden tatsächlich um Arlo handelte. Arlo war der König Shaírias. Aber der Mann, der da saß und in seinem zerfledderten Buch las, war nichts weiter als ein gewöhnlicher Landstreicher. So sah er jedenfalls aus.
    Sein Alter war schwer zu schätzen. Er mochte gut sechzig Jahre alt sein, hatte langes, etwas

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