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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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gab keine Diebe, keine Betrüger, keine Ehebrecher.
    Der siebenundzwanzigjährige König und sein Bruder bahnten sich einen Weg durch die Menge, stiegen eilends von den Pferden und betraten das Haus. Ein Feuer brannte in einem offenen Herd. Ein paar Propheten standen davor. Sie umringten jemanden, der schluchzend auf dem Boden kniete.
    «Bei Shaíria, was ist geschehen?», fragte Arlo besorgt. Die Propheten traten schweigend zur Seite. Ein Mann, keine vierzig Jahre alt, war über den leblosen Körper einer Frau gebeugt. Er hielt sie in den Armen, wiegte sie hin und her wie ein kleines Kind und weinte erbärmlich.
    «Es ist seine Frau», erstattete einer der Propheten Bericht. «Es ist erst vor wenigen Stunden passiert. Die Nachbarn haben uns gerufen. Als wir herkamen, haben wir ihn so vorgefunden. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, Eure Hoheit. So etwas hat es im ganzen Königreich seit über tausend Jahren nicht gegeben.»
    Arlo ging neben dem Mann in die Knie und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    «Was habt Ihr getan?», fragte er ihn leise.
    Der Mann sah den König aus nassen Augen an. Seine Lippen bebten. «Ich habe das nicht gewollt», wimmerte er. Seine Brust wölbte sich vor Kummer. «Ich … liebe meine Frau. Ich wollte das nicht tun! Das wollte ich nicht! Ich schwöre beim Wort, ich wollte das nicht!»
    «Warum habt Ihr es dann getan?», fragte Drakar und schaute zu ihm hinunter. «Warum seid Ihr zum Mörder geworden?»
    Der Mann starrte mit trübem Blick vor sich hin, und stockend begann er zu erzählen, wie es dazu gekommen war.
    «Es ist … einfach passiert. Wir haben uns gestritten. Sie ist immer lauter geworden … Ich sagte ihr, sie solle aufhören, aber sie … hat nicht aufgehört. Und da hab ich … ich hab die Nerven verloren. Ich hab sie am Hals gepackt und begonnen, sie zu würgen. Ich wollte, dass sie endlich aufhört, mich anzuschreien … Ich hab sie geschüttelt und geschüttelt, und irgendwann … hat sie aufgehört zu schreien. Sie ist zu Boden gesunken und … hat sich nicht mehr bewegt. Sie hat sich einfach nicht mehr bewegt. Sie war … tot. Ich habe sie … getötet … meine eigene Frau … Was hab ich bloß getan? Was hab ich bloß getan?!» Und wieder wurde der Mann von einem Weinkrampf geschüttelt, und bittere Tränen tropften auf den weißen Hals seiner toten Frau. Er klagte und weinte und fuhr seiner Frau durch ihr langes schwarzes Haar, während er immer und immer wieder flüsterte:
    «Es tut mir leid, Liebling. Es tut mir so furchtbar leid!»
    Arlo sah den Mann von Mitleid erfüllt an.
    «Was sollen wir mit ihm tun?», fragte einer der Propheten. «Früher gab es ein Gesetz, und danach hätte dieser Mann für seine Tat gehängt werden müssen. Aber wir leben seit tausend Jahren nicht mehr nach diesem Gesetz. Was also, Eure Hoheit, sollen wir Eurer Meinung nach tun?»
    Ratlos sahen die Propheten Arlo an. Der König schrieb mit dem Finger auf den Boden und schwieg. Er kauerte nur da und schien mit seinen Gedanken woanders zu sein. Sein Blick war wie versteinert. Erst als sich sein Bruder zu ihm hinunterbeugte und ihn leicht antippte, erhob er sich und sah die Propheten ernst an.
    «Die Stunde ist gekommen», sagte er mit einer Bestimmtheit, als hätte er seit langem gewusst, dass ihm diese Entscheidung bevorstehen würde. «Wir ziehen hinter die Mauer.»
    Die Propheten und Drakar tauschten unverständige Blicke.
    «Eure Hoheit?», fragte einer. «Was genau meint Ihr damit?»
    Arlos Gesicht war ausdruckslos. Seine Stimme nahm einen ungewöhnlich harten Klang an. «So lautet mein Befehl: Verkündet im ganzen Land, dass wir von hier fortziehen! Wir alle. Keiner darf zurückbleiben. Alle Inselbewohner sollen das Nötigste und nur das Nötigste für die Reise packen und sich mit ihren Männern und Frauen, mit ihren Kindern und all ihrem Vieh unverzüglich zur Malan-Hochebene aufmachen. Am ersten Tag des Monats Pitar werde ich vor dem großen Osttor stehen, um das Volk in den Mauerring zu geleiten. Dies ist mein Befehl! Und mein Befehl ist unumstößlich!»
    Die Propheten verneigten sich ehrerbietig vor ihrem König. Nur Drakar sah seinen Bruder völlig perplex an. Er lehnte sich zu ihm hinüber und senkte seine Stimme.
    «Bei Shaíria», stammelte er im Flüsterton, «du willst das ganze Volk für das Vergehen eines einzigen Mannes bestrafen? Das kann doch unmöglich dein Ernst sein, Bruder!»
    Doch Arlo ignorierte ihn und wandte sich erneut den Propheten zu. «Geht, meine

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