Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
Vom Netzwerk:
Miro her und schoss seine klebrige Zunge nach ihm ab. Das Seil straffte sich. Miro schrie angeekelt auf.
    «Du Mistvieh! Ich hab dir doch gesagt, du sollst das lassen! Ich bin keine Fliege! Warum verstehst du das denn nicht? Lass mich los!»
    Hätte er sich nicht vorsichtshalber das Seil um den Bauch gebunden, hätte er gegen den Frosch keine Chance gehabt. Die Zunge klebte an seinen Beinen, und der Sog war so stark, dass Miro glaubte, es würde ihn entzweireißen. Der Frosch zog seine Zunge zurück, quakte verwirrt, und Miro rappelte sich hoch und versuchte so schnell wie möglich außer Reichweite des Frosches zu kommen. Er kam allerdings nicht weit. Wieder schleuderte der Frosch seine Zunge nach ihm, und diesmal erfasste die klebrige Masse Miros gesamten Unterkörper.
    «Ahhh!», schrie Miro. «Das ist so was von eklig! Jetzt reicht’s mir aber! Lass mich in Ruhe, du fettes Ding! Hörst du?»
    Der Eimer schwankte leicht hin und her.
    «Was geht da drinnen vor?», fragte Sihana besorgt. «Der Frosch wird ihn doch nicht etwa …»
    «Keine Sorge, Miro war clever genug, sich das Seil um den Bauch zu binden», berichtete Katara, die auf der Eimerkante saß und das Schauspiel mehr oder weniger genüsslich von oben verfolgte. «Die beiden spielen bloß etwas Tauziehen. Ihr verpasst was, ich sag’s euch. So was sieht man nicht alle Tage!»
    Joash grinste vergnügt, als er sich die Szene vorstellte. «Hey, Hirn!», rief er ihm durch die Eimerwand zu. «Warum machst du dem Viech keinen Knoten in die Zunge?»
    Miro versuchte sich zum vierten Mal mit den Beinen von dem Schleim freizustrampeln und mit den Armen an dem Strick in die Höhe zu ziehen. «Mach dich nur lustig über mich! Ich möchte dich mal sehen, wie du gegen diese Froschzunge ankommst!»
    SCHLACK! Die Zunge klebte jetzt mitten in seinem Gesicht.
    «Uaah! Nicht schon wieder! Igitt! Iiiigiiitt!»
    «Oh je», meinte Sihana, die zusammen mit Aliyah und Joash im Brunnenwasser planschte und sich an den eisernen Beschlägen außerhalb des Eimers festhielt. «Wenn wir ihm nur helfen könnten. Ich wünschte, wir wären bei ihm!»
    Kaum ausgesprochen, geschah etwas völlig Unerwartetes:Ohne dass sich irgendjemand einen Reim darauf machen konnte, befanden sich Sihana, Aliyah und Joash plötzlich mittendrin im Bottich! Der Frosch, hoch erfreut darüber, dass sich sein Abendessen soeben vervierfacht hatte, blinzelte mehrmals mit seinen roten Augen, quakte genüsslich und wandte sich entschlossen den drei neuen Leckerbissen zu.
    «Oh-oh …», machte Sihana.
    «Wie kommt denn ihr hierher?», rief Miro verdutzt.
    «Keine Ahnung», gestand Aliyah und lächelte den Frosch gequetscht an. «Aber ich fürchte, das war keine so gute Idee.»
    «Was zum …?», brummte Joash.
    «Vorsicht!», schrie Miro in diesem Moment. Doch es war zu spät. Der Frosch schoss seine Zunge ab, und im Bruchteil einer Sekunde verschwand Joash in seinem Maul. Es ging alles so schnell, dass niemand etwas dagegen hatte unternehmen können. Starr vor Schreck standen die Freunde da. Sie konnten nicht glauben, was soeben vor ihren Augen geschehen war. Der Frosch hatte Joash verschluckt! Er hatte ihn einfach verschluckt!
    «Oh nein», brachte Sihana hervor und begann wie wild an ihren pinkfarbenen Fingernägeln zu kauen. «Nein … nein … nein!»
    Die nächsten Sekunden kamen ihnen allen wie eine Ewigkeit vor. Der Frosch saß mit geschlossenen Augen da und schien äußerst zufrieden zu sein, endlich seine langersehnte Mahlzeit erhascht zu haben.
    Zwei Sekunden verstrichen, drei, vier. Nichts geschah.
    «Miro! So tu doch etwas!», schrie Katara von oben herunter.
    «Was denn?», rief Miro und fuhr sich verzweifelt durch sein feuerrotes Haar. «Ich … kann nichts tun! Was soll ich denn tun?»
    Plötzlich war ein merkwürdiges Rumoren aus dem Innern des Tieres zu hören. Es klang, als hätte es Probleme mit der Verdauung, und mit einem Schlag riss der Frosch die Augen wieder auf. Er blickte drein, als wäre in seinem Innern soeben eine Bombe explodiert. Das war zweifelsohne die hartnäckigste Fliege, die er je gefangen und geschluckt hatte. Wenige Augenblicke später wurde sein Maul wie mit einer gewaltigen Klemme von innen auseinandergepresst, und Joash erschien aufrecht stehend in seinem Gaumen, mit einer wilden Löwenmähne, von oben bis unten mit einem klebrigen Schleim überzogen.
    «Mann, ich werd noch verrückt! Was waren das für Kugeln, die mich von beiden Seiten attackierten?», rief er außer

Weitere Kostenlose Bücher