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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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Anschein, als wüsste er keine Antwort auf all diese Fragen, sondern eher, als wäre er zutiefst bestürzt darüber, dass es so weit gekommen war. Er ließ seinen Blick über die Stadt schweifen. Die meisten Häuser waren einfache Lehmhütten und kleine Steinhäuser mit Dächern aus Stroh, Schilf oder gebrannten Ziegeln. Sie waren in verschiedene Stadtbezirke aufgeteilt, und in jedem Bezirk gab es ein bis zwei Tempel, die von dem Tufffelsen aus gut zu erkennen waren. Es gab aber noch andere Häuser, die sich vom Rest der Siedlungen deutlich abhoben: die Wohnsitze der Wohlhabenden, wie sie sich selbst bezeichneten.
    Anfangs hatte es so etwas nicht gegeben. Alle waren gleichgestellt gewesen. Doch in den vergangenen drei Jahren hatte sich eine tiefe Kluft zwischen die Wohlhabenden und die Nicht-Wohlhabenden gegraben. Obwohl es schon vorher Leute gab, die mehr hatten als andere, war das nie ein Problem gewesen. Wer viel hatte, war nicht überheblich, und wer wenig hatte, war nicht weniger glücklich, denn er hatte alles, was er zum Leben brauchte.
    Doch jetzt war auf einmal alles anders. Anstatt das Wenige miteinander zu teilen, das die Inselbewohner hinter die Mauer gebracht hatten, klammerte sich jeder an das, was er hatte. Die einen waren eifersüchtig auf diejenigen, die mehr hatten als sie selbst. Und diese wiederum hielten sich für etwas Besseres und wollten nichts mehr zu tun haben mit denen, die weniger hatten als sie. Jeder war nur noch auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Die Menschen ließen sich nicht mehr genügen an dem, was sie hatten, und hatten es verlernt, großzügig zu sein. Sie wollten einfach immer mehr und wurden dabei immer skrupelloser und egoistischer.
    «Das Wort ist verblasst in ihren Herzen», stellte der König fest. «Sie sehen nur noch sich selbst. Die Wurzel alles Bösen hat sie blind gemacht für andere. Habgier hat alles andere aus ihren Herzen verdrängt, sogar ihren Glauben. Die Menschen müssen sich wieder vom Wort füllen lassen. Nur so werden sie die Kraft haben, um auszuharren.»
    «Die Missstimmung unter der Bevölkerung lässt sich nicht durch ein paar nette Worte aus dem Buch der Prophetie aus der Welt schaffen!», widersprach ihm Drakar energisch. «Auch nicht durch einen größeren Tempel! Warum willst du das nicht einsehen? Warum hältst du bloß so stur an deinen Visionen fest? Warum lässt du uns nicht einfach raus?»
    «Ich weiß, was ich tue, Drakar. Alles, was ich von dir verlange, ist, mir zu vertrauen.»
    «Dir vertrauen?», keifte Drakar. Er warf einen wütenden Blick auf das Tempelmodell. Und dann, völlig unerwartet, packte er es mit beiden Händen und schleuderte es einfach über die Felskante hinaus. In einem weiten Bogen flog es durch die Luft und verschwand in der Tiefe, wo es lautlos im Fluss versank.
    Arlo sah seinen Bruder fassungslos an. «Was machst du da?!»
    «Dich vor dir selbst schützen», antwortete Drakar kühl, stiefelte mit großen Schritten an Arlo vorbei und ging hinüber zu den Pferden. «Irgendjemand muss es ja tun», fügte er bitter hinzu, und ohne sich noch einmal nach seinem Bruder umzudrehen, nahm er die Zügel seines Hengstes in die Hand und führte das Pferd in den Wald hinein.

23
    Vier Jahre später … Wenige Tage vor der großen Nebelkatastrophe …
    In einem mit Kerzen beleuchteten, schlichten Raum hatten sich ein paar Männer versammelt. Sie saßen an einem Tisch und diskutierten eifrig miteinander. Die Fensterläden waren geschlossen, und vor dem Eingang hielten zwei Soldaten der Sicherheitsgarde Wache.
    Drakar klopfte mit den Knöcheln seiner Hand auf die Tischfläche und bat die Anwesenden um ihre Aufmerksamkeit.
    «Ich denke, wir sind uns alle einig, dass etwas geschehen muss. Sieben Jahre hinter dieser Mauer sind genug.»
    «Habt Ihr mit dem König geredet?», fragte ein beleibter Mann mit einem Federhut. «Wird er den Schlüssel des Osttores herausgeben?»
    Drakar schüttelte den Kopf. «Nein», sagte er, worauf die Männer sich lautstark empörten.
    «Das ist ja wohl die Höhe!»
    «Wie kann er vom Volk verlangen, ihm weiter die Treue zu halten?»
    «Dieses Unglück, von dem er die ganze Zeit redet, ist nie eingetroffen!»
    «Es war alles nur ein Vorwand, um das Volk hinter die Mauer zu locken!»
    «Wer weiß schon, was seine wirklichen Pläne sind?»
    «Ein Vorwand war es jedenfalls nicht», widersprach Drakar und pochte erneut mit der Faust auf den Tisch, bis sich die allgemeine Aufregung wieder gelegt hatte. «Dazu kenne

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