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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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warfen sich einen zweifelnden Blick zu, worauf Drakar sie wütend anfunkelte und seinen unmissverständlichen Befehl – diesmal wesentlich aggressiver – wiederholte: «Ich sagte: Auspeitschen!»
    Rasch verschwand einer der Soldaten im Gang und kam mit einem langen Riemen zurück, während der andere mit der Fackel in der Hand breitbeinig vor der Zellentür stehen blieb. Der Soldat mit der Peitsche ging um den Gefangenen herum, holte aus und ließ das Leder auf Arlos bloßen Rücken niedersausen. Arlo stöhnte vor Schmerzen auf. Und Drakar zuckte kaum merklich zusammen. Er drückte sich gegen die Wand und sah zu Boden.
    «Ich hab das nicht gewollt, Bruder», flüsterte er, bevor die Peitsche erneut auf Arlos Rücken herabsauste. «Bei Shaíria, sag mir, wo der Schlüssel ist, und dies alles hat ein Ende!»
    Arlo stöhnte, sagte aber nichts. Drakar grub seine Fingernägel in die Steinritzen und zuckte wieder wie elektrisiert zusammen, als der dritte harte Peitschenhieb auf Arlos nacktem Rücken aufschlug und ihn aufschreien ließ. Nach sieben weiteren Hieben blickte Drakar zum ersten Mal vom Boden auf. Arlo presste die Lippen aufeinander und sah Drakar mit schmerzverzogenem Gesicht an.
    Drakar schluckte. «Zwing mich nicht, weiterzumachen», flehte er seinen Bruder an und schüttelte den Kopf. «Ich will dich nicht so sehen, Arlo! Rede, um Himmels willen, damit diese Tortur aufhört. Für beide von uns!»
    Doch in Arlos Augen lag noch immer dieselbe wilde Entschlossenheit zu schweigen, egal um welchen Preis. Drakar nickte dem Soldaten, der kurz innegehalten hatte, flüchtig zu. Der elfte Peitschenhieb brannte sich tief in Arlos Fleisch. Die Striemen bluteten. Der feurige Schmerz drohte dem König die Besinnung zu rauben. Immer und immer wieder schlug der Soldat zu, und Drakar hoffte, seinen Bruder endlich zur Vernunft zu bringen. Aber Arlo redete nicht. Er schrie und stöhnte, während die lederne Peitsche ihm den Rücken aufriss, aber kein Wort kam über seine Lippen. Arlos beharrliches Schweigen machte Drakar schier krank vor Wut.
    «Warum redest du nicht endlich?!», rief Drakar spuckend und ballte zitternd seine Fäuste, hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Zorn. «WO IST DER SCHLÜSSEL? WOHAST DU IHN VERSTECKT?! WO?!»
    Betäubt vor Schmerzen hing der König in den Ketten. Längst war er eingeknickt, weil er keine Kraft mehr hatte, sich auf den Beinen zu halten. Seine Arme wurden dadurch schmerzhaft gedehnt. Sein Rücken brannte. Blut tropfte auf den Boden.
    Drakar gab dem Soldaten ein Zeichen, mit dem Auspeitschen aufzuhören. Er trat vor Arlo hin, hob seinen hängenden Kopf hoch und hielt ihn zwischen seinen Händen fest.
    «Warum quälst du uns so?», fragte er mit erstickter Stimme und strich Arlo sanft über sein schulterlanges Haar. Seine Augen waren feucht. «Bitte, Arlo. Ich bin dein Bruder. Ich will nicht dein Feind sein! Verstehst du denn nicht? Du lässt mir keine andere Wahl!»
    Arlo sah Drakar an. Obwohl sein Körper gebrochen war, flammte in seinen Augen eine ungeheure Leidenschaft. Er bewegte seine Lippen, als wolle er etwas sagen.
    «Du weißt nicht, was du tust», hauchte er.
    Eine einzelne Träne kullerte über Drakars Wange. «Bei Shaíria!», schrie er. «Ich halte das nicht mehr länger aus, Arlo! Warum befreist du uns nicht aus diesem Gefängnis? Befreie uns! BEFREIE UNS!»
    Arlo war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
    «Das … tue ich doch», wisperte er, verdrehte die Augen und wurde ohnmächtig. Drakar ließ ihn los und machte einen Schritt zurück. An seinen Händen klebte Blut. Er biss sich auf seine Handknöchel und betrachtete seinen Bruder mit bebender Brust. Er schmeckte, wie ihm die Galle hochkam. Dann drehte er sich jäh um und musste sich übergeben.
    Sofort eilte der Soldat an der Tür herbei. «Sir? Alles in Ordnung?» Er berührte ihn leicht an der Schulter, doch der Prinz wies ihn mit einer energischen Handbewegung von sich. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, richtete sich wieder auf und taumelte wie betäubt Richtung Zellentür.
    «Sollen wir ihn losbinden, Sir?», fragte der Soldat mit der Peitsche.
    «Ja», antwortete Drakar schwach, ohne sich noch einmal umzudrehen. «Bindet ihn los.»
    Während der eine der Soldaten Arlo losband, begleitete der andere Drakar aus der Zelle.
    «Was wird jetzt mit ihm geschehen, Sir?», fragte ihn der Soldat, als sich Drakar zur Wendeltreppe in der Mitte des Gefängnisturmes begab.
    «Das liegt nicht mehr in

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