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Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Das Schwert des Königs - Dark City ; 3

Titel: Das Schwert des Königs - Dark City ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brunnen Verlag
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meiner Hand», sagte Drakar tonlos.

24
    Die Nachricht von Arlos Verhaftung verbreitete sich unter der Bevölkerung wie ein Lauffeuer. Am nächsten Morgen war die ganze Stadt auf den Beinen. Aus allen Richtungen strömten die Menschen auf den großen gepflasterten Platz in der Stadtmitte, wo bereits bei Tagesanbruch eine große Holztribüne aufgebaut worden war. Drakars Anhänger hatten sich unters Volk gemischt, und das Gift ihrer Worte tat seine Wirkung, noch bevor die Gerichtsverhandlung überhaupt begonnen hatte. Die Stimmung war geladen. Allerlei Gerüchte zirkulierten. Die über Jahre hinweg angestaute Unzufriedenheit war kurz davor zu explodieren.
    Die Einzigen, auf deren Gesichtern sich nicht Empörung, sondern große Besorgnis widerspiegelte, waren die Propheten. Sie standen in kleinen Grüppchen zusammen und unterhielten sich leise.
    Bewaffnete Soldaten positionierten sich unterhalb der Tribüne und verteilten sich überall um den Platz herum. Dann waren Trommeln zu hören. Sechs Trommelknaben betraten über eine Treppe auf der Rückseite die Bühne, marschierten trommelnd bis zur Mitte, teilten sich in zwei Gruppen und blieben mit einem Trommelwirbel am linken und rechten Bühnenrand stehen.
    Als Nächstes bestiegen vier ehrenwerte Herren in langen weinroten Samtgewändern die Bühne. Alle vier waren weit über fünfzig und hatten graues, teils weißes Haar. Drei von ihnen trugen eine Brille, und zwei hatten lange Bärte. Auf dem Platz wurde aufgeregt getuschelt. Jeder kannte die Männer. Es waren die obersten Richter der einzelnen Stadtviertel. Aber dass sie alle gemeinsam und auf einem öffentlichen Platz über jemanden Gericht hielten, das hatte es noch nie zuvor gegeben und hob die Brisanz der Angelegenheit umso deutlicher hervor.
    Die Richter in ihren Roben ließen sich auf vier für sie vorbereiteten Sesseln mit hoher Lehne nieder und wechselten untereinander ein paar Worte. Einer putzte seine Brille, ein anderer strich sich bedächtig durch seinen langen weißen Bart.
    Die Knaben trommelten erneut, und jetzt erschien Drakar auf der Tribüne. Er trug einen zweilagigen dunkelgrünen Gehrock mit Goldborte und goldenen Knöpfen, dazu hohe Stiefel und schwarze Beinkleider. Feierlich trat er vor, nickte den vier Richtern zu und wandte sich dann an das Volk. Augenblicklich wurde es still auf dem Platz. Gebannt sah die Menge zu dem Prinzen hoch. Sein Blick war kalt.
    «Volk von Shaíria!», rief Drakar mit gerecktem Kinn über den Platz hinaus. «Der Anlass, warum wir uns heute hier versammelt haben, dürfte euch bereits bekannt sein: Wir sind hintergangen worden! Als wir Arlo in den Mauerring folgten, war nie die Rede davon, dass wir hier den Rest unseres Lebens verbringen müssten. Ich weiß, viele von euch haben Angehörige, die draußen geblieben sind, weil sie sich geweigert haben, dem Befehl des Königs zu folgen.»
    «Ja!», rief jemand aus der Menge. «Meine Schwester ist zu Hause geblieben, und ich habe sie seit sieben Jahren nicht mehr gesehen! Ich weiß nicht einmal, ob sie in der Zwischenzeit geheiratet hat!»
    «Meine Enkelkinder sind auch nicht mitgekommen! Jetzt werde ich sie vielleicht nie mehr wiedersehen!»
    Auf einmal redeten alle durcheinander. Es gab keinen, der nicht irgendjemanden kannte, der nicht mit hinter die Mauer gekommen war. Alle machten ihrer Empörung Luft, indem sie laut über das Leben innerhalb des Mauerrings klagten und der Zeit nachtrauerten, als sie noch außerhalb der Mauer gelebt hatten.
    «Ich habe alles zurückgelassen! Meinen Hof, meine ganze Familie! Und wofür?»
    «Meine Freunde wollten mit mehr Essensvorräten nachkommen. Aber das Tor war schon verschlossen, und sie wurden nicht mehr eingelassen!»
    «Wir leben hier abseits jeder Zivilisation! Es ist eine unerträgliche Zumutung!»
    «Wir müssen unsere Kleider selber nähen – aus Wolle, die wir erst von Hand spinnen müssen!»
    «Wir haben keine Wasserviadukte und müssen das Wasser jeden Tag mühsam aus dem Fluss schöpfen und nach Hause schleppen!»
    «Ich vermisse die Fleischtöpfe der Thalar-Ebene! Damals hatten wir Brot die Fülle, Milch und die besten Trauben! Und was haben wir hier? Der Boden ist hart und unfruchtbar, nichts gedeiht richtig!»
    «Genau! Es wäre besser gewesen, in unserer Heimat zu bleiben, als hier in dieser öden Gegend vor Hunger zu sterben!»
    «Wir wollen zurück!»
    «Wir wollen nach Hause!»
    «Lasst uns raus aus diesem Mauergefängnis!»
    Ein paar Männer bildeten mit

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