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Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Das Schwert des Königs: Roman (German Edition)

Titel: Das Schwert des Königs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bledsoe
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einen guten Grund dafür gäbe. Überleg doch mal, Mann! Wenn du den Unbekannten, die diese Geschichte angezettelt haben, nicht vormachst, sie hätten ihr Ziel erreicht, probieren sie nur irgendwas anderes aus. Aber wenn du das tust, was ich vorschlage, wird das nicht passieren, denn damit wiegst du sie in Sicherheit und kannst sie überrumpeln.«
    Er sah mich mit ernster Miene an. »Aber du redest hier von meiner Frau , Ed.«
    Das brachte mich in Wut. Wieder mal hätte ich ihm am liebsten von Epona Grau erzählt. Doch immer wenn ich drauf und dran war, genau das zu tun, gingen mir Rhiannons Worte über ihre Liebe zu Phil durch den Kopf, und das verschloss mir den Mund. »He, du bist hier der König, verdammt noch mal«, sagte ich stattdessen. »Wenn du nicht auf mich hören willst, pack ich am besten meine Sachen und verschwinde.«
    »Komm schon, Ed, mir ist es ernst.«
    »Meinst du, mir nicht?!« Ich war so betrunken, dass ich seinen Widerstand als persönlichen Angriff auf meine beruflichen
Fähigkeiten betrachtete. »Ich hab mich dir nicht aufgedrängt, du hast mich um Hilfe gebeten , weißt du noch? Ich kann meine frühere Tätigkeit jederzeit wieder aufnehmen, und das keineswegs ungern!« Aufgebracht rappelte ich mich hoch.
    »Mach langsam, Mann. Setz dich wieder!« Phil griff nach meinem Arm und zog mich nach unten, bis ich erneut am Boden hockte und am Schornstein lehnte. »Ich hab’s doch gar nicht so gemeint, nur … Wie kann ich meine Frau zu einer Gefängnisstrafe verurteilen, wenn ich doch weiß, dass sie gar nichts getan hat?«
    Ich hielt seinem Blick so gut ich konnte stand. »Ich würde nicht sagen, dass sie gar nichts getan hat. Ich glaube nämlich nicht, dass sie uns gegenüber ehrlich gewesen ist. Allerdings würde ich meinen Kopf darauf wetten, dass sie euren Sohn nicht umgebracht hat.«
    Er trank einen Schluck Wein. Mit so schwacher Stimme, wie ich sie bei ihm noch nie gehört hatte, sagte er: »Mein Sohn fehlt mir so sehr.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte.
    »Es war schwer genug, Janettes Tod zu verkraften«, fuhr er fort. »Man könnte ja meinen, das hätte mich irgendwie auf den Verlust von Pidi vorbereitet, aber so ist es nicht.«
    Jetzt nahm auch ich einen großen Schluck aus der Flasche.
    »Denkst du manchmal an sie?«, fragte er. »Daran, wie sie jetzt wohl wäre?«
    »Nein«, log ich.
    »Glaubst du, du hättest sie geheiratet?«
    »Nein.« Eine weitere Lüge.
    »Weißt du, meine Eltern haben dir nie die Schuld an ihrem Tod gegeben. Niemals. Und dein Vater auch nicht.«
    Ich starrte ihn an. »Du hast mit meinem Vater darüber gesprochen?«
    »Ja, nachdem du weggelaufen warst, tat er mir leid. Kurz vor seinem Tod, er war schon sehr krank, habe ich ihn ein paarmal besucht. Er sagte: Falls du meinen Sohn jemals wiedersiehst, dann musst du ihm mitteilen, dass ich all die Dinge, die ich ihm an den Kopf geworfen habe, von Herzen bedaure.«
    »Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, erwiderte ich. Du hast es nicht geschafft, die Prinzessin dieses Landes zu beschützen, verdammt noch mal!, hatte er mich angebrüllt. Hättest auch du dabei den Tod gefunden, wäre unserer Familie vielleicht ein bisschen Würde erhalten geblieben. Aber nicht mal das hast du fertiggebracht! »Nun ja, er hat immer dazu geneigt, sofort loszupoltern, ohne vorher nachzudenken.«
    »Was du ja niemals tust, wie mir aufgefallen ist.« Phil trank noch einen Schluck Wein. »Was ist deiner Meinung nach wirklich passiert, Eddie? Was ist meiner Frau und meinem Sohn zugestoßen? Sag schon, Mann. Bitte!« Dieses Bitte klang so aufrichtig, dass es mir fast das Herz zerriss. Niemals hätte ich gedacht, Phil würde irgendwann jemanden um etwas bitten, schon gar nicht mich.
    »Ich glaube«, bemerkte ich vorsichtig, »dass deine Frau mehr weiß, als sie sagt. Und dass es jemand aus ihrer Vergangenheit, aus der Zeit vor eurer Begegnung, auf sie abgesehen hat. Nur weiß ich nicht, warum ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt und auf diese Weise.« Ich griff erneut zur Flasche. »Aber genau deswegen muss sie ins Gefängnis. Ich muss außerhalb von Arentia ein bisschen herumschnüffeln,
und das kann eine Weile dauern. Und dabei muss ich mich so gut tarnen wie irgend möglich. Die beste Tarnung besteht darin, den oder die Täter in Sicherheit zu wiegen.«
    »Und das darf ich nicht mal Ri erzählen?«
    »Gerade ihr nicht.«
    »Dann wird sie annehmen, dass ich sie hasse.«
    »Und das werden auch alle anderen meinen, darum geht

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